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1969 schloss das Staatsbergwerk Wilhelmina als zweites Staatsbergwerk endgültig seine Pforten. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1906 hat sich das Bergbaugelände zu einem riesigen Geschäftskomplex entwickelt, der Tausenden von Bergarbeiterfamilien Arbeit und Wohlstand brachte.
Um das Jahr 2000 scheint außer der Abraumhalde und dem alten OVS-Gebäude nichts mehr davon übrig zu sein. Dennoch gibt es noch eine bescheidene Erinnerung an das Staatsbergwerk Wilhelmina. In der Nähe einer Baumgruppe steht ein überwuchertes, mit Graffiti beschmiertes Trafohaus. Es ist das ehemalige Leichenschauhaus, in dem verletzte Bergleute aufgebahrt wurden.
Wenn der ehemalige Bergmann Martin Herbergs seine alte Wirkungsstätte besucht, kann er sich kaum an der leeren Ebene vor ihm orientieren. Nichts erinnert ihn an den Firmenkomplex, bis er das Trafohaus entdeckt. Es wächst die Idee, daraus eine Kapelle zu machen. Eine Gedenkkapelle für alle Bergleute, die im südlimburgischen Bergbau ums Leben gekommen sind.
Ein Ort der Erinnerung für ehemalige Bergleute und überlebende Angehörige. Die Gemeinde ist begeistert und die Diözese gibt ihre Zustimmung. Eine Stiftung wird gegründet, um sich um die Transformation zu kümmern. Nach monatelanger Arbeit wurde das unansehnliche Gebäude in eine wunderschöne Kapelle verwandelt.
Die Einweihung findet am 8. September 2002 statt. Die Bergmannsgedächtniskapelle ist der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, geweiht. Auf dem Altar befindet sich eine Barbara-Statue, die vom ehemaligen Bergmann Sjef Drummen angefertigt wurde. Die Buntglasfenster stammen von Ger Bäumler. "Glück Auf", das ist auf zwei Glasmedaillons zu lesen.
Mit diesem Gruß wünschten sich die Bergleute eine sichere Rückkehr an die Oberfläche. Leider war das nicht bei allen der Fall. Die Namen der Bergleute, die unter Tage starben, sind auf den Tafeln auf beiden Seiten des Eingangs zu lesen.
Auch der Bergleute, die über Tage starben, wird gedacht. Ihre Namen sind auf einer Tafel in der Kapelle eingraviert.
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