Dieser Spaziergang führt uns vorbei an den Jugendstilhäusern der Innenstadt von Spa. Er basiert auf dem Parcours Art Nouveau, der von der Touristeninformation ausgearbeitet wurde. Man kann diesen Spaziergang als Broschüre erhalten. Wir fanden den Text jedoch wenig aussagekräftig und gerade für jemanden, der mit diesem Stil vertraut werden möchte, gibt es unserer Meinung nach zu wenig Hintergrund. Die Aufzählung von Merkmalen und Begriffen wird auf Dauer langweilig. Zugegeben, es ist nun einmal so, dass diese Eigenschaften häufig wiederkehren. Wir haben versucht, einige andere Quellen zu konsultieren und mehr Hintergrundinformationen zu geben, entweder über den Jugendstil im Allgemeinen, wenn dieser vor Ort sichtbar ist, oder mit zusätzlichen Informationen über den Architekten und den Bauherrn.
Über die Strecke
Der Spaziergang führt durch die Stadt, und das ist nicht immer ganz ruhig. Der große Verkehr muss nun einmal durch die Stadt fahren, und das Ideal der 1970er Jahre war, eine breite Boulevard zu schaffen. Aber wir wissen, dass die Stadt nach Möglichkeiten sucht, dies angenehmer zu gestalten.
Die Strecke beträgt etwa 3,5 Kilometer. Man könnte die Rundstrecke um anderthalb Kilometer verkürzen, indem man die Villa Emma an der belebten Avenue Astrid auslässt. Wir fanden es jedoch wert, dies nicht zu tun. Einerseits, weil diese Villa seltsam interessant ist und andererseits, weil man dann am königlichen Villa (jetzt Museen) vorbeikommt, die zur gleichen Zeit wieder aufgebaut wurde. Und das zu einem Zeitpunkt, als der Jugendstil Einzug hielt, während die traditionelle Bourgeoisie in der Kurstadt Hochkonjunktur hatte. Nur zwei Häuser, die zu weit entfernt lagen, haben wir nicht in die Strecke aufgenommen. Sie sind jedoch beschrieben. Und da sie in der Nähe der Wauxhall liegen, könnte es sich vielleicht dennoch lohnen, eine zusätzliche Kilometer hinzuzufügen.
Die Strecke führt an den Klassikern von Spa vorbei: dem Pouhon von Peter dem Großen, den Thermen, dem Casino, den Leopold II-Galerien, der königlichen Villa und der Sint-Remaclus-Kirche. Wer Spa zum ersten Mal besucht, sollte diese unbedingt gesehen haben. Wer Spa bereits kennt, wird diese Erkennungszeichen angenehm finden.
Start- und Endpunkt
Wir beginnen auf dem Parkplatz der Rue Promenade de Quatres Heures. Der Parkplatz ist kostenlos, und man startet sofort mit einem schönen Beispiel.
Wer mit dem Zug kommt, kann nach 150 Metern leicht auf den Spaziergang aufsteigen.
Über den Jugendstil in Spa
Spa besitzt ein interessantes architektonisches Erbe. Natürlich gibt es die typischen Einrichtungen, die mit ihrer Funktion als Kurort zu tun haben, wie die Thermen, das Casino, die Wandelgalerie Leopold II, die Peter-dem-Großen-Quelle, die Hotels … Andererseits sind da auch die Häuser der wohlhabenderen Bourgeoisie und Industriellen, die in Spa zeitweise oder nicht zeitweise einen Aufenthalt hatten. In der grünen Umgebung der Stadt sind das die zahlreichen Villen. In der Stadt selbst dominieren die neoklassizistischen und eklektischen Stilrichtungen des 19. Jahrhunderts. Der Jugendstil ist nur begrenzt vertreten. Es ist schwer, dafür einen Grund anzugeben, aber die kurze Zeit, in der dieser Stil populär war, nämlich von 1890 bis 1914, wird wohl eine Rolle gespielt haben. Es dauerte übrigens immer eine Weile, bis die innovativen Ideen aus den großen Städten in den kleineren Provinzstädten Einzug hielten.
Mit einigen Ausnahmen müssen wir also keine besonderen Jugendstilgebäude in der Stadt erwarten. Auffällig ist, dass es keine Namen großer Jugendstilarchitekten gibt. Oft sind es die Architekten mit lokaler Bekanntheit, die auf Wunsch des Kunden in diesem Stil bauten, aber daneben ebenfalls und überwiegend neoklassizistische oder eklektische Wohnhäuser realisierten. Namen sind Marcel Hansen, Arthur Noel und Emile Petit. Manchmal wählte der Bauherr, der kein Einwohner der Stadt war, selbst seinen Architekten aus der Stadt aus. Dies ist der Fall bei dem Maison Charlier, das nach dem Lütticher Architekten Gustave Charlier benannt ist.
Ein interessantes und häufig vorkommendes Phänomen ist, dass ältere Fassaden mit Jugendstilelementen dekoriert wurden. Und das geschieht vor allem, indem der Fassade eine neue Putzschicht gegeben wird, in der die Verzierungen angebracht werden. Fensterumrandungen, Erker und Kellerschächte wurden funktional nicht verändert. Manchmal bekam die Schreinerarbeit der Tür einen Akzent des Jugendstils. Die Grundgliederung des Hauses blieb sehr traditionell.
Und eigentlich ist das doch ein wesentliches Merkmal des Jugendstils: dekorieren. Funktional gibt es keine echten Neuerungen, aber die klassischen Elemente wie Fenster, Türen, Erker, Gesimse und Fassadensteine werden dekorativ gestaltet.
Es gibt nur einige wenige Wohnhäuser, die in ihrer Gesamtheit als authentischer Jugendstil betrachtet werden können. Gebäude, die man unbedingt gesehen haben sollte, sind das Maison Charlier, das Maison „Rayon de Soleil“ und das Jugendstilhaus an der Rue Promenade de Quatre Heures.
Zement kennt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Erfolgsgeschichte. Schon bald wird er verwendet, um älteren Fassaden ein neues Aussehen zu verleihen. Mit Zement kann man plastisch viel machen und der Beruf des „Cimentier“ ist ebenso wie „Ornamentalist“ von großer Fertigkeit und Kreativität geprägt. Dieser Beruf wurde daher auch an der örtlichen „Fachschule“ unterrichtet.
Ein sehr schönes Beispiel für so eine „Makeover“ ist die „Villa Emma“, aber es gibt viele andere.
Der Jugendstil ist der Stil, der kokettiert und gefallen möchte. Alle Elemente in und an der Fassade können verwendet werden, um dieses Ziel zu erreichen. Nimm dir ruhig Zeit, sie zu suchen. Bunte Fassaden, die Verwendung von farbigen Ziegeln oder verschiedenen farbigen Natursteinen, grauer Sandstein, der messerscharf modelliert werden kann, Platten und Bänder aus Keramik, Sgraffito, Schmiedeeisen, Bleiglasfenster, figurative oder stilisierte Darstellungen der Natur, das ruhige Frauenhaupt mit langen, gewellten Haaren, … Besonders gewölbte Formen, wenn wir über den floralen Jugendstil sprechen. Aber Strenge bei der geometrischen Variante. Du wirst all das während dieses Spaziergangs begegnen.
Tipp
Nimm ein Fernglas mit. Viele Details in der Dekoration kann man besser würdigen, wenn man sie aus der Nähe sehen kann.
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