Die Rozebroeken sind bis heute ein offener Raum geblieben. Das war jedoch nicht immer selbstverständlich, denn die Rozebroeken waren im Laufe des 20. Jahrhunderts Gegenstand verschiedener Konflikte.
Durch die wasserreiche Natur entkam das Gebiet weitgehend der Flächenversiegelung. Die sumpfigen Böden machten das Gebiet als Baugrund ungeeignet. Doch 1930 beschloss die Gemeindeverwaltung von Sint Amandsberg, dass dort eine Deponie entstehen sollte. Die ständig wachsende Müllkippe sorgte jedoch für einen unerträglichen Gestank und Belästigungen für die Anwohner. Die schlimmsten Symptome wurden bekämpft, indem der Müll mit Salzsäure besprüht und mit einer Erdschicht bedeckt wurde.
Das verbleibende Grundstück der Rozebroeken – im Besitz der Familie d’Anvers – wurde ab 1932 an die Vereinigung „Het Werk Van den Akker“ verpachtet. Auf dem Gelände entstanden Dutzende von Kleingärten. Zunächst befanden sich diese neben der Deponie, aber auch auf den bedeckten kontaminierten Flächen wurden Gemüse angebaut. Die Kleingärten hatten eine wichtige wirtschaftliche, soziale und ökologische Rolle in der Großstadt. Der Anbau von Pflanzen unterlag kollektiven Bestimmungen und Regeln. 1961 erreichte die Aktivität in den Kleingärten ihren Höhepunkt: 605 Personen waren Mitglieder von „Het Werk van den Akker“ und bewirtschafteten mehr als 200 Parzellen. Anfang der 1970er Jahre wurde die städtische Müllkippe geschlossen.
1985 gab es Gerüchte, dass die Familie d’Anvers das Grundstück parzellieren wollte. Die Gemeindeverwaltung versicherte den Anwohnern jedoch wiederholt zwischen 1985 und 1988, dass die Kleingärten unbedingt erhalten bleiben würden; „Die Gärtner können beruhigt sein, was die Zukunft der Kleingärten betrifft.“ Kurzzeitig war die Rede davon, dass die Stadt Gent dieses Gelände kaufen würde, aber aus Bodenuntersuchungen ging hervor, dass der Boden zu stark verschmutzt war, um Kleingärten zu beherbergen. Die Unsicherheit zwischen Eigentümern und Nutzern führte zu Unmut. 1989 verließen die Kleingärten die Rozebroeken und der Zwangsumzug nach Slotenkouter folgte.
1999 gab es erneut Spannungen wegen dieses Gebiets. Der Hintergrund war die Aussicht auf den Bau von Pfadfinderstützpunkten. Eine Reihe von Aktionsgruppen und Anwohnern vereinigten sich unter dem Namen S.O.S Rozebroeken gegen die Baupläne. Die Rozebroeken sind bis heute ein angenehmer grüner Ort am Stadtrand von Gent.
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