Landgut Bredius

Der Ursprung des Landguts Bredius liegt im Jahr 1824. In diesem Jahr kaufte Jacobus Bredius, Notar und Bürgermeister von Woerden, von Ziegelherstellern einige Grundstücke direkt außerhalb der Stadtmauern. Im Einzugsgebiet des Alten Rheins wurde zu dieser Zeit reichlich Ton für die Dachziegelindustrie abgebaut.

Sein Sohn Cornelis brachte das Gut zum Blühen: ein Mischbetrieb mit Viehzucht und Obstbau. Er baute das Hofgut Batestein (1852) und die Villa Rijnoord (1863), wo er einwohnte. Der Wiesenwald wurde als Freizeit-Wald für die Familie genutzt. Außerdem gab es einen „Vergnügungswald“ östlich der Villa. Wie üblich gab es auf dem Landgut auch einen Gemüsegarten. Der genaue Standort davon ist unbekannt. Wahrscheinlich war der Gemüsegarten irgendwo in der Nähe des Hofguts.

Mehr Obstbau
Nach dem Tod von Cornelis im Jahr 1873 kam das Gut in die Hände seiner Söhne Jacobus und Arnoldus. Sie verwalteten es gemeinsam, wohnten jedoch nicht auf dem Landgut. Die tägliche Verwaltung übernahm Bauer Izak Bos, und später sein Sohn Teunis Bos, die beide im Hofgut wohnten. Zu dem Hofgut gehört auch eine Scheune. Diese wurde im Laufe der Zeit als Sommerhaus, als Schweinestall und als Wagenunterstand genutzt. Daneben gab es einige Tagelöhnerwohnungen, von denen eine erhalten geblieben ist (an der ’s-Gravensloot). Arnoldus erweiterte den Obstbau erheblich. Es wurden mehr Hochstammobstbäume mit Äpfeln und Birnen sowie ein Beerenhain gepflanzt. Außerdem wurden Himbeeren, Erdbeeren und Gemüse angebaut.
In der Periode von 1906 bis 1920 expandierte ein Sohn von Arnoldus, Cornelis J.A. Bredius, das Landgut weiter. Er kaufte umliegende Grundstücke, wonach der Obstbau seinen Höhepunkt erreichte. Der letzte Bredius, der auf dem Landgut wohnte, ist Arnoldus Anthonie Bredius (1903-1982), ein Agraringenieur und Viehzüchter. Er lebte von 1947 bis 1966 im Hofgut und verwaltete das Landgut.

Andere Bestimmung
Zu Beginn der 1950er Jahre wurde Arnoldus Anthonie mit Plänen der Gemeinde Woerden konfrontiert, eine Straße zu bauen und Wohnhäuser auf seinem Grundstück zu errichten. Er und andere Bürger setzten sich heftig dagegen zur Wehr, da sie das Landgut bewahren wollten. Letztendlich wurde das Landgut in der Zeit von 1964 bis 1970 teilweise enteignet und teilweise von der Gemeinde Woerden gekauft. Bürger, vereint in der Kerngruppe Bredius, haben anschließend erfolgreich die Pläne der Gemeinde gestoppt.
Dennoch hat sich an den Rändern des Landguts eine Bebauung ausgebreitet, insbesondere mit ‘t Oude Landt (Pflegewohnungen und Seniorenwohnungen). Auch angrenzend an das Landgut wurden Wohnungen in De Veste gebaut.
Die letzte Entscheidung über die Funktion des Landguts stammt vom Rat von Staat aus dem Jahr 2011, in der die Erweiterungspläne von ’t Oude Landt auf eine maximale Gebäudehöhe von 15 Metern beschränkt wurden. Darüber hinaus dürfen an der Nordgrenze des Landguts maximal vier Wohnungen gebaut werden.
Seit 1970 ist das Landgut öffentlich zugänglich.

Neuer Anfang
Im Jahr 2011 hatte das Landgut viel von seinem alten Glanz verloren. Um ein angenehmer Ort für Bürger und Besucher zu sein und um die wertvollen Landschafts-, kulturhistorischen und Naturelemente zu erhalten, waren Erhaltungs- und bessere Pflegemaßnahmen nötig.
Im Herbst 2011 startete die Kerngruppe Bredius mit einer Runde durch die am Park beteiligten Organisationen. Ziel war es, zu ermitteln, ob durch eine gemeinsame Herangehensweise Verbesserungen im Park realisiert werden konnten. Mit Unterstützung der Koninklijke Nederlandsche Heidemaatschappij (KNHM) und Arcadis entstand daraus eine Bürgerinitiative von vierzehn interessierten Organisationen und einige beteiligte Bürger: Stichting Kerngroep Bredius, Dierenweide Kukele-boe, Brediushonk, Stichting InBredius, IVN Woerden, KNNV Stichts-Hollandse Polderland, NME Woerden und Oudewater, Babylon, Eigentümer des Hofguts Batestein, Camping Batenstein, Reformierte Gemeinde, Abrona, Stichting Groene Hart, Stichting Hugo Kotestein, ein Berater für historisches Grün, ein kulturanalytischer Berater und einige engagierte Bürger.

Paradies in der Stadt
Unter dem Titel 'Paradies in der Stadt' wurde gemeinsam eine Vision für die Wiederherstellung und nachhaltige Bewirtschaftung des Landguts formuliert. Im Jahr 2013 wurde diese Vision in einen konkreten Wartungs- und Entwicklungsplan ausgearbeitet. Ende 2013 gab die Gemeinde ihre Zustimmung und Unterstützung für dessen Umsetzung.
Am 31. März 2014 wurde die Stiftung Landgoed Bredius gegründet. Diese Stiftung hat ab dem 1. Januar 2015 die Verwaltung eines großen Teils des Landguts von der Gemeinde Woerden übernommen. Die Stiftung arbeitet dabei eng mit den beteiligten Organisationen und zahlreichen Freiwilligen zusammen, die sich mit großem Enthusiasmus für die Verbesserung und den Erhalt des Landguts für die Zukunft einsetzen.
Landgoed Bredius heißt eigentlich Landgoed Batestein, nach dem Hofgut. Die Gemeinde nennt es seit 1970 Park Bredius. Mit dem Namen Landgoed Bredius wird der besondere und wertvolle Charakter des Gebiets im Namen zurückgebracht.

Textquelle: Landgoed Bredius

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