Leisele

Leisele lag an der französischen Grenze und war weit von der Front entfernt. Es war deshalb auch ein Erholungsort für Frontsoldaten. Von Erholung konnte hier jedoch kaum die Rede sein. Es fielen nämlich irrtümlicherweise 7 Geschosse der schweren deutschen Artillerie, die bei Klerken stationiert war, auf das Dorf. Die Kanonenkugeln waren eigentlich für das französische Hondschote bestimmt und wurden von der 380mm-Kanone Langer Max abgefeuert, die auch regelmäßig Dünkirchen ins Visier nahm.

Auf dem Dorfplatz befindet sich die Gastwirtschaft „De Vette Os”. Im Krieg soll hier eine belgische Militärschlachterei gewesen sein. Im Lokal hängen immer noch alte Fotos aus dem Ersten Weltkrieg. In einer Scheune im Innenhof ist noch der hölzerne Flaschenzug zu sehen, der dazu diente, die toten Tiere hochzuziehen.
Um die mangelhafte Lebensmittelversorgung zu verbessern, wurde Leisele die Endstation der Bahnlinie 76 aus Adinkerke. Fleisch, Wein und allerlei andere Bedarfsartikel für die Front wurden von hier aus weiter verteilt.

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