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Sie beginnen Ihre Wanderung an der Schiffmühle in Minden. Sie ist ein voll funktionstüchtiger Nachbau nach Plänen aus dem 19. Jahrhundert. Wenn Sie das Knarren des Wasserrades und das Plätschern des Wassers hören, richten Sie Ihren Blick nach Süden, Richtung Porta Westfalica. Dort sehen Sie ihr heutiges Ziel: das Wiehengebirge mit dem Kaiser Wilhelm-Denkmal.
Entlang der Weser wandern Sie die etwa 6 Kilometer bis zum Denkmal. Durch seine erhabene Position auf dem Wittekindsberg über dem Durchbruch der Weser durch das Gebirge, dem "Tor zu Westfalen", ist der Willem bereits von der Autobahn aus zu sehen. Das von dem renommierten Architekten Bruno Schmitz geplante Monument wurde von der damaligen preußischen Provinz Westfalen Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Von seinen Ringterrassen hat man einen beeindruckenden Ausblick auf die beginnende Norddeutsche Tiefebene. Seit dem Sommer 2018 können Sie sich im Infozentrum ausführlich über das Denkmal informieren. Auch eine Gastronomie ist am Denkmal angesiedelt.
Ihr Weg führt Sie Richtung Westen. Nach ca. einem Kilometer erreichen Sie den Moltketurm, von dem Sie einen hervorragenden Ausblick auf die umliegenden Gebirge haben. Ehemals diente der Turm aus Portasandstein als Signalpunkt der Landvermessung. Nach einem kurzen Weg erreichen Sie schließlich die Wittekindsburg, eine Höhenburg, die mit Mauern und Wällen als Fliehburg diente. Das Areal ist etwa 660 m lang und 100 m breit. In diesem Bereich finden Sie heute die Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Ausflugsgaststätte "Wittekindsburg". Etwas südlich starten die Drachenflieger ihre Bahnen über das Wiehengebirge. Voraussetzung für die Errichtung der Wittekindsburg war vermutlich das Versiegen der Wittekindsquelle. Sie erhielt um 1900 eine tempelartige, halbkreisförmige Steinfassung mit einem Steinrelief, welches die Sage des "Quellwunders" zeigte. Dieses wurde leider später gestohlen. Der Legende nach kämpften im 8. Jahrhundert die heidnischen Sachsen gegen die Eroberung und die Christianisierung des Frankenkönigs Karl des Großen. An dieser Stelle bekannte sich Sachsenherzog Widukind zum Christentum, nachdem sein Pferd durch Hufscharren eine Quelle freigelegt hatte. In seiner Burg kam es dann mit den Worten "Diese Burg soll nun 'min und din' (mein und dein) sein" zum Friedensschluss. Durch die Antwort Karl des Großen "So trage sie auch den Namen Min-din" erhielt die Stadt Minden der Legende nach ihren Namen. Auf dem Gelände der Burg befindet sich auch die Margarethenkapelle, die bereits im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Anlässlich ihrer Restauration 1842 wurde in Anwesenheit von König Friedrich Wilhelm IV. und seiner Gemahlin eine Linde gepflanzt, die noch heute als "Königslinde" bestaunt werden kann.
Ein kleines Stück weiter finden Sie die Kreuzkirche, die in den 90er-Jahren freigelegter Kirchenbau, der auf das 10. Jahrhundert datiert wird. Der Name kommt daher, dass die Grundmauern in Form eines griechischen Kreuzes gebaut wurden. Die Ruine, die mittlerweile von einem Glasbau geschützt wird, ist eine echte Seltenheit: nur vier vergleichbare Bauten sind aus dieser Zeit bekannt.
Der Weg zurück nach Minden führt nach dieser ausgiebigen Wanderung zum Glück bergab über den Burgweg und den Kapellenweg Richtung Barkhausen. Am Berg entlang wandern Sie den Philosophenweg hinunter und gelangen in den Ortskern Aulhausen. Über die kleine Straße Weserufer gelangen Sie wieder auf den Weserradweg, der Sie die letzten Kilometer zurück in die Stadt führt.
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