Ehemaliges "GRAND HÔTEL BELLE VUE", auch "ROTONDE" genannt. Geschützt als Denkmal (Fassaden und Dächer) bei B.V.E. vom 27.04.1983, Erweiterung des Schutzes auf das Innere bei M.B. vom 10.11.1995. An der äußersten Ostgrenze des Badeorts zwischen 1909 und 1911 errichtet, im Auftrag der N.V. "Grand Hôtel Belle Vue" nach Entwurf des Aktionärs und Architekten Octave Van Rysselberghe (Ninderhout). Das ursprüngliche Konzept versuchte, eine Versöhnung zu schaffen zwischen einem strengen neo-palladianischen Klassizismus und der Cottage-Architektur in einer für seine Zeit fortschrittlichen vorkapitalistischen Struktur. Van Rysselberge entwarf ein rechteckiges Gebäude, bestehend aus zwei Flügeln mit zentralem rechteckigem Innenraum, der als Ballsaal eingerichtet war; an der Ostseite schloss sich die markante amfitheatervielformige Vorbau oder Rotunde an. Die Bauweise war fortschrittlich: ein Skelett aus Stahlbeton wurde mit Natursteinen verkleidet, zwischen denen die Fugen in einer kontrastierenden Farbe gestrichen waren. Das Hotel zählte bei der Eröffnung im Juni 1911 einhundertzwanzig Zimmer, zwei Aufzüge und sechzehn Bäder mit warmem Meerwasser. Der Erste Weltkrieg fügte dem Hotel erhebliche Schäden zu, wonach zwischen 1920-1924 eine erste Restaurierung folgte. Das bestehende Gebäude wurde als Ausgangspunkt verwendet; durch eine wesentliche Sparsamkeit erhielt es jedoch einen modernistischeren Charakter: Die spezifischen Cottage-Elemente wie zum Beispiel das rote Ziegeldach des Mansardengeschosses wurden weggelassen und durch ein fünftes Geschoss ersetzt; der südliche Flügel wurde nach der Zerschlagung von 1914-18 nicht mehr vollständig wieder aufgebaut und auf zwei Geschosse reduziert, ebenso wie der Westbau, der die Seebäder und eine Sonnenterrasse enthielt. In den Jahren 1951-1952 wurden die Hotelzimmer in individuelle Apartments umgebaut. Das aktuelle Bauvolumen auf erhöhtem Erdgeschoss und unter flachem Dach umfasst den halbrunden Vorbau von elf Achsen und fünf Geschossen; den angrenzenden Westflügel von elf Achsen und fünf Geschossen unter flachem Dach; niedrigen Anbau mit zwei Geschossen im Westen und Süden. Stark gerhythmierte Fassadenverkleidung unter anderem mit durchgehenden Pilastern an der Rotunde. Zurückweichendes Erdgeschoss mit halb eingearbeiteten Erkern an der Rotunde und überdachten Loggien im Westflügel. Im halben Vorbau oder Rotunde ist das Erdgeschoss als Speisesaal eingerichtet, der ursprünglich das gesamte Halbrund umfasste. Das Interieur zeigt eine Ausstattung im klassischen Stil; die ursprüngliche Farbgestaltung ist nur teilweise erhalten. Der Speisesaal besteht aus einem kreisförmig gebogenen Raum, mit erkerförmig vorstehenden Fenstern in jeder der 11 Achsen. Innen ist dieser Raum von einem erhöhten Bereich umrahmt, auf dem pseudo-ionische Säulen mit geschlitztem Schaft auf eingeengtem Sockel das Decken tragen; zwischen den Säulen ragen die Treppen und ein Geländer hervor. Sorgfältiger Stuck der Wanddekoration und des Architravs. In der Endwand ist eine Rundbogen-Nische ausgearbeitet. Die Decke besteht aus einem Spiel dreieckiger, versetzter Kästen. Der Parkettboden zeigt eine Zickzackbindung. Der Raum zwischen der Rotunde und dem Ballsaal beinhaltet unter anderem das Treppenhaus, die Diensttreppe und das ehemalige Fumoir. Das monumentale Treppenhaus umfasst den Aufzugsschacht, umgeben von einer Steigtreppe mit geraden Stufen, unterbrochen durch Podeste mit Palier. Die massiven Handläufe sind auf der Aufzugsseite gerade ausgeführt und haben an der Außenseite eine Treppenform. Das Treppenhaus ist aus minderwertigem Terrazzo gefertigt und scheint umgebaut worden zu sein. Der monumentale Ballsaal ist mittlerweile teilweise mit den Schlafzimmern und Lagerräumen der vorgelagerten Apartments gefüllt. Das Ganze war ursprünglich als Atrium oder Innenhof konzipiert, dessen lange Seite jeweils durch eine Säulenreihe in zwei kleinere Seitenräume führte. Die kurze Seite umfasste unter anderem eine Bühnenplattform. Die ursprüngliche Ausstattung des Raumes ist heute nur teilweise erhalten. Die Säulenreihe mit sechs Paar gekoppelte pseudo-ionischen Säulen und zwei Halbsäulen ist verschwunden, aber von dem Hauptgestell und der Kassettendecke sind wesentliche Teile erhalten geblieben. Die zweite, dritte und vierte Etage enthalten die Apartments. Die verschiedenen Etagen sind über die Treppenkonstruktion an der Südwand und die Diensttreppe hinter der Rotunde erreichbar. Die Ausführung pro Etage ist einheitlich und besteht aus einem U-förmigen Flur über dem Ballsaal und einem halbkreisförmigen Flur in der Rotunde. Die Schreinerarbeiten der Paneeltüren besitzen eine schlichte klassizistische Ausführung mit drei Kästen, gerillter Türumrahmung und profiliertem Sturz. Die Apartments haben einen vierteiligen Grundriss mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Badezimmer.
Datenquelle: Huys, Martine; Kerrinckx, Hans & Vanneste, Pol (2005)
Urheberrechte: All rights reserved
| | Öffentlich | Dänisch • Englisch • Französisch • Italienisch • Niederländisch • Spanisch
Adresse: Zeedijk 300, Middelkerke
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