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Wasser prägt die Region: Sechs große Talsperren dienen am Oberlauf der Wupper teils der Wasserregulierung, teils der Trinkwassergewinnung. Fünf von ihnen liegen komplett auf dem Gebiet der Städte Radevormwald, Hückeswagen und Wipperfürth sowie der Gemeinde Marienheide. Sie umrundet der 108 Kilometer lange Fernwanderweg auf sieben Etappen und eröffnet tiefe Einblicke in einer ebenso reizvollen wie geschichtsträchtigen Landschaft.
1. Etappe: Radevormwald - Wasserfuhr
Start: Parkplatz am Rathaus Radevormwald (Hohenfuhrstraße 13, 42477 Radevormwald)
Ziel: Wasserfuhr bei Wipperfürth
Länge: 14,1 km
Dauer: ca. 4,5 Stunden
Von Radevormwald, der Stadt auf der Höhe, führt die erste Etappe zunächst hinunter zum Strand der Bevertalsperre, deren ältester Teil bereits in den 1980er Jahren zur Wasserregulierung errichtet wurde. Über Egen als entlegensten Außenposten von Wipperfürths sieben Kirchdörfern geht´s ins Tal der Neye, wo zwischen 1907 und 1909 eine Talsperre zur Versorgung der Stadt Remscheid mit Trinkwasser errichtet wurde. Durch einen unterirdischen Stollen erhält sie auch Wasser aus der Schevelinger Talsperre, die der Wanderer als nächstes erreicht, bevor es ein letztes Mal über einen Höhenrücken nach Wasserfuhr im Tal der Hönnige geht.
2. Etappe: Wasserfuhr - Brucher Talsperre
Start: Wasserfuhr bei Wipperfürth
Ziel: Brucher Talsperre bei Marienheide
Länge: 13,8 km
Dauer: ca. 4,5 Stunden
Von Wasserfuhr führt die zweite Etappe hinauf zur Kerspe-Talsperre, die zum Großteil bereits im Märkischen Kreis liegt und unter anderem Wuppertal mit Trinkwasser versorgt. "Dorf der Millionäre" wurde früher der folgende Ort Rönsahl genannt, in dem es einige Bewohner mit der Herstellung von Schwarzpulver zu beachtlichem Reichtum gebracht hatten. Eine der ersten Pulvermühlen stand im Tal der Lingese, das seit 1899 ebenfalls zu einer Talsperre aufgestaut ist. Über ihre Mauer, den Moosberg und Griemeringhausen geht es zur jungen Wupper, die von der Quelle in Marienheide-Börlinghausen bis zur Mündung der Kerspe bei Ohl noch "Wipper" heißt. Ein beliebtes Wassersport- und Camping-Paradies ist schließlich die Brucher Talsperre am Ziel der Etappe.
3. Etappe: Brucher Talsperre - Marienheide-Gimborn
Start: östliches Ende der Staumauer der Brucher Talsperre
Ziel: Marienheide-Gimborn
Länge: 22,9 km
Dauer: ca. 7 Stunden
Zum höchsten Punkt der Wasserquintett-Region auf dem Unnenberg führt die mit knapp 23 Kilometern recht anspruchsvolle Etappe. Durch alte Hohlwege geht es von der Brucher Talsperre zunächst hinauf nach Dannenberg. Über dessen Höhen streicht zwar meist ein frischer Wind, dafür aber ist die Aussicht von hier oben beeindruckend. Im Wald liegt hingegen der Gipfel des Unnenbergs mit seinem 45 Meter hohen Aussichtsturm. Spannende Einblicke in einen riesigen Grauwackensteinbruch bietet eine Aussichtsplattform, die über einen Abstecher vom Fernwanderweg von Obernhagen zu erreichen ist. Danach geht es über Kalsbach und Kotthausen weiter ins Leppetal, bevor ein letzter Anstieg auf dem Weg in jenes Seitental wartet, in dem Schloss Gimborn das Etappenziel markiert. Die Ursprünge der ehemaligen Wasserburg, in der sich heute eine internationale Bildungsstätte für Polizeibedienstete befindet, reichen bis ins Mittelalter zurück.
