Festung Bourtange in Bourtange (NL)

Geschichte:
Die Festung Bourtange lag früher inmitten eines Hochmoorgebietes an dem Verbindungsweg zwischen Groningen, Lingen und Westfalen. Wilhelm von Oranien wollte an der einzigen Stelle, an der dieses Moor durchquert werden konnte, eine Festung bauen, um diese Route zu blockieren und die Stadt Groningen, die sich in Händen der Spanier befand, zur Aufgabe zu zwingen.
Zunächst blieb es bei der Absteckung eines Fünfecks. 13 Jahre später, im Jahr 1593, ließ dann Graf Wilhelm Ludwig von Nassau an der Stelle der späteren Festung einen Erdwall mit einem davor liegenden Graben anlegen. Damit befand der einzige noch freie Weg nach Groningen in seinen Händen. Die Stadt ergab sich ihm im darauffolgenden Jahr und Bourtange wurde so zu einer Frontstätte.
Im 17. Jahrhundert wurde die Festung zum Schutz gegen spanische Truppen mehrfach erweitert; ihre größte Ausdehnung erfuhr sie im 18. Jahrhundert. 1852 wurde sie zerstört, Verteidigungsanlagen und Gebäude wurden abgerissen, und Bourtange wurde wieder zu einem Dorf für Bauern und Handwerker.
In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Festung unter Leitung der Gemeinde Vlagtwedde wieder hergestellt. Es wurde ein auch für Freizeitzwecke zu nutzendes Kulturdenkmal errichtet. Orientiert hat man sich bei der Herrichtung am größten Umfang der Festung im Jahr 1742.

Heutiger Zustand:
Mit Hilfe von alten Karten und Bodenuntersuchungen wurde die Festung vollkommen rekonstruiert. Neben der Verteidigungsanlage an sich sind die beiden Kapitänswohnungen besonders sehenswert. In einer Kapitänswohnung ist eine Ausstellung zum Thema „Früheres Leben in der Festung“ untergebracht.
In den Baracken der Soldaten, von denen eine wieder originalgetreu eingerichtet wurde, gibt es ein weiteres Museum. Daneben existiert eine Sammlung zu den Festungsfunden von Bourtange. Außerdem wurde eine Korn- und Graupenmühle rekonstruiert, die auf der Mühlenbastion stand, bevor sie nach Abzug der Soldaten nicht mehr benutzt und 1832 nach Ter Haar gebracht wurde.
Zu besonderen Anlässen werden in Bourtange Exerzierübungen durchgeführt. Im ehemaligen Schießpulverlager kann man sich heute einen Diavortrag ansehen.
Innerhalb der Festung existiert auch ein Informationszentrum, in dem alle nötigen Informationen rund um die Festung und die Region eingeholt werden können. 

Reaktionen Statistiken

| | Öffentlich