Am 4. August 1914 erklärte Deutschland unserem Land den Krieg und deutsche Truppen überquerten die belgische Grenze. Neunzehn Tage später wurde das ruhige Waregem durch die ersten deutschen Reiteraufklärer erschüttert. Von da an ging es schnell. Immer mehr deutsche Einheiten zogen durch Waregem, und ab Anfang Oktober konnte man von einer Besetzung sprechen. Neben der Gemeindeverwaltung wurde ein Ortskommandatur eingerichtet, die das Sagen hatte. Waregem wurde als Etappengebiet eingeteilt, das vier Jahre lang als Ruhe- und Versorgungszone dienen sollte. Erst Ende September 1918 gelang es den Alliierten, aus den schlammigen Schützengräben in der Region um Ypern auszubrechen und in östliche Richtung vorzurücken. Die Waregemer spürten das nahende Kriegsgeschehen. Mitte Oktober begann die Heeresgruppe Flandern mit heftigen Beschießungen auf Waregem. Die Deutschen erlagen und zogen sich zurück. Die Heeresgruppe – die damals aus der belgischen Armee, vier französischen Armeekorps und der britischen Zweiten Armee bestand – wurde Ende Oktober durch die 37. und 91. Division der amerikanischen Expeditionstruppe verstärkt. Viele dieser amerikanischen Soldaten hatten bereits im Raum Kemmel aktive Einsätze gesehen und hinterließen Gefallene, einige wurden später in Waregem beerdigt.