Stein der Ehe

Wenige Schritte hinter der Kirche, am linken Ufer der Semois, steht ein doppelter Monolith: ein Schieferblock und ein Quarzblock, der „Pierre à Marier“ genannt wird.

Es handelt sich um ein heidnisches Überbleibsel der Verlobung und Hochzeit , ein lokaler Brauch, der leider verschwunden ist und der „Saudée“ genannt wurde; Bohans Jugend „saudait“ (lies) das zukünftige Paar. Als die Hochzeit feierlich vollzogen wurde, wurden die beiden Paare zum „Pierre à Marier“ geführt. Dort saßen sie Rücken an Rücken und spielten einen Streit nach. Sie wurden dann an einen Stein oder Baumstumpf gebunden, den sie nach Hause schleppen mussten , was die Schwierigkeiten symbolisierte, die sie in ihrem Leben überwinden mussten.

Dies war ein Fruchtbarkeitsritus. Dass die Frischvermählten am Hochzeitstag einen Stein oder einen Baumstumpf mitbrachten (je nachdem, wie glücklich der Bräutigam mit der Braut war), hatte satirischen Charakter. Wenn es ein Stein war, machten die alten Bewohner der Dörfer in der Nähe von Bohan dem Bräutigam klar, dass die Frau das absolute „Oberhaupt“ des Haushalts sein würde . Wenn es ein Baumstumpf war, wurde der Frau klargemacht, dass sie nur ihrem Ehemann gehorchen musste.

willem vandenameele