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Hochstraße 8, „Altenschmidt-Haus“
Kleine Hofstelle, Anfang des 17. Jh. durch Peter Wolff erbaut – als Klompenwerkstatt genutzt, in der verbotener Weise auch eine „verruchte” Wirtsstube betrieben wurde. Aus diesem Grunde erhob der Graf von Moers 1655 Klage gegen Peter Wolff – 1719 übernahm Peter Altenschmidt die Klompenwerkstatt – später als Schuhmacherwerkstatt weitergeführt– seitdem in Familienbesitz
Missionshof
Ehemaliger Innenhof eines Gasthauses mit Tanzsaal, Backhaus und Stallungen – 1882 Erwerb durch die Neukirchener Missionsanstalt unter Pastor Ludwig Doll – Ausbildungsstätte für Missionare, die unter anderem auf Java und in Kenia tätig waren – 1982 Verkauf des Gebäudes – heute grenzen an den Missionshof die Stadtbücherei, ein Gasthaus sowie eine Apotheke
Hochstraße 9, „Gaststätte Mevissen“
Im 18. Jh ein Bauernhof – 1838 erstmals als „Kneipe Ortmann“ erwähnt. Da sie direkt an die Kirche grenzte, durfte an Sonn- und Feiertagen kein Alkohol ausgeschenkt werden – Anfang des 19. Jh. durchgehend Gaststube, in der die „Gemeindeältesten“ tagten – seit Beginn des 20. Jh. Gaststätte und Gründungsort von Neukirchener Vereinen, u. a. Männergesangs-verein (gegr. 1950) und Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen (gegr. 1957)
Hochstraße 13, „Evangelische Dorfkirche”
Die Anfänge gehen bis auf das Jahr 1230 zurück, als nachweislich bereits ein Pfarrer im Dorf ansässig war – der ursprünglich einschiffige Sakralbau wurde als „neue Kirche“ des Kirchspiels Repelen erbaut und gab dem Ortsteil seinen Namen – ursprünglich dem heiligen Quirinus geweiht – 1580 evangelisch reformiert, später um die Seitenschiffe erweitert und bis heute Sakralraum der evangelischen Gemeinde
Hochstraße 20 a, „Älteste Schmiede Neukirchens“
Ehemalige Schmiede Trommen – war die älteste Schmiede Neukirchens – von 1650 bis 1891 über sieben Generationen in Familienbesitz – nach Verlagerung der Schmiede auf die Hochstraße als Hofanlage genutzt
Hochstraße 15, „Alt Derp“
Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut – älteste Schankwirtschaft im Dorf – als die Obrigkeit 1707 einen Erlass herausgab, der eine Gastwirtschaft direkt an der Kirche verbot, wurde sie geschlossen und das Gebäude einer bäuerlichen Nutzung zugeführt – neben der Landwirtschaft Fuhr- und Speditionsbetrieb, der durch die Ortskernsanierung in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ausgelagert wurde – anschließend wieder ursprüngliche Nutzung als Gastwirtschaft
Hochstraße 24, „Fassbinder Werkstatt“
Bauernhof um 1720 erbaut – Wilhelm Brinken, Fassbinder im Dorf, nutzte diesen von 1800 bis 1843 zur Herstellung von Fässern, Kufen, Eimern und Melkeimern
Hochstraße 15 i, „Altes Pastorat“
Ursprünglich ein Bauernhof – zum Pastorat umgebaut und ab 1835 von Pfarrer
Andreas Bräm mit seiner Familie bewohnt. Als er 1872 in den Ruhestand trat, zog sein Nachfolger Pfarrer Ludwig Doll (1846–1883) mit ein
Ludwig-Doll-Straße 4, „Missionskinderheim“
Ende des 19. Jh errichtet – hier lebten die Kinder der Missionare, die im Auftrag der Neukirchener Mission u. a. auf Java und Sumatra tätig waren – die Fassade des Gebäudes ist als eine der wenigen Jugendstil-Fassaden in Neukirchen erhalten geblieben
Gartenstraße 7, „Erste Apotheke“
Erbaut 1890 ursprünglich als Missionskinderheim – später Wohnhaus der Inspektoren der Waisen und Missionsanstalt – 1921 Einrichtung der ersten Apotheke Neukirchens durch Adolf Schneider
Gartenstraße 13, „ Missionssaal“
1888 als Versammlungsort für Jahresfeiern und Veranstaltungen der Neukirchener Mission errichtet – auch als Unterrichtsstätte genutzt, an der u. a. Julius Stursberg, der Namensgeber des Neukirchen-Vluyner Gymnasiums, lehrte – gegenüber des Missionssaals befand sich die 1883 von Stursberg gegründete Missionsbuchhandlung – das Gebäude musste Anfang des 21. Jahrhunderts einem Neubau weichen
Gartenstraße 26, „Lehmhaus“
Wohnhaus des Missionars August Kraft, der in Ost-Afrika, im Pokomoland am Tana (Fluss in Kenia) missionierte – Kraft erbaute das Lehm- Haus in den zwanziger Jahren des letzten Jh. auf der Grundlage des von ihm selbst entwickelten „Dünner Lehmbrotebauverfahrens“
Lindenstraße 39, „Goldberg-Haus“
Wohnhaus des Naturheilkundlers und Heimatdichters (Gedichte, Bücher, Theaterstücke) Heinrich Goldberg (1875–1958) – Anhänger des sogenannten Lehmpastors Felke aus Repelen. Er heilte nach dessen Methoden
Lindenstraße 20, „Rendantenhaus“
1904 vom Rendanten W. Altenschmidt erbaut und als Steuer- und Finanzkasse der Gemeinde genutzt – 1909 auch erste Gemeindesparkasse – von 1929 bis 1933 erhielten hier die Arbeitslosen ihr Geld – zeitweise auch als Standesamt genutzt
Lindenstraße 23, „Druckerei“
Erbaut 1895 von Heinrich Mandel, um das Mitteilungsblatt der Mission zu drucken – 1900 übernahm Heinrich Schlayer den Betrieb und stellte Drucksachen für Firmen und Privatkunden her
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