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Weite atmen - Tiefe Wälder, helle Lichtungen, Hochflächen mit überraschenden Ausblicken: Wandern im Frankenwald eröffnet unerwartete Horizonte für Auge und Seele! Vor der Größe der Natur werden unsere alltäglichen Ängste und Sorgen nichtig und klein. Wir atmen Weite und finden zu uns selbst.
Das Gipfelstürmen kann man üben bei uns im Frankenwald. Wir haben zwar nicht die höchsten Berge, oft sind es vielleicht nur Hügel, aber wir haben viele. Und jede erklommene Anhöhe bedeutet ein Erfolgserlebnis und bietet die Chance auf gute Aussicht. Folgen Sie unserem FrankenwaldSteigla "Dreierknock", lassen Sie sich von den immer neuen Ausblicken überraschen, die Hochebenen im Wechsel mit Wald freigeben. Genießen Sie das unbeschreiblich wohltuende Gefühl: Weite atmen!
Hügel mit ihren typischen abgerundeten Erhebungen heißen in unserer Region "Knock". In beständigem Auf und Ab führt uns unser Weg - der Name sagt es - gleich zu drei dieser charakteristischen Anhöhen: zum Kreuzknock (der nach einer alten Wegkreuzung benannt ist), zum Schnebeser Knock mit 681 Metern Höhe und zum Pressecker Knock mit 690 Metern Höhe.
Wegbeschreibung
Wir beginnen unsere Wanderung am Marktplatz in Presseck. Die Markierung (blau) an der dortigen Wandertafel wird uns auf der gesamten Strecke durch eine typische Frankenwaldlandschaft führen, mit aussichtsreichen Höhen, tief eingeschnittenen Tälern und viel Wald. Zunächst geht es am Schützenhaus und Sportplatz vorbei zum 690 m hohen Pressecker Knock.
Weiter auf dem Waldweg zweigt nach 300 m scharf winkelig ein Weg links ab, der uns zum hoch gelegenen Schnebes bringt. Mit bester Fernsicht ausgestattet sind die Ferienappartements Rausch (Gasthof, Einkehr). Rechts unten ein großes Damwildgehege. Auf der anderen Straßenseite erwartet uns mit der Schnebeser Barockmarter ein wahrer Kunstgenuss. Neben Krönung Mariens auf der Vorderseite sind noch weitere 8 Heilige am Aufsatz und auf dem Schaft zu bewundern. Am gebauchten Sockel Rocailldekor und 2 geflügelte Engelsköpfchen. Diese Marter gehört zu den kunstvollsten im weiten Umkreis und wurde im Jahre 1756 aus Dankbarkeit für die Errettung von der Pest errichtet.
Nach Überquerung der Straße geht es über ein paar Treppen, dann bei der Scheune nach rechts und dann gleich wieder nach links, hinauf zum 681 m hohen Schnebeser Knock. Links die Jacob-Spindler-Hütte, rechts etwas versteckt eine Marienkapelle. Ein weiterer Bildstock im Gipfelbereich macht deutlich, dass wir uns in einer katholischen Enklave befinden. Auf den vielen Ruhebänken erfreuen wir uns an der wunderschönen Rundumsicht über die Frankenwaldhöhen bis hinüber zum Schneeberg und Ochsenkopf, den beiden höchsten Bergen Frankens.
Unser Wanderweg führt an einer Pferdekoppel entlang hinunter zur Einzel „Kreuzknock“ (dort stand früher ein Wegkreuz). Nach 200 m auf der Straße zweigt rechts ein Waldweg zum Birkholz ab. Zwischen den beiden Skiabfahrten bestaunen wir die Drillingsbuche mit ihrem grün bemoosten Wurzelsystem, die es auf einen Gesamtumfang von 6,31 m bringt.
Nach dem Austritt aus dem Wald ein weiterer Höhepunkt: Vor uns liegen die zwei Heinersreuther Schlösser. Das Ministerhaus (links) gehört zu den seltenen Beispielen klassizistischer Baukunst unter den fränkischen Schlössern. Eingerahmt von zwei Thujabäumchen (durchaus gewollt) bringt es einen Hauch mediterranes Flair in unseren herben Frankenwald. 1824-27 wurde es nach den Plänen des Hessen-Darmstädter Hofarchitekten Georg Moller durch den damaligen bayerischen Finanzminister (daher Ministerhaus) Maximilian von Lerchenfeld erbaut. Rechts daneben das Alte oder Wildensteiner Schloss, dessen ältester Teil aus dem 15. Jahrhundert stammt. Es war Stammsitz der „Heinersreuther Linie“ der Freiherren von Wildenstein. Nach dem Aussterben der Rienecker fiel es 1823 zurück an den neuen Landesherren, König Max Joseph von Bayern. Der übergab es noch im selben Jahr als Kronlehen an seinen verdienstvollen Finanzminister Maximilian von Lerchenfeld. Seitdem ist es im Besitz der Familie von Lerchenfeld.
