O.L.Vrouwehoekje oder Oud Stuivekenskerke

Das Onze Lieve Vrouwenhoekje hieß im Krieg noch Oud Stuivekenskerke. Es war das Zentrum des Dorfes, bevor dieses im 19. Jahrhundert verschoben wurde. Der große Kirchturm beherrschte die Landschaft. Bei der Überschwemmung bildete das Dorf eine kleine Insel, die nur einen Kilometer vor der ersten belgischen Linie lag. Auch die Deutschen besetzten das Dorf nicht, aber der Turm war als vorgeschobener Beobachtungsposten sehr wichtig. Er wurde zum großen Wachposten „Grand Garde Sud” und beherbergte eine Infanteriekompanie.

16 Monate lang war der Soldat und Franziskanermönch Edouard Martial Lekeux hier Beobachter vom Dienst in „seiner” Oud Stuivekenskerke. Man nannte ihn sogar den Bürgermeister von „Oud-Stu”. Er konnte einmal dem sicheren Tod entgehen, weil ein Projektil, das seinen Posten traf, offensichtlich ein Blindgänger war. Die Granate blieb unter dem Sockel einer kleinen Marienskulptur stecken. Für Lekeux war das ein Werk Gottes. Nach dem Krieg sammelte er – unter anderem durch den Verkauf eines Buches – Geld, um die Kapelle zu bauen, die seit 1925 neben den Überresten des Turms steht.

Auf den Kirchenfenstern sind Bilder von König Albert I., Königin Elisabeth und dem Ausschau haltenden Lekeux zu sehen.

Vl. Toeristisch bezienswaardigheden