Sprechende Mühlen

Meerhout hat ein reiches Mühlenerbe. Drei historische Mühlen nutzen seit Jahrhunderten Wind und Wasser. Der Überlieferung zufolge schenkte Robrecht, Graf von Haspengouw, im Jahr 741 das Gut Mareholt mit einer Wassermühle an die Abtei von Sint-Truiden. Diese Mühle stand weiter flussaufwärts.

Im Jahr 1324 erschien an dieser Stelle eine neue Wassermühle. Die heutigen Gebäude stammen aus dem Jahr 1678.

Die Mühle hatte ein abwechslungsreiches Leben. Sie mahlte Getreide, presste Öl, wusch Kleidung, schleppte Diamanten, erzeugte Elektrizität und stillte den Durst. Jetzt empfängt sie Besucher als Zentrum des Naturparks Grote Netewoud.

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg diente sie als Elektrizitätswerk. Der damalige Müller schaltete ein paar Mal das Licht ein und aus als Warnung an die Anwohner, dass er die Mühle schließen wollte. Das brachte ihm den Spitznamen Peer Plimp ein.

Rund um Mühlen rankten oft Spukgeschichten. Diese Mühle entkam ihnen, aber in der Gemeinde Zittaart klagte der Besitzer einer achteckigen Kaffeekannenmühle über einen höllischen Lärm in seiner Scheune. Laut den Bewohnern war es ein Geist, der ihn quälten wollte, weil er sein Getreide viel zu genau wog. Der Geist erhielt so den Namen „Scharf Gemessen“. Der örtliche Wanderverein hält diese Legende mit einer jährlichen Wandertour lebendig.

Willytou(r)