Mantelburg-Weg HRW 12

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18,9 km
724 m
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Zuletzt überprüft: 25 November 2024

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Burg Lauenstein – Die Mantelburg

Zu Thüringen, genauer zur Orlamünder Herrschaft gehörte im Mittelalter auch die Burg Lauenstein, die nur drei Kilometer von Probstzella entfernt liegt. Für das Jahr 1222 wird ein Heinrich von Lauenstein benannt. Die Burg unterteilt sich heute in einen Orlamünde-Bau und einen nach den späteren Besitzern benannten Thüna-Bau.

Die Sage von der Mantelburg, eine der am besten erhaltenen und schönsten Ritterburg Deutschlands, erzählt, dass die Burg Lauenstein auf dem 550 m hohen Bergkegel hoch über der Loquitz bereits im Jahre 915 durch den Frankenkönig Konrad I. als Bollwerk gegen die vordringenden Sorben und Wenden gebaut wurde. Der Burgenromantiker Dr. Erhard Messmer, der Retter der Burg Lauenstein – über dem Eingangstor erinnert eine Inschrift an ihn – schrieb über die Höhenburg im thüringisch-fränkischen Schiefergebirge in einem Artikel in der FWV-Zeitschrift:

„Die Geschichte der Burg Lauenstein ist wie die eines vielbewegten Menschenlebens. Frohe und bewegte Tage im bunten Wechsel, Zeit der Not, Trübsal und Erniedrigung folgen auf Reichtum, Glanz und Üppigkeit.“

Der Beginn einer demütigen Erniedrigung nahm im Jahre 1806 ihren Anfang, als es der königlich-bayerische Landrichter Sondinger auf eigene Faust vorzog, im nahen Ludwigsstadt zu residieren, als auf der damals schon arg verwahrlosten „Mantelburg“. So entschloss sich die Bayerische Regierung 1815, das „alte Felsennest“ an einen Bürger aus dem Umland zu verkaufen. Als die Besitzer in den 1860-er Jahren verarmten, fiel die Burg in die Hände seiner Gläubiger. Um wenigstens zu etwas Geld zu kommen, vermieteten sie die herrlichen Räume an über 20 arme Familien. Die Burg schien dem Untergang endgültig geweiht zu sein.

Durch die Armut und den Unverstand ihrer letzten Mieter – Schiefertafelmacher, Schieferbruch- und Waldarbeiter – erlitten die Räume der Burg unermessliche Schäden. „In den gotischen Säulenhallen des Erdgeschosses befanden sich die Stallungen für Hasen, Ziegen, Schweine und andere Haustiere. Der imposante Rittersaal war zur Waschküche und Werkstätte verkommen und die herrlichen Räume der Obergeschosse hatte man durch die Einziehung von Zwischenwänden und Benagelung der geschnitzten Plafonds in Kleinleutewohnungen gewandelt. Angesichts solch himmelschreiender Verwahrlosung drängte sich wohl ... die Frage auf: Wie lange wird es dauern, bis auch dieses stolze Denkmal alter Ritterlichkeit das Schicksal so vieler deutscher Burgen teilt?“, erfahren wir von Dr. Messmer.

Dieses Schicksal blieb der Burg Lauenstein erspart. Im Jahre 1896 kaufte Dr. Erhard Messmer für 14.000 Mark die völlig heruntergekommene Burg, um sie innerhalb weniger Jahre in „späthistoristischem“ Sinne zu renovieren und mit entsprechendem Mobiliar auszustatten. Kurze Zeit später wurde der Wehrgang, eine Hauptzierde des inneren Burghofes, eingebaut. Zu den besonders sehenswerten Räumen gehört der Betsaal. In ihm sind biblische Wandfresken aus der Erbauungszeit des Thünaflügels zu sehen. So die Taufe Jesu, das letzte Abendmahl und andere Darstellungen. Er nutzte die Burg auch als Hotel.

Schon im Jahre 1899 ist die Rede von Tausenden von Besuchern auf die Burg, darunter Architekten, Maler, Kunstfreunde, Altertumsforscher und Künstler, als Gäste der „fränkisch-thüringischen Grenzwarte“. Drei Bundespräsidenten – Lübke, Heinemann, Carstens – waren schon Besucher auf der Mantelburg, und, wenn man so will, auch Theodor Heuß, der 1917 als junger Mann einem Gelehrtenkreis auf der Burg angehörte. Auch Ringelnatz war bei Dr. Messmer ein immer zu Späßen aufgelegter, gern gesehener Burgführer.

