Skulpturenweg Lörrach | Kunstspaziergang durch die Kulturstadt

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Zuletzt überprüft: 8 November 2024

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Kunst im öffentlichen Raum begeistert - ob gegen­ständlich, abstrakt, witzig oder mahnend, die zahlreichen Skulpturen verleihen der Lörracher Innenstadt einen ganz besonderen Charakter.

Insgesamt 24 Kunstwerke laden dazu ein, Lörrach zu entdecken.



  1. Die Pyramide am Burghof “Truncated Pyramid Room” (gekappter Pyramidenraum) ist das Werk des Amerikaners Bruce Nauman und seine erste in Europa ausgestellte Arbeit. In 7,50 Meter Höhe erhebt sich die Pyramide mit ihren drei breiten, rechteckigen Öffnungen als begehbarer Raum. Naumans Vorbild scheint ambivalent. Er erinnert in Form und Begehbarkeit an die ägyptische Grabespyramide, wendet sich aber wieder davon ab, indem er die Spitze kappt und auch öffnet.
  2. "Sonnengesichter" des Lörracher Bildhauers Rudolf Scheurer begrüßen den Besucher des Museums am Burghof (2003). Bewusst bezieht sich der Künstler auf die in unserem Raum verwurzelte Beziehung zur Sonne als Leben und Freude spendendes Element. In speziellem Aluminium gegossen, haben die drei Gesichter eine positive Ausstrahlung. Gleich vis à vis steht auch Scheurers Skulptur aus dem Jahr 1962 "Evolution". Die im Juramarmor gearbeitete Skulptur wurde inspiriert von den Saris der Inderinnen.
  3. Sassen-Skulptur "Licht im Kopf“ nennt Beatrix Sassen ihr Werk für den neugestalteten Meeraner Platz. Die 3,20 m hohe, aus Aluminium gegossene, Skulptur zeigt das weiche Profil eines Gesichtes, dessen Ausdruck im auffallenden Licht besonders zum Vorschein kommt und leuchtet. Die wechselnden Lichtverhältnisse spielen dabei eine zentrale Rolle, fordern sie doch zur Selbstreflexion, zum inneren Dialog auf.
  4. "Suche der Stadt Bestes" heißt die Plastik von Ralf Johannes Kratz. Sie wurde am 25.05.2002 im Rahmen des Festaktes zum Stadtjubiläum "900 Jahre Lörrach" der Öffentlichkeit übergeben. Das Thema der Plastik stammt aus dem Buch des Propheten Jeremia. Dort heißt es "Baut Häuser, pflanzt Gärten, gründet Familien...sucht der Stadt Bestes... und betet für sie zum Herrn".
  5. Die Skulptur “Existenzielle Not” des Lörracher Künstlers Konrad Winzer fand ihren Platz zwischen Pfarrhaus und Stadtkirche. Winzer interpretiert in seiner Arbeit den leidenden und verzweifelten Menschen. Bewusst ist dieser Standort gewählt, denn der Skulptur gegenüber steht das ehemalige Kaufhaus (heute Stadtbibliothek) der jüdischen Familie Knopf. Sie hat ebenso wie die vielen Juden dieser Stadt die Schrecken des Nationalsozialismus, Leid, Verzweiflung und Vernichtung erfahren.
  6. Der Kronenbrunnen an der Ecke Herrenstraße/Baslerstraße schuf 1827 der Schweizer Künstler Urs Bargetzi. Die Bezeichnung des Brunnens geht zurück auf dessen Standort - vor dem ehemaligen Gasthaus zur Krone.
  7. Die Skulptur “Tendenz steigend” vor der Sparkassenfiliale Am Alten Markt schuf der Schwede Lasse Brander. Farbloses, transparentes Glas, in Rechtecke geschnitten und geschichtet windet sich graziös auf einem Granitsockel in die Höhe. Das auf die Glaskante treffende Licht setzt Farb- und Lichtspiele frei.
  8. Die Brunnenanlage Am Alten Markt von Franz Häring markiert mit einem kreisrunden Quellbecken das zentrale Wegekreuz des 1995 neu gestalteten Straßenraums. Den Endpunkt des Alten Markts bildet ein Monolith aus grünem Serpentin. Die Verbindung zwischen beiden Werken wird abends mit Lichtleit-Fasertechnik im Boden beleuchtet.
  9. Der aus Jurakalkstein geschaffene Marktbrunnen des Schweizers Urs Bargetzi aus dem Jahr 1838 ist eine Nachbildung des Brunnens auf dem Münsterberg in Basel.
  10. Die kubische Skulptur "Granit Rosa Porriño" auf dem alten Marktplatz stammt von Ulrich Rückriem. Mitten auf einem Kreuzungspunkt thront ein mächtiger Würfel aus Granit. Seine Gestaltung hat Konzept. Löcher, Risse und Spalten sind Spuren der natürlichen Herkunft des Gesteins. Zugleich sind sie auch ein Verweis auf die technische Umsetzung des Künstlers.
  11. Den Hirschenbrunnen an der Kreuzung Turmstraße/Tumringer Straße mit klassizistischer Säule und Stadtwappen im Trog hat Urs Bargetzi 1827 gestaltet. Hier stand ursprünglich das Gasthaus Hirschen.
  12. Das Hebeldenkmal im Hebelpark wurde 1910 von Wilhelm Gerstel als naturalistisch gestaltetes, überlebensgroßes Standbild des alemannischen Dichters geschaffen.
