Durch die Marsch

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6,54 km
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Zuletzt überprüft: 12 November 2024

Beschreibung vom Autor

Ursprünglich als Weideland genutzt, wird heute größtenteils Ackerbau betrieben. Der Rundkurs führt vom alten Dorf Achim in die Achimer Marsch, vorbei an der historischen St.-Laurentius-Kirche und der reetgedeckten Galerie-Holländer-Windmühle, einer Streuobstwiese sowie einer ausgeprägten Heckenlandschaft.

Tipp: Werfen Sie mal einen Blick zurück auf das Dorf Achim. Schon der Reiseberichterstatter „August Freudenthal“ beschreibt 1892 im zweiten Buch seiner Heidefahrten das „stattlich schöne Landschaftsbild“ und den Blick auf das „malerische Achim“.

Wegbeschreibung:
Sie beginnen die Wanderung an der historischen St.-Laurentius-Kirche (1) im „alten Dorf Achim“. Auf dem Parkplatz beginnt die dunkelblaue Wanderweg-Beschilderung.
Gehen Sie nun über die Treppe in südlicher Richtung die „Kleine Kirchenstraße“ hinunter. Am Ende biegen Sie rechts in die Unterstraße ein und halten sich dann nach ein paar Metern links. Wie der Straßenname „Zur Achimer Marsch“ verkündet, führt der Weg von hier in die Marsch (2) hinein. Links liegt nun das Regenrückhaltebecken (3), dann über die Brücke des Laufgrabens (4) hinweg, liegt vor Ihnen ein Gedenkstein (5) und die Streuobstwiese (6). Schlagen Sie den rechten Weg ein und folgen dem Verlauf immer geradeaus. Tipp: Beachten Sie auf der weiteren Strecke die von typischen Hecken durchzogene Marschlandschaften (7). Im südlichen Bereich des Rundweges halten Sie sich auf dem befestigten Wanderweg zweimal links (8 und 9).
(Abkürzung: Sie können von hier aus auf kurzem Wege und mit einem besonders schönen Blick auf das Dorf Achim geradeaus zurück zur „Unterstraße“ und zur St.-Laurentius-Kirche gehen.)
Für den Rückweg empfehlen wir, rechts abzubiegen und dem Weg am Restaurant Hirtenhaus (10) vorbei über den „Marsch-Anna-Weg“ bis zur Straße „An der Marsch“ zu folgen. An der Marsch biegen Sie links ab und laufen ein kleines Stück bis zu einem rechts abgehenden kleinen Fußweg. Dieser mündet in die Straße „Zum Wischkamp“. Links eingebogen, folgen Sie der Straße ein kurzes Stück, bis rechter Hand ein kleiner Weg den Geesthang hinaufführt. Von hier aus treffen Sie auf die Straße „Am Westerfeld“. Nun wandern Sie links und kommen direkt an der Achimer Windmühle (11) vorbei. Wandern Sie weiter geradeaus in die „Mühlenstraße“ und biegen dann in die „Marschstraße“ links ab. Über die „Langenstraße“ und „Unterstraße“ kommen Sie wieder zum Ausgangspunkt des Wanderweges und zur St.-Laurentius-Kirche zurück.

Sehenswertes/Wissenswertes:

(1) St.-Laurentius-Kirche und das „alte Dorf Achim“:
Das 1257 erstmals urkundlich erwähnte Gebäude ist das älteste Bauwerk der Stadt. Die Kirche diente in Kriegszeiten und bei Bränden als Zufluchtsort. Ursprünglich als romanischer Feldsteinbau errichtet, wurde die Kirche später u.a. um zwei Kapellen erweitert. Sehenswert sind die Kanzel von 1631, der spätbarocke Altar von 1750 sowie ein spätromanischer Taufstein. www.st-laurentius-achim.de, Kirchenführung: Tourist-Information Achim, Tel. (04202) 2949, www.achim.de.

Der Bereich mit der historischen St.-Laurentius-Kirche und den umliegenden Gebäuden wird als Achimer Bauernviertel bzw. als das „alte Dorf Achim“ bezeichnet. Sehenswert ist hier auch das Clüverhaus (Große Kirchenstraße 1), ein typisch niedersächsisches Zweiständer-Fachwerkbauernhaus, in dem heute ein integratives Café betrieben wird.

(2) Achimer Marsch:
Die Achimer Marsch ist eine Acker-Weide-Marsch. Als Teil der großräumigen Wesermarsch ist sie zu Vogelzugzeiten ein bedeutender Rastplatz für Wildgänse, Schwäne und Watvögel. In den Wintermonaten lassen sich hier häufig große Gruppen von Singschwänen beobachten. Seit 1974 steht die Achimer Marsch unter Landschaftsschutz.

(3) Regenrückhaltebecken:
Das Regenrückhaltebecken bietet Pflanzen und Tieren einen Ersatzlebensraum für zugeschüttete Altwässer und Kolke in der Weseraue. Hier war früher der Löschteich des Dorfes angelegt.

