Der Schulbesuch während des Krieges

Ab dem Jahr 1914 gilt eine Schulpflicht bis zum vierzehnten Lebensjahr. Der Unterricht findet so gut wie es geht statt. Die Besatzungsmacht mischt sich nicht in den Lehrplan ein, aber die Schulen stehen vor großen praktischen Problemen: viele Lehrkräfte sind geflüchtet, eingezogen oder müssen für den Besatzer arbeiten.

Die Infrastruktur ist jedoch das größte Problem. Zu Beginn des Krieges werden Flüchtlinge in Klassenzimmern untergebracht. Später werden sie von der Besatzungsmacht für die Unterbringung von Soldaten oder als Krankenhaus in Besitz genommen. In den Kellern des Sint-Lodewijk-Kollegiums bewahrt die deutsche Marine ihren Wein auf und die Kapelle von Hemelsdaele dient als Bäckerei. Einige Einwohner richten daher selbst alternative Klassenzimmer ein: in einem Räuchereibetrieb für Heringe, einer Brauerei und manchmal in ihren eigenen Häusern.

Jugendliche aus Brügge, die gerade die Schule abgeschlossen haben, können wegen des Krieges nicht die Universität besuchen. Das Sint-Lodewijk-Kollegium und das Athenäum organisieren daher eine höhere Rhetorik, um ihnen dennoch die Möglichkeit zu bietet, weiter zu studieren.

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