Schelde durch Tournai

Die Schelde spielte in der Geschichte von Tournai eine Schlüsselrolle, ebenso wie die Flüsse in anderen Großstädten. Die strategische Lage von Tournai als Knotenpunkt von Fluss und Straßen hat zum Erfolg und zur Entwicklung der Stadt beigetragen: Wasserversorgung, Energiequelle, Kommunikationsweg, militärische Verteidigungshochburg und ... großes Einzugsgebiet.

Der heutige Verlauf der Schelde mit seinen senkrechten, steilen Ufern und Metallbrücken stammt erst aus dem 18. Jahrhundert . Vor den Bauarbeiten, die Ludwig XIV. ab 1684 durchführen ließ, war die Schelde sehr breit und die Häuser lagen nahe am Wasser.

Im Rahmen des Seine-Schelde-Projekts wurde die Schelde in ihrer Passage durch Tournai für Schiffe der Klasse CMET Va mit vier Containerreihen angepasst. „Seine Schelde“ ist ein grenzüberschreitendes Binnenschifffahrtsprojekt, bei dem Frankreich und Belgien zusammenarbeiten. Ziel ist es, Binnenschiffen die Fahrt nach Frankreich noch weiter zu ermöglichen, sogar bis nach Paris. Derzeit können nur Binnenschiffe von 400 bis 600 Tonnen Paris über kleine, veraltete Wasserstraßen mit zahlreichen Schleusen erreichen. Bis 2030 soll die Strecke zwischen Gent und Deûlémont (französische Gemeinde nahe der belgischen Grenze) für Schiffe bis 4.500 Tonnen befahrbar sein. Frankreich ist für den Ausbau der Binnenwasserstraßen auf französischem Boden verantwortlich und stellt die Verbindung nach Paris über Lille, Cambrai und Compiègne her.

Noch immer fahren täglich etwa 70 Schiffe dort durch

Willem Vandenameele