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Offene Kirchen:
Kirchtürme sind Orientierungspunkte, gerade in einer so weiten Landschaft wie der Wesermarsch. Sie zeugen nicht nur von der Baukunst vergangener Generationen, sondern ebenso vom christlichen Glauben. Es ist erstaunlich, in welch vielfältiger Weise dieser Glaube in unseren Kirchen seinen Ausdruck gefunden hat: von der Romanik bis zur Architektur der 1960er Jahre.
Sie sind eingeladen, in dieser Region, der Erholungslandschaft zwischen Weser und Heide, mit ihren kulturellen und geschichtlichen Besonderheiten, auf Entdeckungsreise zu gehen. Nehmen Sie Abschied vom Alltag, genießen Sie diese faszinierende Weite von Erde und Himmel. Lassen Sie sich von den weithin sichtbaren Kirchtürmen einladen, nicht nur zur Besichtigung, sondern ebenso zu Stille, Andacht oder Gebet.
Wegbeschreibung (Rundkurs):
Starten Sie Ihre Radtour in Achim. Sie können diesen Rundkurs auch in jedem anderen an der Strecke gelegenen Ort beginnen. Parkplätze finden sie in allen Ortschaften entlang des Radweges. Im Zentrum des "Bauernviertels", dem Ursprung der heutigen Stadt Achim, steht auf einem Geestrücken über der Weser die St. Laurentius-Kirche, erbaut im 12. Jahrhundert, mit reicher Innenausstattung. Machen Sie von dort einen Abstecher durch die Innenstadt zur katholischen Kirche in der Meislahnstraße. Dann kehren Sie wieder zum Ausgangspunkt zurück und kommen unter anderem am "Clüverhaus" (Zweiständerhaus) vorbei. Es ist einen Besuch wert. Vorbei an der Achimer Windmühle gelangen sie zur Weserbrücke, überqueren den Fluss, und die Wesermarsch liegt vor Ihnen. Durch die Marschweiden erreichen Sie das Eyterschöpfwerk bei Eißel.
Weiter geht es durch den vielleicht schönsten Abschnitt der Wesermarsch: Uralte Weißdornhecken prägen die Landschaft und bilden den Lebensraum für viele Tiere. Ein Abstecher nach Süden führt Sie zum "Gut Oenigstedt" mit seinen schönen Fachwerkhäusern. Danach erreichen Sie Riede. Im Mittelpunkt des Dorfes steht die 700 Jahre alte Kirche mit ihren einzigartigen Deckenmalereien biblischer Motive aus dem Spätmittelalter. Über Donnerstedt, auch Ort der Obstplantagen genannt, fahren Sie am "Adeligen Holz" entlang, einem kleinen Rest eines einst ausgedehnten Waldgebietes. Jetzt ist Thedinghausen Ihr Ziel.
Die Entstehung der Kirche hat eine besondere Bewandtnis: Der Bremer Erzbischof Johann Friedrich hatte den heutigen Erbhof (am Weg nach Lunsen) 1620 für seine Geliebte bauen lassen. Doch der Lunsener Pastor - der einzige in diesem Raum! - wetterte gegen den Sittenverfall. Um sich und seiner Geliebten dessen Predigten zu ersparen, ließ der Bischof in Thedinghausen einen ihm genehmen Pastor einsetzen. Dies war der entscheidende Schritt zur Entstehung einer eigenständigen Kirchengemeinde. Der heutige Kirchenbau wurde 1870 im Stil der damaligen Zeit errichtet. Anschauen sollten Sie sich auch den Gutshof "Poggenburg", heutiger Sitz der Samtgemeindeverwaltung.
