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Auf dieser Tour wird es Blau und Grün. Blaustein, eine besonders harte Form des Kohlekalks, war ein wertvolles Gut des Münsterländchens und der Reichtum der Abtei Kornelimünster fußte nicht zuletzt auf diesem Schatz. Bis heute erinnern die versteckten Felswände ehemaliger Steinbrüche, die wir im gesamten deutsch-belgischen Saum des Münsterländchens und Eupener Landes finden, an die einstige Gewinnung von Kalkstein in der Region. Blaustein kam wegen seiner besonderen Härte seit der Römerzeit beim Hausbau aber auch im Kunsthandwerk zum Einsatz. Stolz und Anerkennung spricht aus der Bezeichnung „Breiniger Marmor“ für den Blaustein aus dem dortigen Steinbruch „auf dem Schomet“ (1843-1970).
Bis heute hat der Blaustein, eigentlich von eher grau-weißer Farbe, das Gesicht vieler Dörfer im Saum der Steinbrüche geprägt und streckte seine Fühler auch nach Aachen aus. In Kornelimünster kam er unter anderem in prächtigen Bürgerhäusern aus dem 17./18. Jahrhundert rund um den Korneliusmarkt zum Einsatz. Im Laufe der Tour sind es Bauernhäuser und Kirchen, die aus Krauthausen, Dorff, Venwegen und Breinig regelrechte Blausteindörfer gemacht haben.
Wir radeln durch die hügeligen Weiten des Münsterländchens und bevor wir die Ups and Downs im lauschigen Münsterwald durchqueren, landen wir im Vichttal. Hier steht bis heute der einst wasserbetriebene Bernhardshammer, Zeuge der Eisen- und späteren Kupferindustrie, weitere Meilensteine der lokalen Industriegeschichte. Ein günstiger Standort für eine Mühle, denn das Gefälle sorgt an dieser Stelle für entsprechend starke Wasserkraft. Der nahegelegene Kalksteinbruch war bis in die 1970er Jahre aktiv, die Steine fanden in der Zementindustrie Verwendung. Heute ist er wie viele andere Naturschutzgebiet.
Vorbei am Ortsrand von Venwegen gelangen wir zum Ortseingang von Breinig. Ein kurzer Abstecher in die Alt-Breinig-Winterstraße und zurück lohnt sich. Hier präsentiert sich ein ganzer denkmalgeschützter Straßenzug, dessen Blausteinhäuser seit ca. 1600 uniform Seite an Seite stehen. Ganz im Gegensatz zum stattlichen Stockheider Hof sind es Kleinsthöfe mit schmalen Parzellen für die Selbstversorgung. Gut möglich, dass die Siedlung nicht als Bauern- sondern als Arbeitersiedlung für die Beschäftigten in den nahegelegenen Steinbrüchen, Kalköfen und Erzbergbau entstanden ist.
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