Sperranlage Sambeek

Der Bau eines Wehrs und einer Schleuse in der Maas bei Sambeek in den 1920er Jahren war Teil eines größeren Plans, die Maas besser kontrollierbar und befahrbar zu halten, indem sie kanalisiert wurde. Nicht jeder war davon begeistert.

So bemerkte das Boxmeers Weekblad am 5. Juni 1920, dass etwa 160 Morgen Land verloren gehen würden: „Nicht nur die großen Bauern, sondern auch der kleine Mann, der hier jährlich seinen Vorrat an Heu für den Winter anlegt, wird darunter leiden. Auch wenn der Staat den Eigentümern die enteigneten Grundstücke großzügig ausbezahlt, gibt es damit noch kein Gras und Heu als Ersatz. Und das wird benötigt werden.“

Aber das größere Interesse an einem kontrollierten Fluss wischte diese Einwände beiseite. 1929 wurde das Wehr- und Schleusenkomplex bei Sambeek in Betrieb genommen. Als Regenfluss ist die Maas für ihren Wasserstand stark von den Niederschlägen abhängig. Um in trockenen Zeiten die minimale Wassertiefe von drei Metern aufrechterhalten zu können, wurden sechs Wehre im Fluss gebaut. Diese Wehre befinden sich in Borgharen, Linne, Roermond, Belfeld (alle in Limburg), Sambeek und Grave. Zwischen 1932 und 1936 kam das Wehr bei Lith hinzu.

Von Borgharen bis einschließlich Sambeek wurden die Wehre alle nach dem gleichen Prinzip gebaut. Das Wehr besteht aus zwei Teilen. Ein Teil ist nach dem Poirée-System gebaut, der andere ist mit sogenannten Stoney-Schützen ausgestattet. Das Poirée-Wehr besteht aus 13 Öffnungen von 4,85 m zwischen den Stützen. In jeder Öffnung können drei Schotten von 1,56 m übereinander platziert werden. Bei einem Wasserabfluss der Maas von weniger als 200 m³ ist das Poirée-Wehr vollständig geschlossen und der Wasserspiegel wird weiter mit den Stoney-Schützen in zwei Durchflussöffnungen von 17 Metern geregelt.

Liegt der Wasserabfluss zwischen 200 m³ und 1070 m³, werden so viele Schotten entfernt, dass die Pegelregelung so lange wie möglich mit den Regel-Schützen durchgeführt werden kann. Bei einem Abfluss von mehr als 1070 m³ sind alle Schotten entfernt und die Stützen werden flach auf den Flussboden abgesenkt. Die Stoney-Schützen sind dann vollständig hochgezogen und die Schifffahrt muss die Schleuse nicht benutzen.

Das muss natürlich sein, wenn das Wehr in Betrieb ist. Dann muss geschleust werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Binnenschifffahrt enorm. 1953 passierten bereits 60.398 Schiffe die Schleuse bei Sambeek. Das führte zu langen Wartezeiten, und deshalb wurde das komplex in den Jahren 1964-1968 um zwei kleinere Kammern von 142 Metern erweitert.

Die Ankunft größerer Binnenschiffe (mit einer Länge von 190 Metern und einem Tiefgang von 3,50 Metern) erforderte von Rijkswaterstaat Anpassungen an den drei Schleusen. Die beiden „kleinen“ Schleusen erhielten 2011-2012 neue Türen, Bewegungsmechanismen und Antriebe. Und bei der langen Schleuse, mit einer Kammer von 260 Metern Länge, wurden die Köpfe 2013 von 14 auf 16 Meter verbreitert. Darüber hinaus werden die Schwellen und Böden vertieft und die Kammerwände erhöht.

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