Kapuzinerbäume

Der Kapuzinerwald - ein bisschen Geschichte

Der Kapuzinerwald liegt zwischen dem Park von Tervuren und dem eigentlichen Soigneswald. Auch wird der Kapuzinerwald oft als der NO-Teil des Soigneswaldes bezeichnet. Das Arboretum ist ein Teil des Kapuzinerwaldes. Der Wald verdankt seinen Namen dem Kapuzinerkloster, das 1626 auf Anfrage von Isabella von Spanien gegründet wurde. Dafür musste ein Teil des Waldes in der Höhe des heutigen Achtster gerodet werden. Wir werden um einen Teil des früheren Anwesens wandern, aber viel ist nicht mehr zu sehen, denn das Kloster wurde auf Anordnung der französischen Regierung 1798 abgerissen und das Gelände, ebenso wie der nahegelegene verlandende Klostersee, wurde erneut bewaldet.

Während der holländischen Periode im Jahr 1822 wurde der Soigneswald und damit auch der Kapuzinerwald von König Wilhelm I. an die damals gegründete Handelsgesellschaft, später genannte Generale Gesellschaft, übertragen. Der Soigneswald war damals noch 10.000 ha groß. Fast 60 % des Waldes wurden von da an, besonders nach der Unabhängigkeit Belgiens im Jahr 1830, an Privatpersonen verkauft, oft zur Rodung und Parzellierung. Auch der Kapuzinerwald wurde 1842 an Leopold I. verkauft. Der übrige Teil von 4.400 ha des Soigneswaldes wurde 1843 an den belgischen Staat übertragen. Dieser ist heute noch Eigentümer.

Leopold I. ließ den größten Teil des Anwesens abholzen und bewirtschaftete es über mehrere Jahrzehnte als landwirtschaftliche Fläche durch eine Reihe lokaler Pächter. 1853 schenkt Leopold I. den Teil südlich der Dronkenmansdreef seinem Hofmarschall Graf Charles de Marnix. Dieser Teil befindet sich heute noch im Besitz der Familie de Marnix, wird aber vom Agentur für Natur und Wald verwaltet.

Leopold II. ließ den Kapuzinerwald in den Jahren 1880-90 wieder aufforsten, jedoch nicht mit der im Soigneswald allgegenwärtigen Buche, sondern mit Traubeneichen auf den besseren Lehmböden und mit Kiefer und Fichte auf den ärmeren Sandböden. Doch Leopold II. wollte nicht nur einen Ertragwald anlegen, sondern auch einen Waldpark. Daher die Anlage des Königlichen Spaziergangs, der prächtigen Buchenalleen und der offenen Wiesen, die ab 1880 angelegt wurden. Mit der Anlage des Arboretums wurde erst später, 1902, begonnen. Heute ist der Kapuzinerwald einschließlich des Arboretums Teil der Königlichen Stiftung.

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