Französischer Soldatenfriedhof Saint-Charles de Potyze

Nachdem der Vormarsch der Deutschen Ende Oktober 1914 gestoppt werden konnte und es zu einem Stellungskrieg kam, übernahmen die Franzosen den größten Teil des Ypernbogens. Die belgischen Truppen besetzten die Yserfront bis Steenstrate und die französische Armee, die damals schon an der Marne gekämpft hatte, den Ypernbogen von Steenstrate bis Hooge bei Zillebeke. Anfang 1915 übernahmen dann die Briten den größten Teil des Ypernbogens. Die Franzosen verteidigten aber weiter das Stück zwischen Steenstrate und Poelkapelle. Dort fand für die Franzosen auch die 2. Ypernschlacht statt, in der es u.a. zum allerersten Gasangriff kam, der vor allem den französischen Stellungen schwer zu schaffen machte.

Gefallene französische Soldaten wurden oft auf Gemeinschaftsfriedhöfen (Koksijde) oder anderen Soldatenfriedhöfen (Lijssenthoek) beigesetzt. Dieser Friedhof ist zusammen mit dem Soldatenfriedhof Ossuaire auf dem Kemmelberg einer der wenigen echten französischen Soldatenfriedhöfe. Viele gefallene Franzosen wurden nach dem Krieg in ihre Heimat überführt. Hier befand sich ein Feldlazarett der französischen Armee, deshalb entstand hier bereits Ende 1914 ein Friedhof.

In der Westhoek starben ungefähr 30.000 französische Soldaten und noch einmal 20.000 an anderen Orten in Belgien. Dabei handelt es sich somit nur um einen Bruchteil der 1,4 Millionen französischer Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren. Ein Fünftel der männlichen französischen Bevölkerung unter 50 Jahre hat den Krieg nicht überlebt.

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