Das Refuge: ’Entlausungsanstalt’ für deutsche Marinesoldaten

Die hygienischen Verhältnisse an der Front sind sehr schlecht. Die Soldaten werden von Ungeziefer, wie Läusen, geplagt. Um sie davon zu erlösen, werden sie regelmäßig „entlaust“ und sie können ein Bad nehmen. Die Soldaten des in Brügge stationierten Marinekorps Flandern nutzen dafür das Refuge.

Ab dem Jahr 1915 untersuchen deutsche Ärzte Prostituierte aus dem gesamten besetzten Westflandern regelmäßig auf Geschlechtskrankheiten. Damit möchten sie eine Ansteckung ihrer Soldaten so weit wie möglich vermeiden.

Das neugotische Refuge wurde in der Zeit von 1902 bis 1914 erbaut. Als Wohlfahrtseinrichtung sollte es unverheiratete Mütter aufnehmen. Dort waren auch Menschen mit einer leichten geistigen Behinderung untergebracht.

Später baute man das Gebäude in ein Frauengefängnis um. Heute ist es ein geschlossenes Zentrum für Menschen ohne Papiere.

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