Kuhberg-Runde

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6,13 km
166 m
01u13
Hard

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Zuletzt überprüft: 10 November 2024

Beschreibung vom Autor

Entdeckungs-Tour auf ehemals fürstenbergischem Boden

Am äußersten westlichen Rand des Donauberglandes bei Geisingen wandert man auf badischem Boden. Ursprünglich und über die Jahrhunderte aber war die Gegend fürstenbergisches Territorium und damit auch durch diese Herrschaft geprägt. Der nahe Wartenberg mit seinem Schloss und die Stadt Geisingen zeugen davon wie auch der kleine Ort Gutmadingen, seit rund 50 Jahren ein Stadtteil von Geisingen im breiten Tal der Jungen Donau, kurz hinter Donaueschingen. Auch wenn man hier- natürlich – besonders stolz auf die badische Identität ist, kam der Ort wie viele andere erst 1806 zum Großherzogtum Baden, war aber auch bis ins Kaiserreich hinein noch durch die fürstenbergische Eigentumspolitik geprägt. Sichtbar wird diese fürstenbergische Zeit im Ort noch an den mächtigen „Staffelgiebeln“ (oder auch Treppengiebeln) einzelner historischer Gebäude im Ort, auf die man beim Start der Tour unbedingt achten sollte. Diese imposanten Giebel gehen auch auf eine fürstenbergische Bauordnung zurück und sind auch heut noch sichtbares Zeichen einst wohlhabender Bauernhäuser im Ort.

Die Tour führt auf dem sogenannten „Ostweg“, einem der bedeutenden überregionalen Wanderwege des Schwarzwaldvereins, rasch auf eine Anhöhe. Auf diesem Wegestück faszinieren die Ausblicke auf die Landschaft der Baar und die junge Donau sowie auf Gutmadingen und die Stadt Geisingen. An Tagen, an denen der Himmel frei von Wolken ist und die Sicht ungehindert vom Nebel in die Ferne schweifen kann, kann man den Feldberg im Schwarzwald erblicken. Der Kuhberg (auch kurz „Kapf“ genannt), der dieser Runde den Name gibt, gehört zum Höhenzug der „Länge“, die sich in der Form eines Dreiecks zwischen Fürstenberg, Hondingen und Kirchen-Hausen erstreckt. Es geht nun in Richtung „Krähenloch“, einem idyllischen Taleinschnitt. Hier findet sich die „Krähenlochhütte“ mit einer Grillstelle, die förmlich zu einer Rast einlädt. Es wäre schade, wenn man kein Vesper und Grillgut dabei hätte.

In diesem Teil der Rundtour befindet man sich ebenfalls auf geschichtsträchtigem Boden, auch wenn davon kaum mehr etwas zu sehen ist. Denn hier in diesem Bereich wurde schon in fürstenbergischer Zeit Eisenerz abgebaut, das dann In Bachzimmern oder sogar (unberechtigt) im württembergischen Ludwigstal bei Tuttlingen verhüttet wurde. In der frühen Neuzeit wurde hier oberirdisch und durch Grabungen zunächst Bohnerz gewonnen, erzhaltige Gesteinsbrocken an der Oberfläche. In den 1830er und 1840er Jahren wurde hier dann das fürstenbergische „Karl-Egon-Bergwerk“ angelegt und sogar in Bergwerkstollen in größerem Stil nach Erz gegraben. Ab 1930 und vor allem im Dritten Reich, als man alle Rohstoffe im Land für die Rüstungswirtschaft ausbeuten wollte, wurde noch einmal versucht, hier in größerem Stil Eisenerz abzubauen. Im Jahr 1940 wurden hier mit 190 Mann immerhin über 120.000 Tonnen Roherz gewonnen. Gleichwohl, am Ende lohnte es sich doch nicht und 1942 war dann Schluss. Aufmerksame Betrachterinnen und Betrachter können jedoch vielleicht noch die eine oder andere Spur in der Landschaft finden.

Zurück im Ort am Ende der Wanderung lohnt sich auf jeden Fall jeweils noch ein Blick in die außergewöhnliche Bruderschaftskapelle „Maria Trost“ aus dem Jahr 1760 und in die Pfarrkirche St. Konrad (wenn sie offen sind).

Datenquelle

Datenquelle: Donaubergland ( ©CC 4.0)

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