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Diese Etappe führt uns von der Abteikirche St. Mauritius in Tholey über die Marienverehrungsstätte im Härtelwald nach Illingen zur Bergkapelle.
Den Anfangspunkt dieser Etappe stellt die Abteikirche St. Mauritius in Tholey dar. Die Abteikirche geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Ihre Vorgängerkirche fand 634 n. Chr. die erste Erwähnung. Heute noch leben und arbeiten Benediktinermönche in Tholey.
Die neugotische Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ in Marpingen wurde 1902/03 auf der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus vom St. Johanner Architekten Wilhelm Hector errichtet. Das Selbstbewusstsein und die religiöse Vitalität der Gemeinde, die in diesem Sakralbau zum Ausdruck kommen, manifestieren sich auch in der Tatsache, dass dem Kirchenbauverein, der die Errichtung des Gotteshauses unterstützte, Ende des 19. Jahrhunderts alle 2000 Katholiken der Gemeinde beitraten.
Kunsthistorisch bemerkenswert in der ursprünglich der Abtei Tholey inkorporierten Kirche ist ein spätmittelalterliches Altarretabel, das im neugotischen Bau auf der Südseite unter einem Kirchenfenster eingelassen wurde. Es gehört zu den ältesten Zeugnissen der Marienverehrung in Marpingen. Weit in die Vergangenheit zurück reicht auch die Geschichte des Marienbrunnens (im Volksmund „Maieborn“) in unmittelbarer Nähe der Pfarrkirche, der bereits im Mittelalter ein beliebter Marien-Wallfahrtsort war
Am Ortsrand von Marpingen liegt die Marienverehrungsstätte „Härtelwald“. Hier passiert der Wanderer zunächst die Außenverehrungsstätte mit stilisiertem Rosenkranz und Muttergottesfigur und erreicht unmittelbar danach die Marienkapelle. Die in den Jahren 1932 bis 1935 errichtete Kapelle und die zunächst unmittelbar danebenliegende Mariengrotte sind an der Stelle erbaut worden, an der 1876 die Muttergottes erstmals drei achtjährigen Marpinger Mädchen erschienen sein soll.
Die Ereignisse im Härtelwald fanden schnell ein internationales Echo, und Marpingen galt – trotz des „Kulturkampfes“, den der preußische Staat seinerzeit gegen die katholische Kirche führte - schon bald als „deutsches Lourdes“. Als im Jahr 1999 erneut drei „Seherinnen“, dieses Mal erwachsene Frauen aus drei verschiedenen saarländischen Dörfern, im Härtelwald insgesamt 13 angekündigte Erscheinungen hatten, kamen abermals viele Tausend Pilger aus aller Herren Länder nach Marpingen. Im Dezember 2005 wurde der Härtelwald mit Kapelle und Marienquelle offiziell vom Bistum in Trier als Gebetsstätte anerkannt. Die Marienkapelle und ihr Umfeld wurden in den Jahren 2006 bis 2008 von der Gemeinde Marpingen umfangreich saniert und neu gestaltet.
Von der Kapelle aus führt der Jakobsweg über den Kreuzweg mit 14 Stationen hinauf zur 300 m entfernten Marienquelle. Auch die Quelle und ihr gesamtes Umfeld wurden von der Gemeinde mit großem Aufwand neu gestaltet. Im Zuge der in den Jahren 2004 bis 2006 durchgeführten Maßnahmen entstand auch eine überdachte Andachtsstätte, die rund 120 Pilgerinnen und Pilgern Platz bietet.
Kurze Zeit später passiert der Wanderer das „Bergmannskreuz“, das gemeinsam mit dem erst vor wenigen Jahren unmittelbar daneben errichteten Nachbau eines Stollenmundloches als Wahrzeichen für einen ehedem – auch für Marpingen - wirtschaftlich bedeutsamen und kulturhistorisch bemerkenswerten Berufszweig fungiert. Hier trafen sich bis ins 20. Jahrhundert hinein die Bergarbeiter des Dorfes, um zum Wochenbeginn gemeinsam zu Fuß zu den Grubenstandorten im Süden aufzubrechen.
