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Start- und Enpunkt des Rundwanderweges ist die Kirche St. Johann Baptist in Simmerath. Der Ursprung der weißen Hallenkirche geht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Sie ist einer römischen Basilika nachempfunden und zum Teil noch recht jung. Die alte Kirche wurde im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört, bevor sie 1952 durch die tatkräftige Bevölkerung und großzügige Spender wieder aufgebaut wurde.
Wir verlassen Simmerath in nördliche Richtung und treffen nach rund einem Kilometer auf das Flüsschen Kall, das sich vom Ostrand des Hohen Venns über 25 Kilometer bis nach Zerkall schlängelt und dort in die Rur mündet. Die Kall präsentiert sich auf dem Abschnitt zwischen Simmerath und der Kalltalsperre als nahezu unbebauter, frei fließender Mittelgebirgsfluss. Zusammen mit den von kleineren Bächen durchzogenen Nebentälern bildet das Kalltal einen idealen Rückzugs- und Verbreitungsraum für die typischen Lebensgemeinschaften der naturnahen Gewässer der Rureifel. Dazu gehören neben den Beständen vieler seltener Pflanzenarten auch die Bestände von Biber, Eisvogel und seltenen Fledermausarten. Aufgrund dieser Artenvielfalt steht das Tal seit knapp 20 Jahren unter Naturschutz und bietet somit Naturerlebnis pur.
Wir folgen dem Talverlauf, begleitet vom Plätschern der Kall, für rund 2,5 Kilometer und gelangen nach kurz nach Querung der B266 zu den Überresten von Mathars Mühle. Die Lammersdorfer Mühle mit Wohnhaus, Stall und Scheune wurde erstmals 1516 urkundlich erwähnt. Sie gehörte zu den so genannten Bannmühlen, in denen die Menschen aus der Region ihr Getreide mahlen lassen mussten. Als 1955 mit Josef Mathar der letzte Müller starb, verfiel der Komplex und wurde 1970 abgerissen. Heute erinnern dort der alte Mühlstein und ein Kreuz an die Mühle.
Weiter gelangt man entlang der Kall schließlich zur Kalltalsperre. Die 1934 erbaute Talsperre fasst über 2 Millionen Kubikmeter Trinkwasser und speist nicht nur die Städteregion Aachen und Teile des Kreises Heinsberg mit Wasser, sondern bietet zugleich auch einen tollen Anblick.
Entlang des Ufers führt der Weg einmal komplett um die gesamte Talsperre herum. Am nordöstlichen Zipfel des Stausees passiert er dabei die sogenannten Kaiserfelsen. Wahrhaft kaiserlich erheben sich die Felsen aus massivem Devogestein auf beiden Seiten des Weges. Dort wo der Pfad einen Bogen nach links macht, hat man eine schöne Aussicht auf das Naturdenkmal.
Am Ostufer der Talsperre entlang und anschließend durch Wälder und Wiesen geht es wieder zurück in Richtung Simmerath. Kurz vor Erreichen der Ortschaft stoßen wir noch auf den sogenannten Lönsfelsen. Dieser ist nach dem Heimatdichter und Naturfreund Hermann Löns (1866-1914) benannt, der mit der vielschichtigen Schilderung einer Balzjagd eine innige Liebeserklärung an die Landschaft des Hohen Venns abgab. Zum Dank erinnert seit 1926 ein Reliefbild an der Westseite des Felsens an den Dichter. Neben der Inschrift „Hermann Löns“ ist dort auch sein Lieblingsvogel, die Eule, dargestellt. Von hier aus hat man eine sehr schöne Aussicht in Richtung Lammersdorf bevor uns der Weg zurück zum Ausgangspunkt der Tour führt.
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