Schloss Gaasbeek

Die mittelalterliche Burg hatte eine bewegte Geschichte und entwickelte sich von einer strategischen Festung zu einem großzügigen Landsitz. Graf von Egmond war einer der bekanntesten Besitzer. Das heutige Gebäude erhielt gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts dank der exzentrischen Marquise Arconati Visconti seine romantische Umgestaltung.

Sie richtete das Schloss als Museum für ihre enorme Kunstsammlung ein. Die Traumburg, die damals entstand, hat auch heute noch etwas von einer Zeitmaschine. Man wandert durch historisierende Innenräume und entdeckt Wandteppiche, Gemälde, Möbel, Statuen und andere wertvolle Objekte.

Eine erste befestigte Burg wurde in der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts errichtet, um Brabant vor Überfällen aus Flandern und Hennegau zu schützen. Diese Burg wurde jedoch 1388 zerstört. Der Wiederaufbau dauerte zwei Jahrhunderte. Zu Beginn des siebzehnten Jahrhunderts wurden ein französischer Garten, ein Barockpavillon und eine Kapelle hinzugefügt.

1695 wurde ein Schlossflügel von den Truppen Ludwigs XIV. in Schutt und Asche gelegt.

Von 1887 bis 1897 wurde das Schloss gründlich im romantischen Neostil restauriert, und das heutige Aussehen wurde bestimmt. Gebäude und historisierende Innenräume bilden zusammen ein außergewöhnlich gut erhaltenes Beispiel der damaligen Stilauffassungen. Die Innenräume bieten ein Musterbeispiel der Neostile, von Neugotik über Neorenaissance bis Neorokoko.

1921 schenkte die letzte Eigentümerin des Schlossgeländes, Marquise Arconati Visconti, den Park mit dem Schloss und der vollständigen Einrichtung dem belgischen Staat.

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