  13. Die Brunnenfiguren "Der Heiner und der Brassenheimer Müller“ von Karl-Henning Seemann verleihen dem Bahnhofsplatz eine fröhliche Note. Die Darstellung des dicklichen Müllers, der verdutzt dem auf seinem Gaul davon preschenden Heiner nachblickt, geht auf eine Kalendergeschichte von Johann Peter Hebel zurück.
  14. Vor dem neuen Rathaus steht die Skulptur “Triade” von Giancarlo Sangregorio. Sie ist eine abstrakte Steinplastik aus schwarz-grünem Serpentin und rotem schwedischen Granit. Die Brunnenskulptur “Lebensquell” von Jörg Bollin, ein fruchtförmiger Stein über den das Wasser quillt, symbolisiert den Ursprung alles Lebens.
  15. Die Großplastik “Lörracher Sitzende” von Franz Bernhard steht bei der Unterführungsstraße am Stadteingang. Der Künstler strebt mit dieser Stahlplastik eine wesenhafte Darstellung an. Absichtlich bleiben die Werkzeugspuren sichtbar, die Schweißnähte unbeschichtet und die Metallflächen unversiegelt.
  16. Max Laeugers Keramik-Relief an der Bonifatiuskirche zeigt den gekreuzigten Jesus mit Maria und Johannes sowie Elemente aus den biblischen Gleichnissen. Das im Geist des Jugendstil geschaffene Werk schuf Max Laeuger 1902.
  17. Die Brunnenskulptur “Wolkenwaage” auf dem Senigalliaplatz wurde 1997 von Franz Häring aus drei unterschiedlichen Werkstoffen, Stein, Stahl und Plexiglas, geschaffen und mit dem Medium Wasser verbunden. Vom Wasser inspiriert, versteht der Künstler das Wasserbecken als Schiff, in das er acht Fontänen als Segel hineinstellt. Lebendig wird seine Installation durch eine pendelnde Wasserschaufel, die zwei Mal pro Minute Wasser ins Becken gießt und den Kreislauf des Wassers symbolisiert. Eine quadratische, azurblaue Fläche aus Plexiglas mit dem Motiv eines Wolkenhimmels krönt die Wolkenwaage und gibt ihr den Namen.
  18. Die cor-ten-Stahl-Plastik des englischen Bildhauers Nigel Hall steht im städtischen Binnenraum vor dem Eingang des neuen Sparkassenerweiterungsbaus und der Westseite des Landratsamts. Nigel Hall ist ein Konstruktivist, der gegenstandslose Raumzeichen, vergleichbar mit Eduardo Chillida oder Norbert Krikke, entwickelt. "Raum und Zeit" sind untrennbare Beziehungsfaktoren dieser Freiplastik. Der Bildhauer gab seiner Plastik den Namen "Lörrach rising".
  19. "9. November" heißt die Skulptur vor dem Landratsamt Lörrach. Bernd Goering erinnert an drei Daten: 9. November 1918, 1938 und 1989. Alle drei Daten sind politische Ereignisse und Zäsuren in der Geschichte Deutschlands. Zwei aufrecht stehende Betonpfeiler flankieren zwei diagonale und sich scheinbar durchkreuzende Betonstützen. Gemeinsam bilden sie eine von beiden Seiten lesbare römische IX und XI. Der Werkstoff Beton soll an das jüngste Ereignis, den Fall der Mauer erinnern. Eingegossene Buchstaben verweisen zusätzlich auf die mit den Jahreszahlen verbundenen Ereignisse und erläutern sie zugleich.
  20. Die “große Säulenfigur” auf dem Senser-Platz stammt von Stephan Balkenhol. Eine männliche Figur steht auf einer leuchtend roten Säule. Balkenhol sieht in seiner Gestalt den bürgerlichen Zeitgenossen, den heutigen Menschen, und interpretiert ihn als alltäglich, unauffällig, durchschnittlich.Die Originalskulptur, aus Douglasienholz gefertigt, litt unter Witterungseinflüssen und musste restauriert werden. Seit 2016 hat diese nun ihren Platz im Kulturzentrum Burghof gefunden. Auf dem Senser Platz steh ein von Stephan Balkenhol gefertigtes Replikat der Skulptur aus Metall.
  21. “Unterbrochener Kreislauf der Natur” heißt der Brunnen von Bernd Goering in der Tumringer Straße 187. Die unvollkommene Kreisform symbolisiert das störende Eingreifen des Menschen in die Natur.
  22. Die Gedenktafel mit siebenarmigem Leuchter in der Synagogengasse zwischen Teichstraße und Neuer Marktplatz erinnert an die ehemalige Synagoge. In der Reichspogromnacht 1938 wurde dieser jüdische Ort schwer beschädigt und schließlich 1939 abgebrochen.
  23. Die Brunnenskulptur “Lebensbaum” steht auf dem Marktplatz und wurde von Michael Fischer geplant und realisiert. Über dem länglichen Brunnentrog erhebt sich der Lebensbaum mit einem Liebespaar in der Baumkrone als Symbol für alles Lebendige. Nicht ohne Grund wählt der Künstler lebendige Momente, findet doch auf diesem Marktplatz dienstags, donnerstags und samstags ein farbenfroher Bauernmarkt statt.
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Datenquelle: api user toubiz ( ©CC 4.0)

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