Französischer Militärfriedhof Machelen

In den letzten Monaten des Ersten Weltkriegs kam es an der Leie noch zu schweren Kämpfen. Die deutschen Besatzer wollten ihre günstigen Stellungen an der Leie nicht aufgeben. Hier in der Region lieferten sich die französischen Truppen einen blutigen Kampf mit den Deutschen. Die französischen Soldaten siegten, doch dies war mit schweren Verlusten verbunden.

Die Gefallenen wurden zunächst auf den Feldern begraben. Nach dem Krieg spendete die Gemeinde Machelen-aan-de-Leie ein Stück Land, um den französischen Opfern eine würdige Ruhestätte zu bieten.

Anfangs wurden hier nur die in Machelen gefallenen Opfer beerdigt. Später fanden hier auch die Franzosen ihre letzte Ruhe, die auf 15 städtischen Friedhöfen in der Umgebung begraben waren . Es handelt sich um den zweiten großen französischen Militärfriedhof in Belgien.

Im Jahr 1923 weihte der Genter Bischof Zegers den Friedhof endgültig ein.

Die Franzosen aus den Kolonien spielten bei der Befreiung eine große Rolle. Die vielen „seltsamen Namen“ auf dem Friedhof beweisen dies. Die religiösen Überzeugungen der Verstorbenen wurden respektiert. So erhielten Christen beispielsweise ein Kreuz als Grabstein, Muslime einen Halbmond und der einzige Jude auf dem Friedhof einen Davidstern auf seinem Grabstein. Auch ein Chinese ist dort begraben. Die ursprünglichen Holzkreuze wurden 1927 durch Gusseisenkreuze und 1980 durch die heutigen Verbundkreuze ersetzt.

Auch der „French Cemetery“ ist ein Commonwealth-Friedhof. Schließlich ruht hier auch ein lange Zeit als vermisst geltender Pilot der RAF .

Auf dem Friedhof befinden sich ein schlichtes Gedenkkreuz von G. Lefèvre und eine Gedenkmauer des französischen Künstlers Batsy-Gatry.

Am ersten Sonntag im September organisiert das Französisch-Belgische Komitee hier eine jährliche Gedenkfeier.

Willem Vandenameele