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Zeitreise in die Welt der Römer, Ritter und "grauen Mönche"
Abwechslungsreiche Landschaften werden mit befestigten und immer wieder auch kurzen unbefestigten Strecken erschlossen.
Auch die Wander-Etappe von Jagsthausen bis Westernhausen führt Sie mitten ins Mittelalter. Die Berlichingen sind hier zu Hause – ja, natürlich auch der mit der Eisernen Hand – und die Bebenburger, die Herren von Hausen…
Siedlungsgebiet
war das Jagsttal schon früh: Neolithiker und Kelten haben Grabhügel und
Ringwälle hinterlassen, die Römer den Limes, die erste germanische
„Demarkationslinie“ (548 km vom Rhein bis zur Donau, zweitlängstes
Bodendenkmal der Welt). Alamannen (Endung „ingen“) und Franken („heim“) haben den Siedlungen Namen gegeben.
Doch die Zeitreise führt Sie noch viel weiter zurück – bis zu den Neandertalern, den „Ureinwohnern“ Europas. Ein Werkzeugfund in Bieringen zeigt in die Altsteinzeit, als hier noch mächtige Mammuts zu Hause waren. Links und rechts des Wanderwegs an der Jagst können Sie deutsche Kulturgeschichte und europäische Baustile bewundern: In der Romanik-Epoche (ab 950) gegründet sind Orte und Kirchen, gotisch und barock ist das ehemalige Zisterzienserkloster. Innerhalb eines Tages können Sie weit über zweitausend Jahre Kulturhistorie erleben – hautnah. Es ist ein echter KultURwanderweg – im wahrsten Sinne des Wortes. Er führt durch ehemalige und heutige Weinberge. Und Sie sind unterwegs im „Land des Götz“, zwischen Hecken, Streuwiesen und Wald. Aber immer mit großartigen Ausblicken ins fruchtbare Jagsttal.
Die Zeitreise hier im vierten Abschnitt des Kulturwanderweges hat große Bandbreite von A-Z – von Apfelwiesen bis Zisterzienser, wenn Sie möchten. Der Reichsritter von Berlichingen ist Ihr Begleiter: Im Schlossmuseum der Götzenburg sehen Sie seine (echte) Eiserne Hand, ein Meisterstückmittel alterlicher Orthopädietechnik. Im Burghof hält Goethes Theaterdichtung die Geschichte (auch die mit dem berüchtigten „l.m.i.A.“) auf der Freilichtbühne am Leben. In Berlichingen erinnert ein Denkmal an den Reichsritter und Bauernführer Götz. Schöntal – lateinisch „Speciosa Vallis“: Im ehemaligen Zisterzienserkloster der „grauen Mönche“ (heute die Keimzelle des Hohenloher Kultursommers) stehen Sie staunend vor großen Baustilen: Romanisch die Anfänge (1157), gotisch die Torkapelle (1310), barock die Kirche mit Alabaster-Altar aus dem 17. Jh. – eine „Symbiose von Kunst, Religion und Brüderlichkeit“.
Reinstes Barock auch der Oktogon-Bau auf dem Hügel. Und das kunstvolle Treppenhaus der neuen Abtei erlaubt einen Blick ins verspielte Rokoko. In die Barockzeit passt die bedeutende Persönlichkeit des humorvollen Abtes Benedikt Knittel (1683-1732). Mit seinen „Knittelversen“ hat er sich selbst ein literarisches Denk mal gesetzt – aktuell bis heute, wenn man liest: „Drei gute Dinge gibt’s im Leben: Im Glas den süßen Saft der Reben, den guten Rat in der Gemeind’ und in der Not den guten Freund“. Die Atmosphäre der Abtei ist kontemplativ und kulturell – der wilde „Tiergarten“ ergänzt das Areal mit Urnatur. Doch das Ambiente ist neben sakral auch sportiv – man kann rund um das berühmte Kloster auf der Jagst gut Kanu fahren.
Auf dem Weg nach
Westernhausen gibt’s noch viele Lockrufe – naturnahe wie das
märchenhafte Erlenbachtal, weinselige und kulinarische in den Dörfern:
Gaststätten bieten Rostbraten und Riesling, Bauernhöfe heimisches
Lammfleisch, Grünkern und Dinkelnudeln.
Datenquelle: Touristikgemeinschaft Hohenlohe e.V. ( ©CC 4.0)
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