In der Urkunde vom 8. Januar 1332 wurde als Zeuge erwähnt: Herr Engilbertus, genannt Pastor von der Hornenburg (dictus de Hornenburg).[29] Hier handelte es sich um eine Bescheidenheitsfloskel. Bernhard von Clairvaux schrieb: Bernhardus, abbas dictus de Claravalle (Bernhard, genannt Abt von Clairvaux).[30]
1610 erhielt die Kirche in Horneburg das Recht, die Taufe zu spenden, und zwar unter Heinrich Barckhoff (etwa 1610–1650), der später auch Dechant und Vestischer Kommissar wird. Unter diesem fähigen und tatkräftigen Seelsorger wurde die Kirche umgebaut und erweitert.[31] In der Schule, die H. Barckhoff 1610 gründete, war er zunächst für zwei Jahre selber Lehrer. Er unterrichtete unter anderem Grammatik, Latein und Religion, gab aber auch eine Einführung in die Philosophie. Er wurde 1632 mit dem Kellner von hessischen Truppen als Gefangener verschleppt und 1635 in Dorsten für drei Wochen inhaftiert. Im gleichen Jahr wurde er zum Pfarrer ernannt.[32]
1672 erhielt die Kirche uneingeschränkte Pfarrrechte. Bis 1965 war sie Pfarrkirche der hl. Maria Magdalena, seit 1968 ist sie Kirche der Russischen Gemeinde der hl. Boris und Gleb.
Die Kirche ist einschiffig, zweijochig und hat einen abgeflachten Fünfachtel-Chorschluss. Sie ist 17,7 m lang und 9 m breit. Schiff und Chor sind mit Strebepfeilern besetzt. Im Westen des Daches sitzt ein beschieferter Dachreiter, der drei Glocken trägt. Der Innenraum der Kirche ist mit Kreuzgratgewölben überdeckt, die auf Rippen zwischen rundbogigen Quergurten und auf Konsolen ruhen, teils mit Engelsköpfen versehen. Die Fenster sind spitzbogig, dreiteilig und mit schwerfälligem Mauerwerk von 1654 versehen, das in Fischblasenform gemustert ist.
Die Kirche ist mit einem Barockaltar ausgestattet. Das schwere Rahmenwerk des Hochaltares mit Akanthusranken und Putten sowie einer Darstellung der büßenden Maria Magdalena aus dem Ende des 17. Jahrhunderts umschloss im Mittelfeld eine Kreuzigungsgruppe. Daraus sind Maria und Johannes heute im Vestischen Museum, Recklinghausen zu sehen. Dies wurde ersetzt durch eine Herz-Jesu-Statue, nach 1925 durch ein Gemälde mit Maria Magdalena, Maria und Johannes unter dem Kreuz (heute in der neuen Kirche), und schließlich durch einen byzantinischen Pantokrator. An der linken Seite des Altarraums ist eine Rokoko-Sakramentsnische aus Sandstein, ein Wandtabernakel aus dem 17. Jahrhundert mit vertäfelter Holztür zwischen Steinpilastern. Ringsum ist Kartuschenwerk mit Engelsköpfen. Der Taufbrunnen stammt von 1618. Es handelt sich um ein rundes Becken mit Blattfries und Engelskopf. Die Statue Anna selbdritt ist aus Eichenholz und stammt aus dem 15. Jahrhundert. Ihre Bemalung wurde erneuert. Taufbrunnen und Anna selbdritt sind heute in der Neuen Kirche.[33]
Datenquelle: Wikipedia
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L511 46, 45711 Datteln, Nordrhein-Westfalen
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