(4) Gedenkstein:
Unter einem kleinen Eichenwäldchen entdeckt man den Gedenkstein zur „Melioration“ (lat. Bodenverbesserung - zur Steigerung der landwirtschaftlichen Ertragsfähigkeit). Er erinnert an den Bau der Betonstraße 1957 bis 1960. Diese war ein Förderprogramm des „Grünen Planes“ um die Marsch effektiver und leichter zu bewirtschaften.

(5) Brücke über den Laufgraben:
Die Achimer Marsch ist ein Teil des Aller-Weser Urstromtals. Etwa hier verlief im ausgehenden Mittelalter die Aller, um bei Bierden in die Weser zu münden.

(6) Streuobstwiese:
Von Apfel über Kirsche und Quitte bis hin zur Walnuss: Mehr als 100 Obstbäume befinden sich mittlerweile auf der ca. einen Hektar großen Streuobstwiese, die der NABU angelegt hat. Ihr Strukturreichtum fördert die Ansiedlung von Vögeln und Insekten. Die Wiese zeigt die traditionelle Form des Obstbaus. Besonderen Wert gelegt wurde auf den Anbau von alten, heimischen Hochstammsorten, die in heutiger Zeit kaum noch zu finden sind. Obstwiesen dienten früher der Versorgung und als Weide. Das Gelände ist offen zugänglich. Tipp: Beachten Sie die interessanten Informationstafeln!

(7) Heckenlandschaft:
In der Achimer Marsch befindet sich noch heute eine gut ausgeprägte Heckenlandschaft. Hecken hielten den häufigen Überflutungen besser stand als Zäune. Sie vernetzen verschiedene Biotope miteinander und bieten gleichzeitig Deckung, Nahrung, Nistplatz und Ansitz. Idealerweise besteht die Hecke aus Krautsaum, Sträuchern (typischerweise Weißdorn) und Überhältern (meist Eichen und Eschen).

(8) Historische Ziegeleien und historischer Treidelpfad
Vor uns durch Hecken verdeckt, verläuft die Weser. Auf den Wiesen direkt an der Weser befanden sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts mehrere Ziegeleien, die von den Achimer Bauern betrieben wurden. Die gefertigten Steine wurden an der Weser auf Schiffe verladen, nach Bremen transportiert und dort verkauft.
Entlang des Weserufers verlief der Leinpfad, auch Treidelpfad genannt. Dieser Pfad musste von Hecken und Zäunen freigehalten werden, denn auf ihm zogen Menschen, die Treidler (auch Leinzieher genannt) die Frachtschiffe stromaufwärts. Später übernahmen Pferdegespanne und danach durch Dampfmaschinen angetriebene Schleppdampfer diese schwere Arbeit.

(9) Historische Badestelle:
Vor uns verläuft die Weser. Ab dem Jahre 1880 wurde dieser Bereich am Fluss als Badestelle genutzt. 1888 wurde eine Holzbude errichtet und es entstand die erste Badeanstalt in Achim. Durch Ausbau sowie späterer Verlegung der Badestelle konnten hier bis 1959 Schwimmfeste und sportliche Wettkämpfe ausgetragen werden.

(10) „Hirtenhaus Marsch Anna“:
Anfänglich nur ein Unterstand zum Schutz des Hirten, der im Sommer das Rindvieh hütete, wurde in den Jahren 1750 und erneut 1831 ein festes Hirtenhaus erbaut. Bereits seit 1834 besteht in dem Haus eine Schankwirtschaft. Zu dieser Zeit waren vielfach vorüberfahrende Schiffer und Leinzieher dort zu Gast. Nach Eröffnung der Badeanstalt wird die Gaststätte zu einem viel frequentierten Ausflugslokal und ist bis heute ein gutbesuchtes Restaurant. Lange Zeit bestand auch hier eine Kahnfähre, mit der man zur gegenüberliegenden Weserseite, dem englischen Berg gelangte. Tipp: Beachten Sie auch die Informationstafel des Achimer Heimatvereins mit historischen Aufnahmen.

(11) Achimer Windmühle:
Die Holländer-Galerie-Windmühle wurde im Jahre 1761 erbaut, ist 29 m hoch, zweistöckig und mit einem reetgedeckten Turm. 1912 erfolgte die Nachrüstung mit einer Windrose, später wurde ein Elektromotor eingebaut. In den 60er Jahren wurde die Mühle stillgelegt. Seit 1969 pflegt der „Verein zur Erhaltung der Achimer Windmühle e.V.“ das Wahrzeichen der Stadt. Mühlenführungen: Tourist-Information Achim, Tel. (04202) 2949, www achim.de

Die Tour finden Sie auch bei Komoot.

Sicherheitshinweise:
auf der gesamten Tour gilt der Hinweis, dass die Wege auf eigene Gefahr begangen werdenes wird keine Garantie zur Benutzbarkeit der Wege übernommenin den Städten/Orten gilt generell erhöhte Aufmerksamkeitauf der Tour muss mit Gefahrenstellen gerechnet werden, wie z.B. Poller, Umlaufsperren und ungesicherten Querungen

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