Europäisches Parlament

In den Durchgängen gibt es einen Einblick in das langgestreckte Spinelli-Gebäude, wo Politiker, Lobbyisten und Journalisten versuchen, sich gegenseitig zu beeinflussen. Das Europäische Parlament wurde an der Rückseite des prestigeträchtigen Stationsplatzes erbaut. Bis in die 1970er Jahre schlug an diesem Ort das industrielle Herz des Viertels mit der Leopold-Brauerei und einer Reihe kleiner Firmen, die den Güterbereich des Bahnhofs nutzten. Auch Künstler arbeiteten hier gerne aufgrund der Nähe zu einer wohlhabenden Klientel, aber auch weil es hier günstige Ateliers gab, mit Nordlicht und Blick auf die Gleise.

Auf der anderen Seite des Spinelli-Gebäudes fällt das Ausmaß des Europäischen Parlaments (1992-1995) erst richtig auf. Es ist schließlich das größte Parlament der Welt. 754 Abgeordnete versammeln sich hier. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht, ein Vierteljahrhundert nach seiner Fertigstellung ist das Gebäude bereits veraltet. Verfall, Konstruktionsfehler, Leckagen und Probleme mit der Heizung zwingen das EP zu einer Entscheidung: Renovierung oder Abbruch. Erneut zeigt sich, wie schlecht moderne Gebäude altern und wie wenig nachhaltig das ist.

UiTinBrussel