Während des 1. Weltkrieges diente die mittelalterliche Burg als Lazarett und Genesungsheim, im 2. Weltkrieg ab 1943 war eine Dienststelle der deutschen Spionageabwehr dort untergebracht. Nachdem die Burg Lauenstein im Jahre 1962 vom bayerischen Staat übernommen wurde, dauerten die Renovierungsarbeiten 13 Jahre lang.

Die Sage erzählt, dass die Mantelburg durch den Frankenkönig Konrad I. erbaut wurde. Die Errichtung dürfte jedoch auf das 12. Jahrhundert zurückgehen, ist nicht belegbar und bleibt sagenhaft. Ihren Ursprung hat die Burg Mitte des 12. Jahrhunderts. Erstmals urkundlich erwähnt wird sie im Jahre 1222 als Lewinsteine. Als Erbauer werden die Herren von Könitz genannt. Spätere Besitzer waren dann die Grafen von Orlamünde.

Gegenwärtig steht die Burg immer noch im Besitz und in der Verantwortung des bayerischen Staates. Sie erstrahlt weiter in aller Pracht und Schönheit und lädt alle interessierten Menschen zum lohnenswerten Besuch ein.

Kultur und Natur pur – so könnte man diesen Hauptrundwanderweg überschreiben. Die Mantelburg, die Griffelschieferbrüche, Kirche und Tanzanger in Ebersdorf, Marienkapelle, Marktplatz und Schiefermuseum in Ludwigsstadt, der geschichtsträchtige Thünahof, das „Golddorf“ Steinbach an der Haide mit dem noch gemeinsam genutzten Pflanzgarten (Pflanzbeet) und der Kirche lassen in anschaulicher Weise viele Geschehnisse in der Vergangenheit unserer Frankenwaldheimat wieder lebendig werden. Auf zwei längeren und auch zum Teil recht steilen Anstiegen lernen wir auf dieser schönen, abwechslungsreichen Wanderung den „typischen“ („Schiefer“-) Frankenwald mit seinen engen Tälern und den bewaldeten Steilhängen kennen. Auf weiten Strecken genießen wir die Stille weiter Wälder fernab jeglicher störender Beeinträchtigung. Zu einem besonderen Erlebnis werden ebenso die herrlichen Ausblicke zwischen Ludwigsstadt und Ebersdorf, oberhalb der Lauensteiner Siedlung, und auf der Höhe zwischen Thünahof und Steinbach an der Haide. Neben den vier Hauptorten sind die Tallandschaften der Loquitz und des Fischbaches, die Fischbachsmühle und die landschaftlich besonders schön wirkenden Hochflächen rund um Ludwigsstadt weitere Höhenpunkte der Wanderung. – Einkehrmöglichkeiten.

Wir begeben uns in nördliche Richtung in den Heinleinsweg und gehen mit der Markierung des Burgenweges (bis nach Lauenstein!) über die Eisenbahnbrücke zu einer Wegegabelung, wo wir rechts dem Feldweg zum Wald folgen mit herrlichen Ausblicken auf Ludwigsstadt und das reizende Umland.

Wir laufen durch gepflegte Waldabteilungen zum Waldausgang, dann über eine Wiese hinüber zu einem Fahrweg. Dort wenden wir uns rechts und wandern in gerader Hauptrichtung weiter mit einem schönen Blick auf Ebersdorf und das Taugwitztal um dann links abwärts einen Flurbereinigungsweg zu erreichen. Er bringt uns leicht fallend in das nahe Ebersdorf mit dem Tanzanger an der sehenswerten Kirche. Diesen Abstecher sollten wir nicht versäumen!

Wir gehen nach der Bushaltestelle am Ende der Ortsstraße „Im Geschwende“ die Hauptstraße kurz nach rechts, dann links zwischen den Häusern eine kurze Wegstrecke aufwärts, dann im Freien bald nach rechts und dann wieder links weiter durch einen Hohlweg bergan auf einem Steig im Wald steil aufwärts. Wenn wir schon bald eine Forststraße überqueren, kommen wir an einstigen Griffelschieferbrüchen vorbei (Info-Tafel!). Wir wandern weiter steil bergan.

