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Schon Theodor Fontane und Kurt Tucholsky soll der Rheinsberger „Poetensteig“ mit seinen herrlichen Ausblicken auf See und Schloss zu literarischen Ergüssen inspiriert haben. Und auch Kronprinz Friedrich, späterer Preußenkönig Friedrich II., und sein Bruder Heinrich haben hier auf den waldigen Uferwegen Naturnähe und Abgeschiedenheit gesucht.
Der romantische Rundwanderweg am Rande der Kleinstadt Rheinsberg führt Sie von der barocken Gartenkunst des Schlossparks entlang urwüchsiger Seeufer und über sich schlängelnde Waldwege. Durch Schilf und Geäst blicken Sie über den Grienericksee auf das eindrucksvolle Barockschloss. Und immer wieder entdecken Sie zwischen Laub- und Nadelbäumen Zeugnisse vergangener Zeiten wie den steinernen Obelisken, die Mauerreste der Alten Meierei oder historische Denkmäler, angelegt von Prinz Heinrich.
Länge: 4 km (ca. 1 Stunde)
Logo/ Wegstreckenzeichen: teilweise blauer Streifen auf weißen Grund (Europäischer Fernwanderweg E10), Holzwegweiser
Start / Ziel: Schloss Rheinsberg
An-/Abreise
ÖPNV: Vom Berliner Hauptbahnhof aus mit dem RE5 in Richtung Rostock Hbf./Stralsund bis nach Löwenberg (Mark) fahren. Dort in die RB54 nach Rheinsberg umsteigen.
PKW: Von der Berliner Innenstadt aus über die Autobahn A111 und die B96 bis nach Gransee fahren. Von dort aus geht es dann über die L223 bis nach Köpernitz und weiter über die B112 nach Rheinsberg
Parken: In der Rheinsberger Innenstadt oder auf dem Parkplatz am Rosenplan auf Höhe des Schlossparkeingangs an der Parkstraße
Wegbeschaffenheit: naturbelassene Wege, teilweise leichte Steigung
Sehens- und Wissenswertes: Schloss Rheinsberg, Obelisk, Arboretum
Kombinationsmöglichkeiten: Vom Stechlinsee nach Rheinsberg
Wegbeschreibung: Sie beginnen ihren Aufstieg im Rheinsberger Schlosspark. Nach kurzer Zeit treffen Sie auf den Obelisken, welcher sich gegenüber vom Schloss befindet. Und bei diesem Obelisken startet der "Poetensteig". Jener Obelisk ist den "vergessenen Helden" des Siebenjährigen Krieges gewidmet. Wenn Sie nun weiter der Uferlinie des Grienericksees folgen, betreten Sie den Boberower Forst bzw. in diesem Fall speziell die Bobererower-Kabeln (Kabeln = Lose = schlaffes Tau). So benannte man jenes Alleesystem, welches gärtnerisch gestaltet wurde, um eine Verbindung zum Boberower Forst herzustellen. Gleich zu Beginn begegnet Ihnen dort eine Infotafel, die mit einigen Erklärungen zu dem Waldstück aufwarten kann. Weiter dem Weg folgend treffen Sie auf die Ruinen der ehemaligen Meierei. Diese war Teil der "ferme ornée", also die Schaffung einer ästhetischen Verbindung zwischen den dekorativ genutzten Gartenbereich und dem landwirtschaftlich genutzten Gebiet. Sie folgen weiter dem Uferweg in Richtung des Ortes Warenthin, biegen allerdings vorher links ab und überqueren die Straße zum "Arboretum". Diese angelegte Pflanzung unterschiedlicher Bäume, auch "Baumschule" genannt, wurde auf Initiative des damaligen Revierförsters angelegt. Sie finden dort unter anderem die verschiedenen "Bäume des Jahres". Von dem dortigen Rastplatz blicken Sie direkt auf den Böbereckensee, der von einem Buchenmischwald umringt wird. Ihr weiterer Weg führt Sie nun am Böbereckensee entlang, wo man diverse Spuren von Bibern finden kann. Zudem gibt es dort einen Echopunkt. Das Ende jenes Weges geht in die Allee zur Katakombe über. Auf dieser Allee finden Sie nicht nur die namensgebende Katakombe - es handelt sich um eine fiktive Grabkammer zur Erinnerung an verstorbene Freunde des Prinzen Heinrichs, Bruder von Friedrich dem Großen -, sondern auch die Malesherbes-Säule. Diese erinnert an einen französischen Minister, welcher in der Französischen Revolution hingerichtet wurde. Schlussendlich gelangen Sie über die Perspektiv-Allee wieder zum Obelisken und blicken direkt über das Wasser auf das Rheinsberger Schloss.
Kartenempfehlung: Rad-, Wander- & Gewässerkarte, Rheinsberger Seen, Großer Stechlin, 1:35000, grünes herz, ISBN 978-3-86636-100-3, 4,95 Euro
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