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Ehe wir die Wanderung beginnen, empfiehlt sich der Besuch der sehenswerten Wehrkirche im alten Ortskern, die vermutlich als eine von Wasser umgebene Turmhügelanlage als Zufluchtsort und Vorratsspeicher entstanden ist.
Wir wandern im Siedlungsgebiet am Bahnhof zum Wasserscheiden-Obelisk (Kunstwerk innerhalb des Kreisels) an der B 85. Wir überqueren die Staatsstraße in gerader Hauptrichtung und wandern etwa 150 m (nur hier befindet der originale Rennsteig auf unserer Strecke, weißes "R") der Frankenwaldhochstraße entlang, ehe wir dann nach rechts in den Wald abbiegen.
Dort gehen wir weiter, bis wir zusammen mit der Markierung des alternativen Rennsteigs (blaues "R") durch gepflegte Waldabteilungen in einem weiten Bogen nahe der „Drei Brüder“ die Alte Heeresstraße queren. Das Kreuz selbst steht 200 m weiter südlich am Wege und erinnert an drei Mitglieder einer protestantischen Familie, die 1634 auf der Flucht vor den sie verfolgenden katholischen Kronachern hier getötet worden sein sollen.
Das nächste Ziel ist die Märchenwiese an der Brandstätte vom Waldhaus Waidmannsheil, der Gründungsstätte des Rennsteigvereins, die wir auf angenehmen Waldwegen erreichen. Nur noch eine kurze Wegestrecke trennt uns vom „Roten Turm“, einem angemalten Baumstumpf, zu dem einst Jungrenner (und vorher Arbeiter beim Eisenbahnbau) vom Waldhaus mit einem 13 Pfund schweren Schlüssel zur Besteigung geschickt wurden.
Wir folgen den von Sagen umwobenen Höhenweg weiter, bis wir im Waldgebiet Habacht auf den Ludwigsstädter Weg stoßen. Wir wenden uns noch in der Parkbucht nach rechts und wandern auf einem bequemen Weg, dann auf einem Waldweg beständig ziemlich eben weiter. Kleine Felder, schöne Waldwiesen und ein aufgelassener Schieferbruch und gelegentliche Ausblicke auf Ebersdorf und das Umland bringen uns angenehme Abwechslung. Beim Waldaustritt am Funkmast bietet sich ein herrlicher Blick auf Ludwigsstadt und auf den Wetzstein (792 m) mit dem die Landschaft beherrschenden Altvaterturm.
Wir wandern auf dem Wirtschaftsweg weiter, verlassen ihn am ersten Haus geradeaus. Wir laufen auf einem angenehmen, naturbelassenen Weg weiter und kommen schließlich zusammen mit dem Burgenweg über die Eisenbahnstrecke in die Stadt. Wenn wir gleich am Ortsbeginn (mit dem Burgenweg) nach rechts laufen, erreichen wir den Marktplatz mit dem von Ewald Müller gestalteten Brunnen.
Wir laufen vom idyllischen (oberen) Marktplatz mit dem die Geschichte des Ortes darstellenden Marktbrunnen aus zusammen mit dem Burgenweg geradeaus weiter, queren die Hauptstraße (B 85), gehen über einen kleinen Park und auf einer wenig befahrenen Stichstraße mit herrlichen Ausblicken auf den gegenüber liegenden Sommerberg und die Tallandschaft zum Ortsende von Ottendorf. Kurz zuvor hat uns noch in Ottendorf der Burgenweg nach rechts verlassen.
Wir wandern geradeaus über das Ortsende etwa 500 m hinaus und dann nach rechts im Wald auf angenehmen Waldwegen zunächst etwas steiler an der Schmierkas-Alm vorbei und dann gemächlicher aufwärts zu einer Zwischenhöhe, wo wir wieder auf den Burgenweg treffen. Beide Wanderwege führen uns auf bequemen Wegen weiter im Wald gemächlich bergan in die freie Flur. Hier bietet sich ein schöner Blick auf das Umland und auf die Schieferstadt Lehesten.
Auf einem Feldweg wandern wir immer geradeaus durch Fluren, vor uns das mächtige Windrad auf der Lauenhainer Höhe zuletzt auf einem Wirtschaftsweg nach Lauenhain mit seiner sehenswerten spätmittelalterlichen (evang.) Filialkirche St. Franziskus. Wir folgen der Stichstraße nach links zu dem auf der Anhöhe stehenden, das Landschaftsbild prägende Windrad und genießen am Scheitelpunkt wohl eine der schönsten Aussichten auf unsere Frankenwaldheimat. Es bietet sich ein sehr weiter, phantastischer Rundumblick über den Frankenwald und die Höhenrücken des Thüringer Waldes.
Weiter unten erahnen wir rechts in der Wiese den Verlauf einer Altstraße, ehe wir den Rennsteig vor dem Parkplatz an der Ziegelhütte erreichen. Wir folgen dem Geh- und Radweg zusammen mit dem Rennsteig nach rechts, am Weiler Ziegelhütte vorbei. Wir überqueren am Kreisel die Straße (Reichenbach-Lauenhain) und laufen auf dem Gehweg immer weiter, bis wir bei einer Forststraße auf die 1958 gepflanzte Zigeunerbuche stoßen. Sie steht an der Stelle einer einst mächtigen Buche, die 1958 einem Sturm zum Opfer fiel. Eine von Ewald Müller geschnitzte Tafel an dieser Stelle soll an das Jahr 1530 erinnern, als Dr. Martin Luther hier von Judenbach kommend in das nahe Lehesten reiste, um dort zu predigen.
Nun ist es nicht mehr weit zurück nach Steinbach am Wald und zu den beiden, vom akademischen Bildhauer Heinrich Schreiber gestalteten Brückensteine beiderseits der Bahnstrecke, die in der Zeit der deutschen Teilung trotz der Trennung an die Verbundenheit von Bayern und Thüringen erinnern sollten und es heute noch tun.
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