Dass die Provinz Limburg verschiedene geologische Gebiete aufweist, ist allgemein bekannt. Das Maasland, Haspengouw und die Limburgischen Kempen wurden bereits erwähnt. Wirklich interessant wird es in den Übergangsgebieten. Dies ist der Fall, wenn man die Gegend um Bilzen durchquert. Hier hat man sowohl den diffusen Übergang von trockenem zu feuchtem Haspengouw als auch die schärfere Grenze zwischen Kempen und Haspengouw, die durch die Demer gebildet wird. Eines haben sie gemeinsam: Die Landschaft ist geneigt, hügelig und gewellt.

1. Wir starten an der Landcommanderij von Alden Biesen in Rijkhoven. Es gibt ausreichend Parkmöglichkeiten, einen touristischen Informationsdienst, Fahrradverleih, man ist sofort auf dem Radwegenetz und es liegt in unmittelbarer Nähe zu Bilzen und dem NMBS-Bahnhof (wo ebenfalls Fahrräder ausgeliehen werden können). Du fährst zum Radknotenpunkt 85. Die ansteigende Kasteelstraat bringt dich über die absteigende Reekstraat und die Biezenweg direkt nach Bilzen. Links und rechts fährst du entlang von Obstgärten, wo die Äpfel und Birnen verlockend über die Hecken hängen. An der Borreberg gibt es einen Aussichtsturm, von dem du einen schönen Blick auf die Demerstadt und die Umgebung genießen kannst. Entlang eines holprigen Weges, der später in einen hohen Damm übergeht, überquerst du zum ersten Mal die Demer. Der Fluss ist hier kaum drei Meter breit und fließt einige Meter tiefer durch einen kleinen Park. Unmittelbar danach fährst du in Bilzen ein. Die Route führt über den Markt mit dem früheren Rathaus – nun Touristendienst – und der Sint-Mauritius-Kirche. Hinter der Kirche steht die Statue von Camille Huysmans (1871 – 1968). Der sozialistische Spitzenpolitiker – einst Bürgermeister von Antwerpen – sieht hier etwas verlassen aus, anscheinend hätte er sich einen besseren Platz gewünscht.
2. Jetzt fährst du zum Knotenpunkt 84 (Achtung, du erreichst eine T-Kreuzung, bei der du rechts bereits für Knotenpunkt 104 wählen kannst, den du später benötigst. Bleib jedoch links und folge Knotenpunkt 84), dann weiter zu 104-69-567-64-532-62 und 65. Du verlässt das Zentrum von Bilzen über die Genutstraat. An der zweiten Kreuzung fährst du schräg nach rechts in die Hasseltsepoort, die in die Spurkerweg mündet. So gelangst du in eine offene Wiesenlandschaft. Über einen höher gelegenen Bahndamm fährst du zum zweiten Mal über die Demer. Die Bahn wird nur für den Güterverkehr genutzt, unter anderem für Ford Genk. An der dritten Eisenbahnbrücke fährst du nach rechts, dann kurz nach links und wieder nach rechts. Jetzt bist du auf dem Weg nach Diepenbeek. An der kleinen Kreuzung fährst du links in die Genkerbaan und an der nächsten Kreuzung fährst du rechts in die Taunusweg. Am Ende der Taunusweg kommst du zur Bilzerweg, wo du links zum Albertkanal und in Richtung Zutendaal fährst. In der Ferne ragen die Kühlsysteme des Elektrizitätswerks von Genk hoch über die Landschaft hinaus. Über den Albertkanal fährst du die zweite Straße rechts hinein, dies ist die Watermolenweg. Dann folge links der Broekmolenweg. Autofreie Wege, ausgedehnte Koniferenwälder, Heidekraut, die Roelerheide und die Gellikerheide bilden jetzt die Hauptbestandteile unserer Tour von Zutendaal nach Gellik. In manchen Abschnitten erscheinen die Wege wie grüne Tunnel, durch die nur hier und da ein wenig Sonnenlicht dringt, manchmal unterbrochen durch einen Blick auf ein steiles Stück Hangwald oder einen glitzernden Wasserpfütze. Im Dorf Gellik bist du wieder in der bewohnten Welt angekommen. Auf dem Kirchplatz kannst du dich auf einer Terrasse mit einem Getränk und einem Snack von der geleisteten Anstrengung erholen.
3. Radle jetzt über Knotenpunkt 66, 67 und 68 zurück zum Ausgangspunkt. In Gellik fährst du in Richtung Eigenbilzen. Du verlässt die kleine Dorfgemeinde über die Wijerdijk. An der Kreuzung über die Brücke des Albertkanals fährst du rechts nach Eigenbilzen, wo du dann die Richtung Hoelbeek einschlägst. Kurz außerhalb der Dorfgemeinde von Eigenbilzen bringt dich ein unbefestigter Weg ins Tal der Krombeek und entlang des Naturschutzgebiets De Hoefaert. In Hoelbeek kannst du einen kleinen Abstecher machen, um die „Site Jonckholt“ zu besuchen. Die Ruine der Ritterburg liegt gut verborgen und ganz verlassen an einem überwucherten Rand des Gemeindegebiets. Man hat die Burgmauern rundherum bis etwa einen Meter hoch wieder aufgebaut. Die Ecktürme sind deutlich erkennbar, die Umrisse der Gebäude innerhalb der Burg sind durch Holzpfähle markiert. Der Burggraben ist teilweise verlandet und mit Wasserpflanzen bewachsen. Nach Hoelbeek folgen noch Waltwilder und Sint-Martenslinde. Hier und da kannst du zwischen den Vierkanthöfen noch Perlen des Fachwerkbaus entdecken. Die Dörfer reihen sich wie eine Perlenkette aneinander. Wenn du den langen ansteigenden Nussbaumweg hinauffährst, kannst du auch noch Rijkhoven anreihen. Am Ende des Weges fährst du durch das Torhaus – den früheren Haupteingang – in die Landcommanderij hinein. Zeit für eine willkommene Erfrischung auf der Terrasse des Apostelhauses.