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Alt und Jung traf sich schon immer am Ortsrand von Wildenberg unter der breit ausladenden Krone der auf 800 Jahre geschätzten Buche. Sie soll die älteste Buche Bayerns gewesen sein, der letzte Zeuge jenes Urwaldes, der vor einem Jahrtausend das Land überzog. Mit 18 Schritten umlief man den Wurzelstock, in 40 Zentimetern über der Erde hatte der Stamm noch einen Umfang von 8,5 Metern, in drei Meter Höhe teilte sich der Stamm in zwei mächtige Arme, die 25 m in den Himmel ragten. Sie soll bis zu 30 Zentner Bucheckern gebracht haben! 1923 musste sie wegen unaufhaltsamen Verfalls restlos gefällt werden. 50 Fuhren Holz wurden für viele Millionen, vielleicht sogar Milliarden Mark, abgefahren. Doch der Korb voller Papiergeld zerfloss in der Inflation über Nacht zur Wertlosigkeit. Heute steht dort die neue Buche. Von hier und der Allee (50 Eschen und einzelne andere Bäume) bietet sich ein herrlicher Blick bis hin zur Veste Coburg und zum Schloss Banz. Der Weg mit den herrlichen Weitblicken eignet sich auch für eine Radtour.
Von dem Parkplatz am Bolzplatz im Weißenbrunner Ortsteil Grün laufen wir etwa 500 m die Straße in Richtung Weißenbrunn am reizvollen Tal des Schlottermühlbaches entlang. Dann biegen wir nach links in einen Wirtschaftsweg ein, der uns, beständig steigend den Schneckaberg aufwärts zur Höhe nach Wildenberg bringt. Je höher wir kommen, umso beeindruckender wird die Aussicht. Zunächst präsentieren sich nur die schön gegliederten Fluren, dann freuen wir uns über den herrlichen Blick auf die schöne Landschaft mit dem Spitzberg und (rechts davon) dem Reinberg: Von der Rodungsinsel auf der Hochfläche (490 m über NN) grüßen das Dorf Wildenberg und die weithin sichtbare Wildenberger Allee.
Im Weißenbrunner Heimatbüchlein (1959) lesen wir: Nach Loshorn erbaute Iring von Cunstadt 1248 auf Langheimer Klostergrund in Wildenberg eine Burg. Im Jahre 1331 ging die Burg in bischöflichen Besitz über. Der Bischof Heinrich zu Bamberg setzte die von Marschalk als Verwalter ein. 1525 wurde die Burg restlos zerstört. Eine alte Linde steht heute auf der Stelle, die einst dem Geschlecht derer vorn Redwitz so wichtig war.
Vor dem ersten Anwesen biegen wir nach rechts ab und erreichen am Ortsrand entlang die Nachfolgerin der Wildenberger Riesenbuche und die nahe Allee. Auf der Ortsverbindungsstraße laufen wir nach links durch das Dorf und am kleinen Feuerwehrgerätehaus vorbei nur kurz in Richtung Hain. Dann aber biegen wir wieder auf einem Flurbereinigungsweg nach links ab und folgen ihm bis er vor dem Wald endet. Unterwegs, gleich anfangs, entschädigt uns eine phantastisch schöne Aussicht auf das Küpser Land und über die Tallandschaften von Rodach und Main bis hin zu den Höhenzügen, und im Hintergrund bis zum Thüringer Wald.
Dort gehen wir auf einem grasigen Weg nach rechts und bald im Wald auf einem schönen Pfad zur Höhe des Rainberges (533 m). Bald biegen wir nach links ab und gehen eben weiter und bald wieder auf einem schönen Steig abwärts zu einem Waldweg. Von hier aus empfiehlt sich geradeaus ein Abstecher (gut 1 km einfach) nach dem idyllisch gelegenen Pfarrdorf Kirchlein (Landkreis Lichtenfels) mit der aus Sandsteinquadern im neugotischen Stil erbauten katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt. Das Pfarrhaus wurde im Jahre 1851 erbaut. Nach rechts kommen wir abwärts nach Weides und Hain. Das Schloss in Hain wurde im Jahre 1774 über einem älteren Kern erbaut. Es ist heute Privatbesitz. Eine Sandsteinbrücke führt über den einstigen Wehrgraben, der auf der Nordseite noch erhalten ist.
Wir aber gehen nach links und freuen uns über die beeindrucke Aussicht auf (von links) Gärtenroth, Wildenroth, Hainzendorf und Kirchlein, eingebettet in eine schöne Landschaft. Dann empfängt uns der Wald. Auf einem angenehmen Waldweg laufen wir durch einen mit Kiefern und Laubbäumen durchsetzten Fichtenwald, ziemlich eben, bis zu den 7 Fuhren, einer Wegespinne, von der aus sieben Waldwege ausgehen. Wir biegen vor dem Windrad nach rechts ab und wandern durch den Wald bis wir zu einer Wegekreuzung auf einer kleinen Freifläche kommen. Hier treffen die Landkreise Kronach, Kulmbach und Lichtenfels aufeinander.
Hier biegen wir nach links ab und laufen weiterhin auf einem naturbelassenen Waldweg leicht abwärts weiter. Er führt uns in einen lichten, reinen Kiefernwald. Wenn sich der Wald öffnet, bietet sich ein schöner Blick auf das idyllisch gelegene, 1348 erstmals erwähnte, von Wald umsäumte Dorf Grün. Vom Gasthaus aus müssen wir noch eine kleine Weile laufen, um zu unserem Ausgangspunkt zu kommen.
Diesen Rundwanderweg kann man auch von Weißenbrunn oder von Hain (Obermain-Ostweg, Gelbe Raute) aus ohne Markierungszeichen leicht erreichen und erwandern.
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