Liebfrauenkirche Deinze

Möglicherweise hat an der Stelle der heutigen Kirche von Deinse schon sehr früh ein Gotteshaus gestanden.

Die ältesten sichtbaren Spuren davon finden sich im Querschiff der heutigen Kirche. Es sind Reste einer romanischen Kirche aus dem Jahr 1150. Diese wurde durch ein Kirchengebäude in Scheldegotik ersetzt, das zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert aus dem häufig verwendeten Tournai-Kalkstein errichtet wurde. Diese Version hatte es schwer, unter anderem von den Gentern, die die wirtschaftliche und politische Konkurrenz aus Deinze fürchteten. Auch das Gotteshaus hatte es aufgrund religiöser Probleme schwer.

Jedes Mal entstand aus den Kirchenruinen ein neues Gebäude. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche während der Restaurierung durch den Architekten Van Assche Ende des 19. Jahrhunderts. Kurz darauf, im Oktober 1918, beschädigte Artilleriefeuer den Kirchturm.

1988 wurde ein großes Glockenspiel mit 37 Glocken installiert , die in der Glockengießerei Eijsbouts gegossen wurden. 1994 wurden diesem Glockenspiel weitere 11 Eijsbouts-Glocken hinzugefügt. Es ist das erste große Glockenspiel, das jemals auf der Welt installiert wurde. Der Turm hat außerdem vier einzelne Glocken, die nichts mit dem Glockenspiel zu tun haben, darunter eine historische Glocke aus dem Jahr 1652.

Seit 1936 steht die Kirche unter Denkmalschutz.

Blickfang im Innenraum ist eine Van Peteghem-Orgel aus den Jahren 1740-1742. Im linken Seitenschiff hängt das Gemälde „Die Anbetung der Heiligen Drei Könige“ aus dem 17. Jahrhundert. Dort wird ein Schrein mit einer Reliquie des Heiligen Poppo aufbewahrt, Abt der Abtei von Stavelot in Deinze.

Willem Vandenameele