Und noch eine Besonderheit zu Thedinghausen: Von 1679 bis 1972 gehörte das "Amt Thedinghausen" zu Braunschweig. Nun führt Sie Ihr Weg vorbei am bereits erwähnten Erbhof nach Lunsen, dessen Kirchturm der Imposanteste in der gesamten Wesermarsch ist. Lunsen war lange Zeit Kirchspiel für die umliegenden Gemeinden, daher diese mächtige Kirche. Über Beppen, am Rande eines Bruchgebietes gelegen, kommen Sie nach Gahlstorf, dem Fundort des "Gahlstorfer Ringes", ein einst aus Irland importierter Goldring. In Blender zeigt sich Ihnen die von Kirchenbaumeister Hellner 1827 an den älteren Turm angebaute Kirche in frischem Glanz. Beachten sollten Sie die Grabplatte zwischen Turmhalle und Kirchenschiff: Sie erinnert an den ersten evangelischen Pastor Bertram Karbuch, der vom Sohn des Küsters erschlagen wurde. Die Kirche beherbergte eine Furtwängler-Orgel aus dem Jahre 1852.
Machen Sie einen kurzen Abstecher zu der an der Straße Verden - Thedinghausen stehenden sehenswerten Blender Windmühle. Am Blender See entlang, zwischen den "Kuhlen", (beides Reste eines alten Weserarmes), erreichen Sie den südlichsten Punkt dieses Rundweges: Oiste mit der kleinsten Kirche weit und breit. Kaum zu glauben: Sie war bis Ende der 1960er Jahre Sitz des Landessuperintendenten. Über Amedorf und Reer kommen Sie nach Intschede. Die heutige Kirche, 1819 erbaut im klassizistischen Stil, liegt idyllisch neben einem sehenswerten Fachwerkspeicher.
Über das Weserwehr mit seinem Laufwasserkraftwerk und die Schleusenkanalbrücke kommen Sie nach Daverden, dessen Kirche Sie schon von weitem, auf einem Geestrücken gelegen, sehen. Von dort hat man einen weiten Blick über die Wesermarsch. Das Innere dieser Kirche, sie wurde begonnen im 12. Jahrhundert, mit ihrem seltenen kreuzförmigen Grundriss, ist sehenswert. Einige Teile der Orgel gehen auf den berühmten Meister Arp Schnitger zurück.
Über den bewaldeten Geestrücken fahren sie durch Cluvenhagen nach Etelsen. Hier befindet sich die jüngst der am Kirchen-Radweg gelegenen Gotteshäuser, die 1962 geweihte Kirche zum Guten Hirten. Der "Gute Hirte" steht als Statue auf der Kirchturmspitze. Nun geht es ein Stückchen bergab, vorbei an der Windmühle Jan Wind zum Schloss Etelsen mit seinem schönen Park. Hier lohnt sich ein längerer Halt. Im Park versteckt befindet sich ein neugotisches Mausoleum, das heute der Kunst dient.
Dann folgt der Weg wieder dem Lauf der Weser. Sie erreichen nun Baden, den einzigen Stadtteil Achims mit einer eigenen Kirche. Dieser schlichte Bau entstand in den 1950er Jahren aus einer Friedhofskapelle, nachdem Baden so groß geworden war, dass es eine selbstständige Kirchengemeinde wurde. Parallel zur Weser, vorbei an der "Hünenburg", einer Ringwallanlage aus dem 12. Jahrhundert, erreichen Sie wieder Achim, den Ausgangspunkt dieses Rundweges.
Den Kirchen-Radweg finden Sie auch bei Komoot.
Sicherheitshinweise:
auf der gesamten Tour gilt der Hinweis, dass die Radwege auf eigene Gefahr befahren werdenes wird keine Garantie zur Benutzbarkeit der Radwege übernommenin den Städten gilt generell erhöhte Aufmerksamkeitbitte vorhandene Radwege benutzenauf der Tour muss mit Gefahrenstellen gerechnet werden, wie z.B. Poller, Umlaufsperren und ungesicherten Querungen von Bundesstraßen - insbesondere gilt dieser Hinweis für radfahrende Familien mit kleinen Kindern.
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