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Die ehemals eigenständigen bäuerlichen Gemeinden wurden 1972 mit einer Gebietsreform nach Achim eingemeindet. Ein dörflicher Charakter kann auch heute noch an verschiedenen Ecken entdeckt werden. Die Rundtour beginnt in dem „alten Dorf Achim“, führt an der Weser entlang bis nach Bollen, dann zurück durch Uphusen und am „Naturschutzgebiet Sandtrockenrasen“ entlang.
Wegbeschreibung:
Die Wandertour beginnt in dem „Achimer Bauernviertel“ (1) bei der St.-Laurentius-Kirche (2). Auf dem Parkplatz der Kirche finden Sie das erste Wanderwegschild. Gehen Sie nun über die Treppe in südlicher Richtung die „Kleine Kirchenstraße“ hinunter und biegen Sie rechts in die „Unterstraße“ ein (3). Folgen Sie dieser Straße, bis Sie auf die Straße „Am Werder“ (4) stoßen, in die Sie dann links einbiegen. Von dem Deich, auf dem Sie nun wandern können, haben Sie einen lohnenswerten Blick in die Achimer Marsch. Unbemerkt haben Sie jetzt den Ortsteil Bierden (5) erreicht. Hinter dem Gasthof „Zur Linde“ biegen Sie links in die Straße „Bierdener Marsch“. Danach geht es hinter dem Deichschart (Deichdurchlass) nach rechts weiter. Folgen Sie dem Weg, bis der Deich Ihren Weg kreuzt. Von hier ab verläuft der Wanderweg ganz wie Sie mögen auf dem Deich (6) oder auf der Straße am Deich entlang in Richtung Clüverswerder. Auf den zahlreichen Bänken können Sie in Ruhe einen Blick in die Bierdener Marsch (7) und auf die Weser genießen. Auch hier gehört die Marsch zum Landschaftsschutzgebiet Clüverswerder (8), das von Verden-Eissel entlang der Weser bis ans Bremer Gebiet reicht. Weiter führt Sie der Weg am Achimer Klärwerk (seit 1965 in Betrieb) vorbei bis zu der Stelle, wo die neben dem Deich verlaufende Straße nach rechts abzweigt. Dort finden Sie unterhalb des Deiches eine Schutzhütte. An dieser Stelle halten Sie sich links und laufen dem Deich folgend weiter. Nach wenigen Metern erreichen Sie zur Rechten einen von hohen Bäumen eingerahmten See. Durch die Bäume hindurch lässt sich das Gut Clüverswerder (9) erahnen. Der weitere Weg verläuft nun auf der Deichkrone. Vorbei an dem Sumpfgebiet „Pannen“ (10) nähert sich der Deich bis auf wenige Meter dem Weserfluss. Von hier lässt sich sehr gut der Schiffsverkehr auf der Weser beobachten. Mit dem Campingplatz ist auch der Ortsteil Bollen (11) erreicht. Ab hier können Sie wählen, ob Sie auf dem weichen Untergrund des Deiches oder auf der asphaltierten Straße wandern möchten. Beim Deichschart sollten Sie einen Moment innehalten und den Blick über die Marsch schweifen lassen. Auffallend sind die vielen Windkrafträder am Horizont.
Vom „Bollener Dorfkrug“ aus können Sie einen Abstecher zur Weser machen, wenn Sie den linken Weg an der Kreuzung einschlagen.
Wollen Sie gleich weiterwandern, biegen Sie rechts ab in die „Bollener Landstraße“. An der nächsten Kreuzung gehen Sie rechts in die „Bollener Dorfstraße“. Der Weg führt hier durch die Ackermarsch.
Kurz vor dem Ende des „Geestkampswegs“ wandern Sie rechts auf dem niedrigen Sommerdeich, bis Sie in das Wohngebiet Hilgenberg (12) gelangen, Dieses gehört zum Ortsteil Uphusen (13).“ Am Weserberg“ geht es rechts ab zur Straße „Am See“. Auf diesem Weg kommen Sie am „Naturschutzgebiet Sandtrockenrasen“ (14) vorbei und rechterhand liegt der im Sommer 1989 eingeweihte Bierdener Friedhof. Wandern Sie immer geradeaus über die Straße „In den Bergen“, bis Sie wieder auf den Deich treffen. Über die Bierdener Marsch und den Deich geht es zurück nach Achim, wo Sie über die „Unterstraße“ und „Kleine Kirchenstraße“ zum Ausgangspunkt gelangen.
