Floßherren-Weg

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22,3 km
773 m
04u27
Extreme

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Zuletzt überprüft: 26 November 2024

Beschreibung vom Autor

Auf dieser Wanderung lernen wir den „echten“, den „tiefen“ Frankenwald kennen, den Frankenwald der Flößer. Wir spüren es, wenn wir die steilen Waldhänge empor wandern und in tief eingeschnittenen Tälern die vormaligen Floßbäche queren oder ihnen folgen. Allenthalben stoßen wir am Wegesrand und in den Dörfern auf Relikte der einstigen Flößerei und auf Zeugnisse tiefer Gläubigkeit der Menschen dieser Region. Wir kommen dabei durch weite, stille Wälder und werden in vormaligen Flößerorten an vergangene Tage erinnert, als die Flößer über Jahrhunderte hinweg ihrer schweren und gefahrvollen Arbeit nachgingen. Die Wanderung führt aber auch über freie Höhen mit schönen Ausblicken über das weite Meer der Wälder unserer Frankenwaldheimat.

Das Ziel der Wanderung ist die Wallfahrtskirche in Glosberg, mit der die tiefe Frömmigkeit der Flößer und der Menschen dieser Region ebenfalls zum Ausdruck kommt.

Floßherren-Weg 21 km

a) Von Steinwiesen nach Wilhelmsthal 10 km

Ausgangspunkt ist das untere Ende des lang gestreckten, 1323 erstmals als „Steinige Wiesen“ erwähnten, anerkannten Erholungsortes Steinwiesen (350 – 650 m über NN) am Parkplatz der Touristinformation des Oberen Rodachtals. Im diesem, zu den Hauptorten der Flößerei zählenden Ort sind historische Gebäude und die Pfarrkirche St. Maria, eine ehemalige Wallfahrtskirche, sehenswert.

Wir wandern auf der Straße in Richtung Neufang, überqueren am Ortsende den alten Floßbach und das Tal und laufen auf einem Hangweg nahe des Tales aufwärts zur Höhe der Leitschmühle, zu der wir auf einem Pfad links abwärts über die Leitsch kommen. Wir wandern wieder links abwärts, am Werksgelände entlang zur Straße und diese aufwärts. In der Kurve gehen wir lange auf einem naturnahen Weg geradeaus im Plösengrund aufwärts und schließlich nach rechts abbiegend eine „echte“ Frankenwaldhöhe ziemlich steil aufwärts. Oben wandern wir mit schönen Weitblicken durch die Fluren nach dem zwischen Leitsch und Remschlitz 588 m hoch gelegenen Neufang, wo die kath. St. Laurentiuskirche zu stiller Einkehr einlädt; sie kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.

Am Bushäuschen vorbei gelangen wir zum Ortsende, dann auf einem Wirtschaftsweg durch die Fluren und auf bequemen Waldwegen abwärts in das Remschlitztal. In noch zwei wieder steilen Anstiegen kommen wir über „Berg und Tal“ hinauf zur Straße (Steinberg-Birnbaum). Wir überqueren sie schräg nach rechts zu einer schmalen, nicht umgehbaren Stichstraße, der wir am Steffahof vorbei mit schönen Ausblicken auf Wilhelmsthal und das Umland bis in das Grümpeltal folgen.

Noch vor der Grümpelbrücke aber biegen wir scharf nach links ab, gehen auf einem Wiesensteig kurz aufwärts zum Waldeck und laufen dann auf einem Forstweg parallel und nahe von Grümpel und Straße einen guten Kilometer durch den Wald, bis wir kurz vor dem Ortsschild wieder auf die Straße stoßen. Hier freuen wir uns über den schönen Blick auf das malerisch, stufenförmig am Südhang des Eichsberges gelegene Wilhelmsthal mit der Kirche auf der Höhe. Der Urlaubsort war einer der Hauptpunkte der Flößerei und der Schanzenbinderei (Schanzenbinderweg: Wilhelmsthal-Schwarzenstein).