4. Etappe: Marienheide-Gimborn - Kürten-Junkermühle
Start: Marienheide-Gimborn
Ziel: Kürten-Junkermühle
Länge: 19,3 km
Dauer: ca. 5,5 Stunden
Der Wallfahrtsort Ommerborn mit seinem ehemaligen Kloster und den drei weithin sichtbaren weißen Prozessionskreuzen bietet wohl den markantesten Punkt dieser mit gut 19 Kilometern anspruchsvollen Etappe. Von Gimborn führt diese zunächst vorbei am Forsthaus Kümmel zum Oberlauf der Lindlarer Sülz, der Sie bis vor Hintermühle folgen. In Vordermühle lädt ein sehenswertes Kappelchen zu einem Zwischenstopp ein, bevor es hinauf nach Fähnrichstüttem und weiter über die Höhe nach Ommerborn geht. Im Zick-Zack führt der Weg von dort hinunter nach Junkermühle im Tal der Kürtener Sülz.
5. Etappe: Kürten - Junkermühle-Hückeswagen
Start: Kürten-Junkermühle
Ziel: Hückeswagen
Länge: 14,1 km
Dauer: ca. 4,5 Stunden
Vom Stauteich der früheren Junkermühle verläuft die fünfte Etappe durch ein wildromantisches Bachtal bis an den Ortsrand von Wipperfeld, quert dann die Verkehrsader des mittelalterlichen Heerwegs (heute die B506), um den Wanderer anschließend ins Tal der Großen Dhünn hinabsteigen zu lassen. Der Bach speist die Große Dhünn-Talsperre, die mit 81 Millionen Kubikmetern Stauraum Deutschlands zweitgrößte Trinkwassertalsperre ist. Rund eine Millionen Menschen werden aus ihr mit Trinkwasser versorgt. Durch einsame Täler führt der Weg hinauf zur Wasserscheide zwischen Dhünn und Wupper, von wo aus sich ein reizvoller Ausblick auf das Etappenziel bietet: die Schlossstadt Hückeswagen.
6. Etappe: Hückeswagen - Radevormwald-Krebsöge
Start: Hückeswagen
Ziel: Staumauer der Wuppertalsperre in Radevormwald-Krebsöge
Länge: 12,8 km
Dauer: ca. 4 Stunden
Von der Burg Hückeswagen, die seit 1189 auch als "Schloss" bezeichnet wird, führt der Weg hinunter zum Ufer der Wupper, die hier seit Mitte der 1970er Jahre zur Vorsperre der Wuppertalsperre aufgestaut ist. Am linken Ufer führt der Wanderweg mit der Rad-Route des Wasserquintetts bis zur Staumauer der Vorsperre und über deren Krone zur anderen Talseite. Bergauf und bergab geht es jetzt am Stausee entlang, der Mitte der 1980er Jahre zur Regulierung des Wasserstandes in der Wupper errichtet wurde. Bis zu 25,6 Millionen Kubikmeter Wasser können in dem Stausee gespeichert werden. Bei Krebsöge ist der 320 Meter lange Staudamm erreicht- und eine Bushaltestelle, von der sich in wenigen Minuten Fahrzeit das Zentrum von Radevormwald erreichen lässt.
7. Etappe: Radevormwald-Krebsöge - Radevormwald-Zentrum
Start: Staumauer der Wuppertalsperre in Radevormwald-Krebsöge
Ziel: Parkplatz am Rathaus Radevormwald (Hohenfuhrstraße 13, 42477 Radevormwald)
Länge: 10,9 km
Dauer: ca. 3 Stunden
Architektur aus der Zeit der Industrialisierung, Wasserkraftnutzung und alte Schienenwege prägen die Wupperorte, durch die der Wasserquintett-Wanderweg unterhalb der Wuppertalsperre führt. Am Bahnhof in Dahlhausen sind historische Schienenfahrzeuge zu bestaunen, in Dahlerau die Gebäude einer Textilfabrik mit eigenen Wohnsiedlungen, Geschäften und Kindergarten. Die "Textilstadt Wülfing" besitzt sogar ein eigenes Museum. Ein Besuch lohnt sich, bevor die Tour aus dem Tal der Wupper hinüber in das der Uelfe führt. Dort lädt die Freizeitanlage rund um das ehemalige Freibad zur Rast ein, bevor der letzte Anstieg hinauf nach Radevormwald führt.
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