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Urkunden bezeugen es: "Eine Mühle im Grund mit Wohnung, Acker, Wiesen, Schneidgang und zween Mahlgängen ... " So war es sicher auch bei den (ehemaligen) Mühlen an unserem Wanderweg und bei allen anderen, die in den tief eingeschnittenen Tälern unserer Frankenwaldheimat von vergangener Mühlenromantik künden. Von Otto Knopf wissen wir, dass die Arbeit des Müllers nicht immer romantisch war: "War es nicht geheimnisvoll, wenn zu nächtlicher Stunde die Glocke schrillte, um dem Müller zu künden, dass wieder ein Sack Korn in den Mahlgang geschüttet werden musste? War es nicht sonderbar, diese schwere, rumpelnde Bewegung der Mühlsteine, dieses plötzliche Stillstehen des Sägegatters, wenn weiter oben im Tal das Wasser angestaut wurde und das Rinnsal keine Kraft mehr hatte, das Mühlrad zu drehen? Ja, der Tag des Mahl- und Schneidmüllers hatte wohl viele Pausen, aber selten ein Ende."
Vom Parkplatz unterhalb des Gasthauses Hauptmann biegen wir nach links ab und wandern die Stichstraße Richtung Grümpel entlang des gleichnamigen ehemaligen Floßbaches aus dem Ort. Wir wenden uns aber vor dem Ortsschild nach rechts auf einen Waldweg und folgen ihm parallel zu Straße und Grümpel einen guten Kilometer. Am Waldende in einer Rechtskurve des Weges erreichen wir nach links auf einem Wiesensteig das vom Steffahof kommende Sträßlein. Es führt uns über die Grümpel zurück zu unserer Talstraße. Auf ihr wandern wir nun beständig talaufwärts durch den "Hauptort" der Streusiedlung Grümpel bis zur Unteren Grümpelmühle.
Unterwegs grüßen von den steilen Waldhängen, die das stille, idyllische Tal säumenden, einzelne Häuser dieser Ansiedlung im Tal der Grümpel und am Hang des 564 m hohen Eichberges. In der schönen Tallandschaft erinnern Floßstege an das Jahrhunderte lang ausgeübte Gewerbe der Flößerei. Wir wandern im Tal weiter aufwärts, biegen dann nach links ab zur Oberen Grümpelmühle. Am Gebäude links vorbei laufen wir einen naturbelassenen, bequemen Weg aufwärts zu einem Hangweg. Wir folgen ihm weiter bergan und laufen durch alte, mit Laubbäumen und einzelnen Tannen durchsetzte Fichtenbestände. Mit diesem auf dem Steilhang zwischen dem Tal der jungen Grümpel und der Höhe führenden Forstweg stoßen wir im Freien auf den von Effelter kommenden und in das Grümpeltal führenden Fahrweg. Er führt uns links aufwärts in das nahe, schmucke Bergdorf Effelter. 576 m hoch zwischen Dober und Grümpel gelegen. Unterwegs genießen wir rückblickend die Aussicht auf eine schöne Felspartie und auf den gegenüber liegenden Hang des noch jungen Grümpeltales.
In Effelter ist die ursprüngliche Form des Rundangerdorfes aus dem späten 13. Jahrhundert noch erhalten. Otto Knopf schreibt: "Die ehemals einheitlich verschieferten, meist eingeschossigen Wohnstallbauten des 18./19. Jahrhunderts mit der Giebelseite zum elliptisch angelegten Dorfanger gerichtet. Das einstige Gemeindeland (Allmende) ist noch erkennbar, auch wenn es mit Kirche, Friedhof, Angerteiche und einigen Häusern ohne ursprünglichen Fluranteil bebaut wurden. Die Flurstreifen hinter den Höfen streben dem Wald zu."
Wir laufen geradeaus über die Durchgangsstraße im schmucken Dorf abwärts an schön gepflegten Gärten und Vorgärten vorbei, bis wir kurz vor der Jugendbegegnungsstätte, der Effeltermühle, auf den Europäischen Fernwanderweg 3+6 stoßen. Wir wandern im offenen Tal mit ihm abwärts und queren auf dem vom Gartenbauverein Effelter geschaffenen Steg den Dober.
Man nennt den Bach thüringisch "die Dobra" und fränkisch "der Dober". Der ehemalige Floßbach entspringt zwischen Brennersgrün und dem Wetzstein und bildet auf 2,5 km Länge die bayerisch-thüringische Grenze.
Wir laufen weiter, bis sich die Tallandschaften des Dober und der Kremnitz an der Spitze des Gehrenwaldes zur Kremnitz vereinigen. Durch eine vielgestaltige Tallandschaft wandern wir auf Feld- und Wiesenwegen und Steigen, noch öfters auf historischen Floßstegen die Bachseite querend, das Tal abwärts, bis wir nach dem Pfarrwald am östlichen Hang in offener Flur die wenigen Häuser von Geschwend erblicken. Jetzt ist es nicht mehr weit, bis wir über eine alte Steinbrücke über die Teuschnitz in das waldumsäumte, lang gestreckte Kirchdorf Gifting mit der St. Josephskirche erreichen.
Am Sägewerk queren wir das Tal und den Dober zur östlichen Seite hin und auf gehen auf einem Jägersteig ziemlich steil im Wald aufwärts, bis wir auf einen Forstweg stoßen. Er führt uns im Wald links aufwärts, später durch die freie Flur, zur Höhe des Leitenberges zu einer Marter und der Panoramakarte der Dorfgemeinschaft Hesselbach. Hier muss man kurz verweilen, um den schönen, dort beschriebenen Frankenwaldblick zu genießen, der für den Aufstieg voll entschädigt. Wir laufen den Wirtschaftsweg abwärts und biegen nach rechts* auf einem Fahrweg in den Wald ein. Zunächst verläuft der Wanderweg auf der Höhe, doch dann geht es auf naturbelassenen Waldwegen durch verschiedene Waldabteilungen ziemlich steil abwärts und kommt nach dem Waldaustritt bald zu den ersten Häusern im unteren Ortsende von Wilhelmsthal, dort, wo wir die Wanderung begannen.
*Wir können auch geradeaus mit dem Rundwanderweg KC 81 nach dem nahen Hesselbach wandern und dort auf einem der beiden Kammwege (KC 81 oder Fronbauernweg) mit schönen Fernblicken zurück nach Wilhelmsthal laufen.
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