Kapellen, Kreuze und Marterln am Wege zeugen von der tiefen Gläubigkeit der Bevölkerung. Von den Höhen bieten sich weite Rundblicke auf die waldreiche Umgebung bis hin zum Fichtelgebirge, Staffelberg, zu den Banzbergen, zur Veste Coburg und ins Thüringer Land.

b) Von Wilhelmsthal über zwei Täler bis nach Glosberg 11 km

Wir laufen in Wilhelmsthal am Gasthaus Hauptmann vorbei die Hauptstraße kurz aufwärts, kommen im Birkenweg nach links zum Wald und wandern dort auf naturbelassenen Wegen aufwärts. Am Kamm oben angekommen, biegen wir nach rechts ab und folgen dem Forstweg stets geradeaus. Der Borkenkäfer hat auch rund um Wilhelmsthal zugeschlagen und so bietet sich lange ein schöner Blick auf das Bergdorf und ins Grümpel- bzw. Kronachtal. Wenn wir auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg stoßen, folgen wir diesem nach links auf die Höhe zu einer Anlage mit Infotafel und einem herrlichen Frankenwaldblick.


Wir wandern geradeaus durch die Fluren weiter, gehen dann ziemlich lange abwärts, ehe wir auf einem Jägersteig (auf Einstieg achten!) ziemlich steil nach rechts abwärts in das enge, waldumsäumte Tal der Teuschnitz kommen. Wir überschreiten den einstigen Floßbach auf einem Floßsteg und kommen in das lang gestreckte Kirchdorf (kath. St. Josephs-Kirche) Gifting.
Unterhalb des Dorfes, in dessen Umfeld viele reich verzierte Marter stehen, mündet die Teuschnitz in die Kremnitz, deren Wasser später bei der Fehnenschneidmühle mit dem Wasser der Grümpel die Kronach bilden.


Wir wandern geradeaus über die alte Steinbrücke und die Straße und weiter auf einem Feld- und Waldweg geradeaus empor zum Größauer Wegekreuz.
Wir wenden uns nach links und wandern auf einem angenehmen Forstweg mit dem FrankenwaldSteig zunächst recht steil, dann lange mäßig steigend geradeaus weiter zur Höhe, an der Einzel Eichelberg (rechts) vorbei bis zur Einzel Schafhut. Von hier aus erreichen wir auf der Stichstraße das Trebesberger Wegekreuz, wo wir nach dem Wandern in der Stille der Waldeinsamkeit einen herrlichen Frankenwald-Rundblick genießen. In dem drei Anwesen zählenden Trebesberg zeugen im Umfeld Bildstöcke, ein Bildkasten (in einer Tanne) und schöne Kapellen von der Gläubigkeit der Menschen.


Ohne Abstecher wenden wir uns nach rechts zum Wald und wandern durch abwechslungsreiche Waldbestände abwärts. An einer Wegespinne biegen wir nach etwa einem Kilometer nach links zur 1848 errichteten Waldkapelle ab und verweilen kurz am idyllischen Ort. Wir laufen am Grab eines unbekannten Soldaten vorbei, dann den Kreuzweg sehr steil abwärts in den Wallfahrtsort Glosberg im weiten Talgrund der Haßlach zu der sehenswerten Wallfahrtskirche St. Maria mit der verschieferten Zwiebelkuppe. Flößer und Floßherren würden uns zu stiller Einkehr, zum ehrfürchtigen Staunen über Gottes wunderbare Schöpfung und zu kurzer Andacht in die sehenswerte Wallfahrtskirche einladen.


Wer den sehr schönen, aber auch sehr steilen Abstieg auf dem Kreuzweg nach Glosberg meiden will, muss von der Kapelle kurz zum Forstweg zurücklaufen und ihm dann mit dem Europäischen Fernwanderweg (blaues X) abwärts in den Wallfahrtsort folgen.

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