Der Massensuizid von Demmin war eine Massenselbsttötung einschließlich erweiterter Suizide von mehreren hundert bis über eintausend Zivilisten, die sich in der vorpommerschen Kleinstadt Demmin zwischen dem 30. April und dem 4. Mai 1945 ereignete, als die Rote Armee kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs den Ort einnahm.
Als die Rote Armee auf Demmin vorrückte, war die Stadt – abgesehen von den Einwohnern – voll mit Flüchtlingen aus Hinterpommern, Ost- und Westpreußen belegt. Nachdem die als Lazarett dienende Rote Schule von der Wehrmacht geräumt worden war, verließen Soldaten, Polizisten und Parteispitzen fluchtartig die Stadt. Als Nachhut sprengten Pioniere der Wehrmacht unter Aufsicht der SS die Kahldenbrücke und die Meyenkrebsbrücke über die Peene hinter sich. Damit war der Fluchtweg nach Westen abgeschnitten. Von Osten und Südosten her rückte die 65. Armee Batows der 2. Weißrussischen Front nach Demmin vor. Die 30. Panzerbrigade erreichte am Vormittag des 30. April über Vorwerk die Tollensebrücke am südlichen Stadtrand von Demmin, die offenbar erst am Morgen gesprengt worden war. Aus dem Stadtgebiet wurden sie von drei deutschen Panzern und einer Flakstellung beschossen. Es kam zu einem etwa einstündigen Schusswechsel. Die beiden Eisenbahnbrücken der Berliner Nordbahn über Peene und Tollense und die kleine Brücke der Demminer Bahnen über die Tollense wurden ebenfalls erst bei Annäherung der Roten Armee an die Stadt durch eine Nachhut der Wehrmacht gesprengt. Die russischen Panzer kamen daher zunächst nicht über die Tollense. Jedoch gelang ihren begleitenden Infanteristen bald die Überquerung des Flusses und der Vormarsch in die Stadt. Parallel dazu stieß nördlich der Tollense die 38. Panzerbrigade nach Demmin vor und erreichte die Stadt gegen 11:00 Uhr. Bei geringem Widerstand drang die Brigade zusammen mit zwei Infanterieregimentern gegen Mittag in die Stadt ein. Am Luisentor kam es zu einem kurzen Schusswechsel mit einer Gruppe von 15 bis 20 Hitlerjungen. Gegen 15:00 Uhr erreichte die 38. Panzerbrigade die gesprengte Meyenkrebsbrücke. Am Nachmittag gelang es der 30. Panzerbrigade, über eine Behelfsbrücke die Tollense zu überqueren. Gegen 17:00 Uhr war Demmin von der Roten Armee eingenommen. 21 Demminer töteten sich noch an diesem Tage. Andere hofften zunächst noch, davonzukommen. Die ersten Rotarmisten nahmen den Einwohnern Demmins Uhren und andere Wertgegenstände ab.
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Demmin, Alemanya
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