Der Jakobsweg verläuft ab hier parallel zur Landstraße bergauf bis zur alten Römerstraße Mainz-Metz, die auf dem Höhenzug zwischen Marpingen und Urexweiler entlangführt. (Kreuzt man bereits hier die L 318, gelangt man zu einem alten Grenzstein, der früher die Grenze zwischen Nassau-Saarbrücken und Lothringen markierte. Diese Grenze war gleichzeitig die Konfessionsgrenze zwischen Protestanten und Katholiken. Unweit des Grenzsteins befinden sich Reste von keltischen Hügelgräbern, auf die eine Infotafel hinweist.)
Die eigentliche Route mündet erst vor dem Ortseingang von Urexweiler nach links in die L 318, um nach weiteren 100 m nach rechts in einen befestigten Waldweg abzuzweigen. Der Jakobsweg führt nun fast 2 km durch einen schönen Buchenwald, bevor er vorbei an mehreren Tierskulpturen aus Holz in einen Forstweg von Berschweiler nach Urexweiler mündet. Zunächst führt die Route auf einem asphaltierten Höhenweg etwa 4 km weit über offene Fluren und durch bewaldete Abschnitte. Kurz vor Hüttigweiler verlässt der Wanderer den Naheweg und biegt nach rechts auf einen breiten Waldweg, dem er etwa 1 km bis zu einer Kreuzung folgt. Dort trifft der Jakobsweg auf den Schaumbergweg und den Bergmannsweg.
Wer von hier aus zur Statio Dominus Mundi bei Wustweiler gehen will, biegt nach rechts ab und erreicht die Kirche in etwa 20 min.
Die Statio Dominus Mundi ist ein architektonisch bemerkenswerter Sakralbau der Gegenwart. Er beherbergt eine einmalige Sammlung von Meisterwerken mittelalterlicher Kunst, darunter auch ein Gemälde von Lukas Cranach d. Ä.
Wer auf dem Jakobsweg bleibt, wendet sich nach links und geht weiter nach Hüttigweiler. Am Ortsrand von Illingen trifft die Route auf den Naheweg. Bergab geht es ins Illtal zu der barocken Stephanskirche.
Vom ursprünglich mittelalterlichen Bau hat sich nur der Chorturm aus dem 13. Jahrhundert erhalten. In seinem Untergeschoss befindet sich ein spätgotisches Rippengewölbe und spitzbogige Fenster. Das Kirchenschiff stammt aus dem 18. Jahrhundert, es wurde nach einem Entwurf des Blieskastelers Peter Reheis gebaut. In der Kirche befindet sich das Epitaph des 1577 verstorbenen Heinrich von Kerpen.
Von der mittelalterlichen Ausmalung der Kirche sind nur geringe Reste erhalten. Außen am Turm ist der Eckstein eines großen römischen Grabmonumentes eingemauert. Nicht weit von der Stephanskirche entfernt befindet sich die Burgruine Kerpen. Sie ist der Überrest einer ehemaligen Wasserburg, die sich seit dem 14. Jahrhundert im Besitz der Herren von Kerpen befand. Die Kernanlage aus dem 14. Jahrhundert wurde im 16. Jahrhundert völlig neu gestaltet und mit einer Vorburg versehen. Die Hauptburg umschließt einen rechteckigen Hof, an dessen Südwestecke Reste eines quadratischen Turmes erhalten sind. An der Südostecke befindet sich ein Rundturm, der nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut worden ist. In diesem Turm befindet sich die ehemalige Burgkapelle mit Sterngewölbe.
Bergauf geht es zum Ziel der Etappe, der Bergkapelle (ca. 1,5 km). Auf dem letzten Wegstück, einem Fußweg parallel zur Straße, begleiten die Stationen der „7 Schmerzen Mariens“ (auch die „Fußfälle“ genannt) den Pilger bis zur Bergkapelle.
An diesem Platz oberhalb der Ortslage Illingens standen schon mehrere Wallfahrtskapellen. Die älteste stammte vermutlich aus dem 16. Jahrhundert; davon zeugt ein Epitaph aus dem Jahr 1555, das in der Kapelle zu finden ist. Die heutige, im neugotischen Stil errichtete Bergkapelle ist ein weit über die Landesgrenzen hinweg bekannter Wallfahrtsort für Sinti und Roma. Seit 1955 gibt es die damals „Zigeunerwallfahrt“ genannte Pilgerfahrt, die jedes Jahr am ersten Oktoberwochenende stattfindet.
Datenquelle: Sankt Wendeler Land
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