In Heinersreuth (Gastwirtschaft, Einkehr) wandern wir am Feuerwehrhaus vorbei in Richtung Schloss. Nach 150 m biegen wir links ab, nach weiteren 150 m biegen wir rechts ab. Es beginnt ein wunderschöner Wandersteig unterhalb der Heinersreuther Schlösser zum Plusbaum. Als Plusbaum bezeichnet man die Idealform, oder zumindest einem dem Zuchtziel am nächsten kommende überdurchschnittlich geformten Altbaum eines Wuchsgebietes zur Gewinnung von Samen. In unserem Fall ist es eine Douglasie mit einer auffallend schlanken Form und kurzen Ästen, die dem Wind und Schnee wenig Widerstand bieten. Zapfen werden allerdings in ihrer filigranen Krone längst nicht mehr geerntet, was für Pflücker und Baum gleichermaßen gefährlich wäre. Rank und schlank, wie ein gotischer Kirchturm, reckt sich der Plusbaum 50,20 m in den Himmel. Wir bewundern einige Baumriesen am Weg, darunter die 3 Barone. Sie gehören zu den ältesten Douglasien des Frankenwaldes. Im Jahre 1880 wurden sie von Maximilian Freiherr von Lerchenfeld, Besitzer von Schloss Heinersreuth, angepflanzt. In der geschützten Lage des Leichbrettgrabens wuchsen sie zu wahren Riesen heran. So erreicht der „Große Baron“ bei 4,06 m Stammumfang und 1,30 m Durchmesser eine Höhe von 48,60 m.
Wir überqueren die Straße und beginnen den Aufstieg auf einem Waldweg, der uns zu den beiden Häusern der Unteren Wustuben bringt. Wustuben ist die mundartliche Bezeichnung für Wustung und das bedeutete frührer zerstörte oder unbewohnte Häuser. Die beiden Häuser sind unbewohnt und dem Verfall preisgegeben.
Noch einmal sind einige Höhenmeter zu bewältigen, ehe wir die wunderschöne Aussicht von der Oberen Wustuben genießen können (Panorama-Tableau; Sitzgruppe). Besonders beeindruckend der Blick hinunter ins Rodachtal, auf die Stadt Schwarzenbach am Wald mit dem Döbraberg (794 m) und dem Rodachrangen, mit dem Bärenplatz als höchster Erhebung des Landkreises Kulmbach. Rechts im Vordergrund der Rodachsberg.
Fast eben geht es nun durch den Weiler Wustuben in das reizvolle Höhendorf Elbersreuth (Gasthof; Einkehr), wo wir uns an der Straßenkreuzung vom Frankenweg trennen. Wir orientieren uns wieder an der „blauen“ Markierung, die am ehemaligen Schloss der Wildensteiner (heute verfallen) vorbei führt. Es war Wohnort von Claus von Wildenstein zu Elbersreuth, der im Dreißigjährigen Krieg als gefürchteter Oberst der Schweden die katholische Bevölkerung drangsalierte. Nicht nur das Wirtshaus, auch die oft noch verschieferten und liebevoll restaurierten Häuser laden zum Verweilen ein. Nun geht es am Feuerwehrhaus vorbei, danach an einer Wiese mit Teich und schließlich durch den Wald hinunter zum Rabengrund.
Nach einem mäßig steilen Anstieg gelangen wir zum Aussichtspunkt am Kirchberg. Dieser beschert uns noch einmal einen Blick auf die vier markanten Berge. Vor uns liegt Presseck (rechts), links der Pressecker Knock (690 m), weiter in der Rundsicht folgt der Schnebeser Knock (681 m), der Rodachsberg (699 m) und schließlich der Rodachsrangen mit dem höchsten Punkt des Landkreises Kulmbach, dem Bärenplatz (717 m).
Auf dem Feldweg geht es nun noch einmal mäßig hinauf nach Presseck. Ratsam ist es, immer wieder einmal stehen zu bleiben, um die schöne Aussicht oder die blühenden Sträucher am Wegesrand zu genießen. Ca. 150 m bevor der Wald endet, biegen wir leicht rechts ab, gehen durch den Wald ca. 200 m, dann biegen wir wieder rechts auf einen Wiesenweg ein und kommen nach 600 m nach Unter-Presseck. Wir überqueren eine Ortsstraße und wandern in Richtung Dreifaltigkeitskirche zum Ausgangspunkt am Marktplatz Presseck. Ein Besuch der Kirche ist sehr zu empfehlen.
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