Einst wurde Wervik als die südlichste niederländischsprachige Stadt der Nordhalbkugel bezeichnet. Am Ufer des Flusses Leie gelegen, der hier in Flandern einfließt, ist Wervik im Laufe der Geschichte zu einer Grenzstadt in jeglicher Hinsicht geworden. Der Vertrag von Utrecht (1713), der ein Ende von zwei Jahrhunderten Religionskonflikten und blutigen Kriegen in Europa markierte, teilte die Stadt buchstäblich in zwei Hälften: Der Stadtteil auf der anderen Seite (Rechten Ufer) der Leie wurde über Nacht französisches Gebiet und wird seither als Wervicq-Sud bezeichnet. Wer an eine Grenze denkt, denkt zweifellos an Schmuggel... Dank ihrer besonderen Lage wurde Wervik im 18. Jahrhundert zu einem wahren Schmuggelparadies. Seit 1963, als Comines-Warneton nach Wallonien (Hennegau) überstellt wurde, verläuft auch die Sprach-, Regional- und Provinzgrenze entlang Wervik. An der Grenze zwischen der Westhoek und der Leiestreek, genau im Dreieck Ieper-Kortrijk-Rijsel, haben die Grenzphänomene die Geschichte und das Erscheinungsbild Werviks stark beeinflusst.

Eine detaillierte Karte ist im Tourismusbüro (Koestraat 63, 89400 Wervik) erhältlich.