Ca. 300-400 m nach der Forststraße müssen wir auf einem Steig nach rechts (auf MZ achten!) abbiegen. Weiterhin leicht steigend erreichen wir auf schönen Waldwegen an einem Wendeplatz den Beginn einer Forststraße, die uns durch den Wald ins Freie führt. Ehe der Weg abwärts zur Siedlung abfällt, biegen wir scharf nach links ab und folgen dem Weg leicht aufwärts. Im Freien freuen wir uns über die phantastische Aussicht.

Wir wandern in einem weiten Rechtsbogen durch die Felder mit wechselnden, immer beeindruckenden Ausblicken auf die Mantelburg, eingebettet in eine schöne Landschaft. Bald stoßen wir auf die Lauensteiner Ringstraße. Ihr folgen wir kurz abwärts und biegen noch vor der Siedlung in einen Feldweg nach links ab. Wir gehen mit schönen Ausblicken durch die Flur zum Wald und dort gleich nach rechts kurz und ziemlich steil abwärts und dann am Damm des Kirchbachteiches weiter.

Ein weicher, naturbelassener Weg führt uns, begleitet vom Lauensteiner Märchenpfad nach rechts. Von weit unten grüßt der Kirchbach aus seinem engen Waldtal. Wir laufen ziemlich eben weiter. Auf der Höhe des Sportplatzes bieten sich die ersten Ausblicke, wenn wir dort steil abwärts Lauenstein erreichen.

Im Ort führt uns der Markgrafenweg aufwärts zur malerischen Mantelburg. Wir laufen auf der anderen Burgseite die Zufahrtsstraße abwärts, dann nur kurz die Hauptstraße abwärts. Bald biegen wir dann auf einen Steig nach links ab und folgen ihm im Ort steil abwärts. Auf einer Ortsstraße gehen wir kurz nach rechts, biegen scharf nach links ab und laufen vor den letzten Häusern auf einem Wiesenpfad rechts abwärts, über die B 85 zum Parkplatz.

Wir wandern nach rechts, kommen am ehemaligen Bahnhof vorbei, queren auf einem Wiesenweg das Tal der Loquitz zur Kneippanlage mit Tretbecken und Armbad am anderen Talrand. Wir laufen nach links auf den Fahrweg, biegen nach 200 Metern wieder nach links auf einen Steig oberhalb der Loquitz ab und gehen bis zur Fischbachsmühle (Cafe und Pralinenverkauf).

Dort wenden wir uns nach rechts in das Fischbachtal und laufen auf einem Forstweg beständig leicht aufwärts, dann mit einem geteerten Wirtschaftsweg ziemlich steil bergan zur Höhe in das Gold-Dorf Steinbach a. d. Haide. Hier bieten sich herrliche Ausblicke auf die Höhen des Thüringer Schiefergebirges; nördlich auf der Höhe: Großgeschwenda.

Ehe wir uns auf der Hauptstraße gleich wieder mit unserem Wanderweg scharf nach rechts wenden, lernen wir erst einmal das sehenswerten Gold-Dorf mit dem schön gestalteten Pflanzgarten und der Pfarrkirche St. Elisabeth kennen. Dann verlassen wir den Ort auf der Straße nach Ludwigsstadt und biegen in einer Rechtskurve von der Straße ab und laufen geradeaus den Feld- und Wirtschaftsweg aufwärts zum Wald auf die Höhe.

Am Waldende wenden wir uns nach rechts und wandern im Wald, am Waldrand und bald auf einem Feldweg links abwärts. Wir freuen uns dabei über die Ausblicke auf den Wetzstein mit dem Altvaterturm, auf das Windrad auf der Lauenhainer Höhe, über den Blick vom Sommerberg über das Loquitztal mit Ottendorf zum Winterberg.

Unser Rundweg führt uns über die Wiesen und kurz vor Ludwigsstadt dann auf dem befestigten Fahrweg mit der Straße „Am Sommerberg“ abwärts zur Marienkapelle und über die Hauptstraße weiter zu unserem Ausgangspunkt. Unterwegs genießen wir den herrlichen Blick auf die Wahrzeichen der Stadt auf den Marktplatz mit der Michaeliskirche und dahinter auf das dominierende, 200 m lange und 26 m hohe Trogenbach-Viadukt der Eisenbahnstrecke München Berlin.

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