Dampmaschinenmuseum

Wer über den Deich von Wervershoof nach Medemblik geht, sieht den Höhenunterschied zwischen dem IJsselmeer auf der einen Seite und dem tiefgelegenen Land des Waterschaps de Vier Noorder Koggen auf der anderen Seite. Dieser Ort, südöstlich von Medemblik, war seit Jahrhunderten einer der Orte, an denen das Wasser aus der Badewanne, die durch Bodenabsenkung Westfriesland geworden war, abgeführt wurde. Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts konnte das Wasser hier einfach abgelassen werden, indem man bei Ebbe die Schleusen öffnete. Durch das Graben von Gräben und das Pumpen mit Windmühlen sank das Land danach kontinuierlich.
Um 1825 wurde das Waterschap de Vier Noorder Koggen durch 25 Poldermühlen entwässert. In Aartswoud standen 10 und in Medemblik 15 Mühlen, die das Wasser stufenweise über einen Mühlenkolk in die damalige Zuiderzee abführten. Ein Mühlen gang ist eine Anzahl von kooperierenden Poldermühlen zur Trockenlegung und Trockenhaltung eines Polders. Aufgrund der maximalen Förderhöhe von etwa 1,50 Metern pro Mühlrad war es bei tiefer gelegenen Poldern notwendig, das Wasser in „Treppen“ nach oben zu bringen. Ein Mühlenkolk ist ein von einem Deich umgebenes Stück Wasser, in dem die Mühlen das Polderwasser mahlen. Das Wasser wurde in diesen Kolken so hoch gepumpt, dass es bei Ebbe über Abzugsleitungen ins Meer geleitet werden konnte.
Da Poldermühlen von Wind abhängig sind, ließ das Waterschap des Polders De Vier Noorder Koggen zur Unterstützung der Mühlen 1869 ein Dampfpumpwerk bauen. Durch die Erweiterung des Dampfpumpwerks im Jahr 1907 wurden die Mühlen auf einen Schlag überflüssig.
Schließlich wird 1977 ein modernes elektrisches Pumpwerk in Wervershoof gebaut. Damit wird das Dampfpumpwerk überflüssig und nicht mehr als solches genutzt. Die jetzige Bestimmung ist Dampf maschinenmuseum.

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