Sehenswertes/Wissenswertes:
(1) Dorf Achim:
Der Bereich mit der historischen St.-Laurentius-Kirche und den umliegenden Gebäuden wird als Achimer Bauernviertel bzw. als das „alte Dorf Achim“ bezeichnet. Insgesamt wurden hier 14 Bauhöfe (große Bauernhöfe) zum größten Teil bis in das 20. Jahrhundert bewirtschaftet. Geschichtlich dürften sie die ältesten Siedlungsstellen des Ortes sein. Sehenswert ist hier auch das Clüverhaus (Große Kirchenstraße 1), ein typisch niedersächsisches Zweiständer-Fachwerkbauernhaus, das nach einem Brand des Vorgängerbaus 1824 neu errichtet, später in den 1970er Jahren von der Stadt gekauft und restauriert wurde. Wo einst Mensch und Tier unter einem Dach lebten, wird heute ein integratives Café betrieben. Bei der benachbarten Hofstelle Meislahn (Kleine Kirchenstraße 2) sind nach Restaurierung der alten Fachwerkscheune einige Gefache mit Weidengeflecht wieder eingebaut worden.
(2) St. Laurentius-Kirche:
Das 1257 erstmals urkundlich erwähnte Gebäude ist das älteste Bauwerk der Stadt. Die Kirche diente in Kriegszeiten und bei Bränden als Zufluchtsort. Ursprünglich als romanischer Feldsteinbau errichtet, wurde die Kirche später u.a. um zwei Kapellen erweitert. Sehenswert sind die Kanzel von 1631, der spätbarocke Altar von 1750 sowie ein spätromanischer Taufstein. www.st-laurentius-achim.de, Kirchenführung: Tourist-Information Achim, Tel. (04202) 2949, www.achim.de.
(3) Ehemaliges Gefängnis:
Zur rechten Seite befindet sich ein Haus, dessen Fundamente teilweise aus Findlingen bestehen. Hier war in alter Zeit das Gefängnis des Gohgerichtes Achim untergebracht. An der Mauer befindet sich eine kleine Tafel mit Informationen zu diesem Haus.
(4) „Am Werder“:
Die Straßenbezeichnung (Werder = Insel) erinnert daran, dass dieser Achimer Ortsteil bei Hochwasser der Weser zu einer Insel wurde.
(5) Dorf Bierden:
Bereits 1059 wurde der Ort Bierden urkundlich erwähnt. Archäologische Funde bezeugen, dass es sich um ein uraltes Siedlungsgebiet handelt. Ursprünglich war Bierden ein reines Bauerndorf, doch durch den Zustrom von Heimatvertriebenen wuchs es nach dem 2. Weltkrieg sehr schnell an. Durch den Wandel der Zeit sank die Zahl der hauptberuflichen Landwirte, stattdessen haben sich Gewerbebetriebe angesiedelt. Im Jahre 1972 wurde das Dorf Bierden durch die Gebietsreform zu einem Ortsteil von Achim.
Tipp: Eine Infotafel des Achimer Heimatvereins mit der Geschichte des Ortes befindet sich bei dem Radlerrastplatz in der Fahrenholzstraße/Auf dem Brink (ca. 350 m vom Gasthaus „Zur Linde“ entfernt).
(6) Deich:
Der Deich ist durch seine Höhe ein besonderes Trockenbiotop mit eigenen Pflanzenarten. Wildbienen und –hummeln graben in den Damm ihre Niströhren.
(7) Bierdener Marsch:
Die Marschlandschaft hat hier noch weitgehend ihren ursprünglichen Charakter als Weidemarsch mit Weißdornhecken und dazwischenstehenden Bäumen wie Stieleichen, Eschen, Feldahorn und vielen anderen Bäumen erhalten. Kleinere Gewässer und Laufgräben ergänzen den Lebensraum für die Tierwelt. Weit zu hören ist oftmals der Ruf des Kuckucks.
