SCHOKLAND

Ursprünglich war Schokland Teil eines größeren moorigen Hochmoorgebiets, in dem Landwirtschaft betrieben wurde. Die Torfabeerntung war der Beginn einer holländischen Tragödie. Im Laufe der Jahrhunderte wurde durch das aufsteigende Meerwasser große Teile des Torflandes abgetragen und Schokland wurde schließlich eine Insel.
Die Dörfer Emmeloord und Ens waren aufeinander angewiesen, wodurch es viel Verkehr zwischen den beiden Dörfern gab. Da bei Hochwasser Teile der Insel überflutet wurden, wurde entlang der gesamten Ostseite ein Palisadenschutz errichtet. An diesen Pfählen wurde ein schmaler Steg montiert. Bei Nacht und Nebel war es sicher kein Vergnügen, über diesen Steg zwei Kilometer zwischen beiden Dörfern zurückzulegen. Wenn sich die Schokker auf dem schmalen Steg begegneten, fassten sie sich an die Taille und drehten gemeinsam eine halbe Drehung. Sie nannten das selbst den ‘Schokker-Tanz’.
1859 verlieren die Insulaner den Kampf gegen das Wasser für immer. Die Regierung beschließt, dass die Bewohner die Insel verlassen müssen. Die etwa 635 'Schokker' ziehen gezwungenermaßen an das feste Land um. Schokland bleibt bestehen, wird aber 1942 mit der Eindeichung der Nordostpolder zu einer Insel auf dem Trockenen.

Bei dem Foto: Rekonstruktion eines Palisadenschutzes mit Steg

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