Ehemaliges Rathaus oder "Hooghe huus" der Herrschaft Male, das bis ins mittlere 16. Jahrhundert zurückreicht, als Denkmal durch ministeriellen Beschluss vom 04.07.96 geschützt. Ein prägendes Eckgebäude im Zentrum von Male, südwestlich der Abtei gelegen und jetzt als Torhaus fungierend. Die Herrschaft Male ist Teil des Brugse Vrije und ist rechtlich sowie administrativ unabhängig. Bevor die Herrschaft zu einer Baronie erhoben wird, steht hier bereits ein Haus namens "Het hooghe huus", in dem das Recht besprochen wird. Das Haus wird als "ofsteide binnen den dorpe te Male… op den houc vander strate… jeghens over den gracht vanden casteele" beschrieben. 1560 wird die Herrschaft unter Jean Lopez Gallo zur Baronie erhoben. Der Bürgermeister von Male, Lodewijk van Ghistele, kauft das Haus 1566. Das "hooghe huus" wird jetzt auch als "Stadhuys" bezeichnet. Es folgt eine umfassende Restaurierung mit der Einrichtung einer "Schepenen kamer". Das Rathaus hat im Keller eine "civile ghevanghenisse" für kleinere Vergehen, zudem verfügt das Schloss über einen "pit ofte steen". Bis zum Verkauf des Guts im Jahr 1799 wird das Haus verpachtet. Der Pächter, der auch eine Gaststätte betreibt, ist ebenfalls Aufseher und Viehhirte (1574) sowie Concierge (17. Jahrhundert). Während der Religionskriege gegen Ende des 16. Jahrhunderts erleidet das Rathaus erhebliche Schäden. Die Sitzungen finden in Brügge statt, und das Rathaus bleibt zwischen 1600 und 1612 sicher ungenutzt. Sobald der Frieden zurückkehrt, lässt der Baron das geplünderte Rathaus restaurieren, was 1662 abgeschlossen ist. Der Flügel senkrecht zum Schepenhaus wird im 17. Jahrhundert zu einer Brauerei umgebaut. An der Ecke des alten Gebäudes entsteht eine Nische mit einer Statue von Maria mit Kind. Baron François Claesman (zwischen 1710-1769) lässt das Schepenhaus umgestalten. Die Rückfassaden werden verputzt und im klassizistischen Stil angepasst. Nach der Französischen Revolution wird Male 1795 bei Sint-Kruis eingegliedert. Das Verwaltungsorgan von Male tagt ein letztes Mal am 17. Februar 1796 im Haus des Schreibers. 1799 verkaufen die Franzosen das "Cabaret" als nationales Gut. Circa 1800 wird die Fassade des niedrigeren rechten Teils verändert und das Dach abgesenkt. Auf einem Aquarell von Auguste de Peellaert von 1843 sind am Giebel zwei Rundbogenfenster zu sehen, und die linke Fassade ist mit einem Giebel dargestellt, die Fensteröffnungen sind mit Fenstern mit kleiner Sprossenteilung versehen. Auf einem Foto von 1937 ist der linke Giebel verschwunden, die Kreuzfenster im Erdgeschoss sind zugemauert, und an der Vorderseite wurden die Rundbogenöffnungen im Giebel und die Fenster in den Dachfenstern durch Rundbogenfenster des 19. Jahrhunderts ersetzt. Das Schepenhaus wird 1952 zusammen mit dem Schloss vom Augustinerkloster Sint-Trudo gepachtet. 1960-1961 erfolgt eine Restaurierung des Schepenhauses und des Klosters nach einem Entwurf des Architekten Arthur Degeyter (Brügge). Es handelt sich um eine historisierende Restaurierung: An der linken Seitenfassade wird der erhaltene Ansatz wiederaufgebaut, der niedrigere rechte Teil erhält seine ursprüngliche Dachneigung zurück. Ein niedriger Anbau rechts wird durch ein Zugangstor zur Abtei ersetzt. Niedriges Eckhaus an der Lodewijk van Malestraat, erbaut auf L-förmigem Grundriss unter gedeckten Satteldächern, mit einem Kern aus dem 16. Jahrhundert und Anpassungen im 17., 18. und 19. Jahrhundert. Besteht aus einem Eckteil mit zwei mal zwei Aufkammertraufen, rechts ein niedrigerer Teil mit sechs Traufen und hinten ein Querflügel mit blinder Straßenfassade. Verankerte, gelbe Backsteinbauweise mit Giebeln am Aufkammerteil. Im rechten Teil befinden sich zwei Dachfenster unter Satteldach mit Giebelchen und sandsteinernen Bolkokästen. Fensteröffnungen mit Naturstein-Kreuzrahmen oder Bolkokästen unter Entlastungsbögen und mit sandsteinernen Ansatz- und Schlusssteinen mit Maskarons. Fenster mit Glasmalerei und Fensterläden am unteren Teil. Korbbogen-Türen mit sandsteinernen Oberlichtern. An der Südwestseite Nische mit einer Statue aus Naturstein von Maria mit Kind auf entsprechender Sockel und unter Baldachin. Rechte Seitenfassade mit Mauerflechtungen, Korbbogen-Tür und einem blockierten Rundbogenfenster im Giebel. Gegenüber der Fassade ein hölzernes Bild von Christus am Kreuz unter einem Vordach. Hinterflügel an der Lodewijk van Malestraat mit nahezu blinder Straßenfassade, einem gewölbten Kellereingang. Die Rückfassade des Hauptgebäudes wurde im 18. Jahrhundert auf zwei Baugeschosse erhöht. Verankerte, weiß gestrichene Backstein-Lisenfassade. Im Erdgeschoss rechteckige Fensteröffnungen mit kleiner Sprossenteilung, Korbbogen-Tür mit sandsteinernem, geteiltem Oberlicht. In der Etage Rundbogenfenster ebenfalls mit kleiner Sprossenteilung, profilierte Zwischensimse und fächerförmiges Oberlicht. Der Hinterflügel, aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, besteht aus zwei Traufen und einem Baugeschoss unter einem Satteldach mit rechter Dachschräge. Die verankerten Gartenfassaden im klassizistischen Stil auf einem Backsteinsockel haben verputzte und weiß gestrichene Lisenfassaden mit blockierten Eckbändern. Kellergeschoss mit Segmentbogenöffnungen, Fenster mit kleiner Sprossenteilung. Hohe, rundbogige Fensteröffnungen gefasst in flachen Rahmenwerken und mit kleinen Sprossenteilungen, profilierte Zwischensimse. Flache Umrandungen und profiliert beim fächerförmigen Oberlicht. Innenraum. Die ehemalige Herberge liegt rechts vom Eingang: Maul- und Kinderbalken und ein Kamin aus Balegemer Sandstein. Links vom Eingang befindet sich der ehemalige Schepenraum mit Dielenboden, barocker Volutenschornstein; das Podest mit Lodewijk XVI-Balustrade stammt aus dem Schloss. Die Eichentüren mit Paneelwerk führen zum Schepenraum aus dem 18. Jahrhundert. Rokokosaloon mit Stuck, Kartuschen über dem Marmorkamin. Keller unter Tonnengewölben.
Datenquelle: Gilté, Stefanie & Van Vlaenderen, Patricia (2005)
Urheberrechte: All rights reserved
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Adresse: Pelderijnstraat 10, Brugge
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