(8) Clüversee:
Auf der Insel im Clüversee kann gelegentlich eine große Kolonie von Graureihern und Saatkrähen beobachtet werden. Der Brutbetrieb beider Arten beginnt im April mit dem Nestbau oder der Nestausbesserung und endet Anfang Juli mit dem Ausfliegen der letzten Jungreiher. Auf dem Teich halten sich Bless- und Teichhühner auf sowie seit einigen Jahren ein Paar Nilgänse, die als ursprünglich Zooflüchtlinge inzwischen dauerhaft zur Landschaft gehören. Im Sommer sind Seefrösche schon von weither zu vernehmen.
(9) Gut Clüverswerder:
Das Gut Clüverswerder war ehemals eine mit Wällen und Gräben wohlbefestigte Wasserburg. Es gehörte dem Geschlecht der Clüver, das schon seit ca. 1100 in Achim ansässig war. 1660 starb der letzte Erbe des Hofes, der dann bis 1772 in schwedischer Hand war. 1772 wurde das Gut von einem Bremer Bürger gekauft.
(10) Sumpfgebiet „Pannen“:
Richtung Bollen rechter Hand liegt ein kleines Feuchtgebiet, der sogenannte „Pannen“, ein Refugium für Wasser- und Sumpfvögel. Aus den angrenzenden dichten Gehölzstreifen ist in den frühen Sommermonaten auch oft der Gesang der Nachtigall zu hören.
(11) Dorf Bollen:
Um 1120 erstmalig in einer Urkunde als „Bonlande“ erwähnt, heißt das Dorf seit 1515 Bollen (mitteldt. „Siedlung auf dem Hügel“). Bis 1914 konnten die Bauern per Fähre auf die andere Weserseite übersetzen. Das idyllische Dorf ist heute durch Pferdewirtschaft der Reiterhöfe geprägt und bietet auf den umliegenden Campingplätzen direkt an der Weser zahlreichen Campern eine naturnahe Herberge. Tipp: Beachten Sie auch die Infotafel des Achimer Heimatvereins mit der Ortsgeschichte gegenüber vom „Bollener Dorfkrug“.
(12) Wohngebiet Hilgenberg:
Die Bezeichnung kommt aus dem Mittelniederdeutschen und bedeutet „heiliger Berg“. In einem angrenzenden Waldstück soll in früheren Zeiten die Jacobikapelle gestanden haben.
(13) Dorf Uphusen:
Erstmals wurde das Dorf Uphusen im Jahre 1219 erwähnt, doch vorgeschichtliche Funde lassen vermuten, dass das Gebiet bereits vor 3000 Jahren besiedelt war. Um 1900 prägte eine Dünenkette mit bis zu 20 Meter hohen Erhebungen das Ortsbild. Aufgrund der industriellen Entwicklung verschwanden die Sandberge und Heideflächen.
(14) Naturschutzgebiet Sandtrockenrasen mit Ellisee:
Das 1994 unter Naturschutz gestellte Gebiet ist Teil eines Dünenzuges, der sich nach der Eiszeit durch Verwehungen bildete. Die ursprünglich mächtige Dünenkette zog sich von Bremen-Lesum über Achim und Verden bis nach Nienburg. Die nährstoffarmen Sandtrockenrasen sind nur noch selten zu finden. Sie stellen einen unverzichtbaren Lebensraum für spezialisierte und bedrohte Arten, wie Wildbienen, Käfer und Heuschrecken dar.
Der Ellisee erhielt seinen Namen von der letzten Besitzerin der ehemaligen Anbauerstelle am See, Elli Züwering, vielen Uphuser Einwohnern als Kösters Elli in Erinnerung. Dieser kleine Hof wurde 1843 von Hinrich Köster als einsames Anwesen zwischen Bierden und Uphusen am alten Postweg von Bremen nach Verden gegründet. Und so war es nahe liegend, das nach dem Sandabbau durch Saugbagger geschaffene namenlose Gewässer als „Ellisee“ zu bezeichnen. Diese Namensgebung ist im Laufe der Zeit auch in den offiziellen Sprachgebrauch eingeflossen.
Die Tour finden Sie auch bei Komoot.
Sicherheitshinweise:
auf der gesamten Tour gilt der Hinweis, dass die Wege auf eigene Gefahr begangen werdenes wird keine Garantie zur Benutzbarkeit der Wege übernommenin den Städten/Orten gilt generell erhöhte Aufmerksamkeitauf der Tour muss mit Gefahrenstellen gerechnet werden, wie z.B. Poller, Umlaufsperren und ungesicherten Querungen
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