Das Große Schauspielhaus war ein Berliner Revue- und Lustspieltheater, das zwischen Schiffbauerdamm und Reinhardtstraße lag. Es entstand zwischen 1918 und 1919 im Auftrag der 1917 gegründeten Deutschen Nationaltheater AG durch den Umbau einer ehemaligen Markthalle nach einem Entwurf des Berliner Architekten Hans Poelzig in expressionistischer Formensprache. Zunächst als Großes Schauspielhaus, nach 1933 als Theater des Volkes bestand die Kultureinrichtung bis 1943. Im Jahr 1945 wurde das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Haus wieder aufgebaut und in Friedrichstadt-Palast umbenannt.
Das Gebäude wurde ursprünglich von 1865 bis 1867 im Auftrag der Berliner Immobilien-Aktiengesellschaft nach Plänen von Friedrich Hitzig als erste Berliner Markthalle errichtet. Wegen des schwierigen Baugrundes wurde der Bau auf mehrere hundert Eichenpfähle gegründet. Die Markthalle wurde nicht vom Publikum angenommen und deshalb nach wenigen Monaten wieder geschlossen. Nach einer vorübergehenden Nutzung als Lagerhalle wurde sie 1873 zum Markthallen-Circus umgenutzt. Von 1879 bis 1897 nutzte Ernst Renz das Gebäude an der Markthallenstraße mit seinem Circus Renz, da er seinen bisherigen Standort wegen der Errichtung des Bahnhofs Friedrichstraße aufgeben musste. Er ließ den Zuschauerraum 1888 auf eine Kapazität von 5600 Zuschauern erweitern. Ab 1899 beherbergte der Bau Albert Schumanns Zirkus Schumann, der 1918 schloss. Im gleichen Jahr wurde die Immobilie an die 1917 gegründete Deutsche National-Theater AG verkauft, die sie 1918–1919 durch den Architekten Hans Poelzig als Revuetheater durchgreifend umbauen ließ. Nachdem die gusseiserne Hallenkonstruktion durch eine Stuckdecke mit tropfenförmig herabhängenden Zapfen verkleidet worden war, sprachen die Berliner von der „Tropfsteinhöhle“. Das Foyer stimmte mit weit auskragenden Lichtschirmen auf die neue Innenarchitektur ein. Am 28. November 1919 wurde das Große Schauspielhaus mit der Aufführung Die Orestie von Aischylos in der Bearbeitung und Übersetzung Karl Gustav Vollmoellers unter der Regie von Max Reinhardt feierlich neu eröffnet.
Bron: Wikipedia.org
Auteursrechten: Creative Commons 3.0
Berlin, Duitsland
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