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Ein kurzes Stück verläuft neben einer Autostraße, was das herrliche Alpenpanorama allerdings wieder entschädigt. Nach einer guten Stunde taucht der behäbige Zwiebelturm von Wildsteig auf. Weiter geht es auf dem Kirchsteig bis zur Pfarrkirche St. Jakob. Gleich rechts neben dem Eingang ist eine Holzfigur von ihm angebracht, ausnahmsweise mit Schwert und Muschel. Anschließend dem Sträßchen folgen, das sich ins Tal senkt und in moorige Wiesen und den Wald biegen. Vorbei an der Landvolkshochschule steht man plötzlich auf einer Anhöhe direkt gegenüber der Wieskirche, die mit ihrem breiten, behäbigen Schiff und dem seltsamen Turm vor der Frühlingswiese einen wunderschönen Anblick bietet.
Hinter der Kirche trennt man sich vom König-Ludwig-Weg. Der Jakobsweg hält sich nach Westen und steuert Steingaden an. Als neuen Begleiter zur Muschel erhält man den „Prälatenweg“ mit zwei blauen Prälatenstäben auf weißem Grund bezeichnet. Auf dem „Brettlesweg“ durchquert man das Wiesfilz, tiefe Moorlöcher neben den anfangs durchgehenden Bretterstegen flößen Respekt ein. Die kurzstämmigen Kiefer- und Wacholderbäumchen in der eigenwilligen Moorlandschaft werden nach kurzer Zeit weniger, erste Fichten tauchen auf, mausern sich zu einem richtigen Wald. Der Forstweg führt abwärts zum Bach. An seinem Ufer entlang und durch feuchte Wiesen schlendert man zur Schlögelmühle und ist in einer Stunde in Steingaden. Schon wieder wird man von einer beeindruckenden Kirche, dem ehemaligen Prämonstratenkloster mit dem Welfenmünster in Steingaden empfangen.
Von außen hat sich der romanische Charakter des bereits im Jahr 1147 gegründeten Klosters weitgehend erhalten. Innen beeindrucken uns vor allem der romanische Kreuzgang mit seiner spätgotischen Wölbung und die reiche Innenausstattung des massiven romanischen Baus mit Elementen aus Barock und Rokoko.
Man verlässt Steingaden in Richtung Lechbruck. An einem Flurkreuz auf einem aussichtsreichen Moränenhügel zwischen Steingaden und Lechbruck kann man auf die Kirchtürme Steingadens zurück schauen. In Urspring mit seiner wunderschönen Kirche folgt man der Jakobsmuschel in den kleinen Ort Steingädele und dort weiter in eine reizvolle Auenlandschaft. Nach ca. 1 km nehmen eilige Pilger den Prälatenweg geradeaus und stehen nach einer Viertelstunde an der Lechbrücke und im Ort Lechbruck. Naturliebhaber biegen nach links in den Moorlehrpfad ab, der durch das interessante Moor nach Prem führt. Dort kann man die Kirche betrachten und anschließend den Lech über eine gewaltige Staumauer überqueren, um dann auf der linken Seite des Flusses nach Lechbruck hinein zu wandern.
Wanderkarte Pfaffenwinkel, Maßstab 1:40.000, HW-Verlag, Schutzgebühr 1 EUR, erhältlich über den Tourismusverband Pfaffenwinkel, www.pfaffen-winkel.de
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