Gemeindefriedhof Wervik

Auf diesem Gemeindefriedhof lagen einmal 3.000 gefallene deutsche Soldaten. Gleich nachdem die deutschen Truppen 1914 hier angekommen waren, wurde der Friedhof benutzt. Die Pflege der deutschen Gräber wurde jedoch nach dem Krieg und vor allem nach dem Vertrag von Versailles stark vernachlässigt. Am 10. September 1919 entstand deshalb eine einzigartige Bürgerinitiative. 8 Männer setzten sich für die Instandhaltung der Kriegsgräber und die Versöhnung ein. Jeder von ihnen legte 100 Mark auf den Tisch.

Aus dieser Initiative entstand der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. 1925 wurden die überall verstreut liegenden deutschen Gräber ein erstes Mal zu 128 Soldatenfriedhöfen zusammengelegt. 1954 trafen Belgien, Frankreich und Deutschland dann eine Vereinbarung: Die deutschen Gräber wurden zusammengelegt. Von den 68 Friedhöfen in Westflandern blieben noch 5 Friedhöfe übrig: Vladslo, Langemarck und Menen wurden Sammelfriedhöfe, Hooglede und Zeebrugge blieben so, wie sie waren.

Aber bei diesem Friedhof hier hat man sich wohl geirrt oder man war etwas unaufmerksam. Bei der Umbettung der Gräber nach Menen wurde Leutnant Wolfgang Kühne vergessen. Er war Mineningenieur und Unterleutnant des 1. Regiments der Reservekompanie des 24. Pionierregiments, das vor allem bei Hill 60 zum Einsatz kam. Kühne starb am 6. August 1915 im Sint-Janshospital (damals Lazarett Nr.1) in Wervik an seinen Verwundungen.

Sie finden seine Grabplatte aus Beton vom mittleren Weg aus im 3. Seitenweg links. Rechts vorn befindet sich ein Ehrenfriedhof für die Toten des 2. Weltkriegs.

Daran anschließend finden Sie die Ehrengräber von 5 Werviker Soldaten, die zwischen 1914 und 1918 ihr Leben verloren. Sie wurden erst kürzlich von der Stadtverwaltung restauriert. Es befinden sich dort auch einige britische Gräber.

Vl. Toeristisch bezienswaardigheden